Ren Dhark Sternendschungel Galaxis Band 1: Der goldene Planet
Konsterniert schüttelte er den Kopf.
Nichts,
gar nichts konnte er tun. Er hatte keine Option. Seine Gedanken drehten sich im
Kreis und drohten ihm den Verstand zu rauben.
»Was
ist mit der Terence ?« wandte
Riker sich an den Unternehmer. »Vielleicht können wir mit ihr eingreifen.«
»Sie
liegt auf Eden, aber für den Flug zur Unglücksstelle brauchen wir selbst bei
maximaler Geschwindigkeit zwei Tage.«
»Verfügen
Sie über eine direkte Funkverbindung zur Erde?«
»Meine
Raumüberwachung hat eine To-Richtfunkstrecke zur Botschaft von Eden auf Terra
eingerichtet.«
»Botschaft?
Sie meinen Ihre ehemalige Wallis-Vertretung?«
Der
Unternehmer nickte. »Aber ich verstehe nicht, wie uns das helfen soll.«
»Keine
Zeit für lange Erklärungen«, wehrte Riker ab. »Ich brauche sofort eine
Verbindung. Jetzt kann uns nur noch der Checkmaster helfen.«
Verständnislos
starrte Dhark ihn an. »Auch die Point of braucht zu lange. Das bringt doch alles nichts.« Ion Alexandrus kleines Gesicht
entstand vor seinen Augen, lächelnd und mit diesem neugierigen Blick, der
kleine Kinder auszeichnet.
Keine
zwei Minuten später stand die Verbindung. Riker ließ sich zur Erde durchstellen
und verlangte von der Botschaft, einen vorbereiteten Funkspruch auf einer ganz
bestimmten Frequenz abzustrahlen.
»Du
rufst den Checkmaster?« fragte Ren verständnislos. »Verdammt, Dan, was soll…?«
Bevor
Dhark seine Frage beenden konnte, hatte Riker bereits über den Sender in
Wallis’ Haus Verbindung mit dem Bordgehirn der Point of aufgenommen.
»Einen
Flash starten und über Funksteuerung in Terence Wallis’ Transmitterstraße nach
Eden schicken!« befahl er. »Aber nur bis zu einer bestimmten Relaisstation,
deren Koordinaten ich mitliefere.«
Wie
vom Blitz getroffen erwachte Ren aus seiner Erstarrung. Auf die Idee hätte er
selbst kommen müssen, aber sein Verstand war aus Sorge um seinen Sohn zu
umnebelt gewesen. Doch jetzt sah er wieder völlig klar.
»Genial,
Dan«, lobte er seinen Freund. »Terence, Sie müssen sofort den
Transmitterverkehr umorganisieren. Der Flash und Eden haben absolute Priorität.
Außerdem brauchen wir einen Gleiter. Dan und ich müssen so schnell wie möglich
zur Transmitterstation. Wir springen bis zur Relaisstation am Rand der
Milchstraße, aus deren Nähe der Notruf kam.«
Umgehend
leitete Wallis alles in die Wege.
Nur
wenige Minuten später saßen Dhark und Riker in einem Gleiter und wurden von der
hübschen Gleiterpilotin zur edenschen Transmitterhauptstation chauffiert.
Als
sie dort eintrafen, war die Umprogrammierung längst abgeschlossen. Jeglicher
Transmitterverkehr auf der Strecke war eingestellt, so daß sie ihnen und dem
von der Point of kommenden Flash
ganz allein zur Verfügung stand.
Vierzig
Minuten später kamen die beiden Männer in der Relaisstation in der Nähe des
Havaristen wieder heraus.
Flash
002 wartete bereits auf sie.
*
»Keine
Lebenszeichen«, las Dhark die Ergebnisse der Ortung ab.
Drei
Stunden waren seit dem Notruf vergangen, und jetzt schwebte die Shado in Sichtweite vor dem
zylindrischen Beiboot. Oder besser: das, was von ihr übrig war – ein Wrack,
dessen zahlreiche Beschädigungen bereits auf die Entfernung deutlich zu
erkennen waren.
Dharks
Fingerspitzen huschten über die Bedienungselemente des Kontrollpults.
Sämtliche
Einrichtungen arbeiteten auf Hochtouren, aber nicht allein die Anzeichen auf
Überlebende fehlten.
Es
ließen sich auch nur minimale Energieemissionen anmessen.
Über
Gedankensteuerung brachte er den Flash näher an die wracke Jacht heran.
»Siehst
du die rußgeschwärzten Ränder?« fragte Riker, der Rücken an Rücken mit seinem
Freund saß.
»Anzeichen
von schwerem Beschuß. Die Shado ist keinem Unfall zum Opfer gefallen, sondern einem Angriff.«
Die
Worte kamen wie mechanisch über Rens Lippen. Seine Gedanken kreisten um die
Passagiere, um seinen Sohn. Hatten sie sich retten können, oder trudelte dort
draußen ein Totenschiff im All? Die Vorstellung schnürte ihm die Kehle zusammen
und raubte ihm den Atem.
Das
Bild seines Sohnes ließ ihn nicht los und brannte sich in seinen Verstand.
»Keine
Anzeichen von Beibooten oder Rettungskapseln.«
»Das
bedeutet nichts«, erwiderte Riker. »Trotzdem kann ihnen die Flucht gelungen
sein.«
»Möglich.«
Aber
Ren wußte es besser.
Beiboote
einer Luxusjacht wie der Shado, wenn sie überhaupt vorhanden waren, verfügten nicht über den Aktionsradius
beispielsweise der Flash.
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