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Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog

Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog

Titel: Remes, Ilkka - 8 - Tödlicher Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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tief Luft und nahm Haltung an, als würde er gleich in einen Rennwagen steigen.
    »Na, dann«, sagte sein Vater hinter ihm und räusperte sich.
    Aus dem Zivilfahrzeug stieg ein blonder Mann in Jeans und Lederjacke und ging zielstrebig auf die Haustür zu.
    Roni ließ den Polizisten an der Tür klingeln, dann öffnete er.
    Der Mann stellte sich als Kriminalhauptmeister Sami Rahnasto vor. Er machte einen freundlichen Eindruck. Roni führte ihn ins Wohnzimmer, wo er auch Ronis Vater die Hand gab.
    »Eine unglaubliche Geschichte«, seufzte der Vater. »Absolut unfassbar ...« Roni warf ihm einen scharfen Blick zu. Jede gespielte Geste war ein Risiko und konnte zu einer kleinen Übertreibung werden, die sofort unnötige Aufmerksamkeit erregte - sein Vater hatte ihn davor gewarnt, und jetzt fing er selbst an, dümmlich zu lamentieren.
    »So ist das heute«, sagte Rahnasto, während er Platz nahm. »Junge Menschen werden Opfer von Gewaltverbrechen.«
    »Ich lasse euch allein, dann könnt ihr in Ruhe reden. Ich bin im Büro, falls Sie Fragen an mich haben, ich kenne Julias Vater, er arbeitet in meiner ehemaligen Firma.«
    Rahnasto nickte und richtete den Blick auf Roni. »Ich habe gehört, dass Sie im Frühling eine Zeit lang mit Julia zusammen waren.«
    Roni nickte. »Wir sind ins Kino gegangen und so.« Eine plötzliche Panik befiel ihn, er war nicht mehr fähig, Rahnasto in die Augen zu schauen. Merkte der Mann etwas? Schließlich hatte er als Polizist ständig mit Kriminellen zu tun. »Nichts Ernstes«, fuhr Roni fort und zwang sich, Rahnasto anzusehen. »Ich war viel unterwegs. Zeitweise wohne ich ja in Spanien.«
    »Sie haben versucht, Julia um Mitternacht anzurufen. Warum?« »Ich wollte einfach ... mit ihr reden.« »Worüber?« »Wie es ihr geht.« »So spät?«
    »Sie schläft um diese Zeit noch nicht.« »Wo waren Sie, als Sie versucht haben, sie anzurufen?« »Zu Hause.« Roni antwortete ohne Zögern und mit geradem Blick.
    »Sie haben ihre Beziehung also in irgendeiner Form fortgesetzt?« Roni schüttelte den Kopf. »Es war schon im Sommer aus.« »War Julia mal in Spanien?«
    »Ja. Aber dort haben wir uns nur zweimal kurz getroffen.«
    »Wann haben Sie Julia zuletzt gesehen?«
    Roni hatte mit der Frage gerechnet und sich darauf sorgfältig vorbereitet. Trotzdem hatte er Angst, rot zu werden oder auf andere Weise zu verraten, dass er log.
    »Am Sonntag in der Stadt«, sagte er ruhig. »Flüchtig. Im Forum, bei Hesburger.«
    »Eine Freundin von Julia hat ausgesagt, Julia hätte sich für gestern Abend mit Ihnen verabredet.«
    »Wir wollten uns treffen, aber ich habe abgesagt. Mein Vater hatte ein anderes Programm für mich vorgesehen. Ich wollte Julia noch mal anrufen, um mich zu versichern, dass sie nicht sauer war.«
    Roni schaute dem Polizisten unverwandt in die Augen. Er stellte fest, dass ihm das Lügen leichter fiel, als er befürchtet hatte. »Warum haben Sie das vorhin nicht gesagt, als ich nach dem Anruf gefragt habe?«
    »Ich habe nicht gedacht, dass es wichtig ist.«
    »Die Beurteilung, was wichtig ist und was nicht, können Sie mir überlassen. Erzählen Sie, was Sie wissen. Haben Sie eine Ahnung, ob Julia mit jemandem Schwierigkeiten hatte? Oder Probleme wegen irgendetwas?«
    Roni schüttelte den Kopf.
    Die restlichen Fragen hatten Routinecharakter, und es fiel Roni nicht schwer, darauf zu antworten.
    Schließlich sagte Rahnasto: »Ich würde gern noch ein paar Worte mit Ihrem Vater wechseln.«
    Erleichtert führte Roni den Polizisten in das Büro seines Vaters. Die Tür wurde von innen zugezogen, Roni blieb davor stehen und lauschte. Er wusste aus Erfahrung, dass man jedes Wort hören konnte.
    »Sie kennen also Kimmo und Sirje Leivo schon länger?«, fragte Rahnasto den Vater.
    »Ich habe Kimmo vor rund zehn Jahren in meiner Sicherheitsfirma eingestellt. Sirje kenne ich nicht sonderlich gut. Wir sind nicht privat befreundet.«
    »Ist Julia manchmal hier gewesen, als sie noch mit Ihrem Sohn zusammen war?«
    »Ein paarmal. Aber ich glaube nicht, dass man sagen kann, sie wären richtig zusammen gewesen. Im Frühling kann Roni immer nur selten in Finnland sein. Seit einigen Jahren haben wir eine Basis in Spanien, von der aus wir zu den Rennen fahren.«
    »Können Sie mir etwas über Sirje Leivo und ihren Hintergrund erzählen?« »Wie gesagt, ich kenne nur Kimmo etwas besser. Von Sirje habe ich ein ziemlich neutrales Bild.«
    »Danke. Wir bleiben am Ball und melden uns, wenn Fragen auftauchen.«

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