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Renner & Kersting 01 - Mordsliebe

Renner & Kersting 01 - Mordsliebe

Titel: Renner & Kersting 01 - Mordsliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Schroeder
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passiert ist, denn jetzt, nachdem ein Mädchen etwas abbekommen hat, durfte ich endlich den Raum verlassen. Anordnung vom Rektor. Wir sind in den Keller gezogen.”
    „Aber … ich denke, der Kellerraum darf wegen der Schimmelpilze nicht mehr benutzt werden.”
    Elli zuckte nur die Achseln.
    „Schon, aber erstens gibt es keinen anderen Raum, zweitens sieht man die Sporen nicht und drittens verletzen sie nicht so schnell und offensichtlich wie von der Decke fallender Verputz. Außerdem kommen gleich die Handwerker.”
    „Heute noch? Das gibt es nicht!” Helga trat vor Überraschung einen Schritt zurück.
    „Klar, wenn den Kindern akute Gefahr für Leib und Leben droht, wird von der Stadt sofort etwas unternommen.”
    „Ah ja, und dass es in die Pausenhalle hineinregnet, ist keine akute Gefahr für Leib und Leben?” fragte Helga ironisch.
    „Ich sehe, wir verstehen uns. Genauso ist es.”
    Die Pausenhalle besaß ein Flachdach, das trotz vielfältiger Reparaturen nie ganz abgedichtet werden konnte.
    „Und der Kellerraum? Der ist doch auch gefährlich!”
    „Das musst du anders sehen! Verschimmelte Wände bedeuten keine akute Gefahr.” Elli grinste niederträchtig. „Außerdem ist es nur für kurze Zeit. Vergiss nicht, Küche und Fernsehraum sind schon mit Klassen belegt.”
    Helga seufzte. Die Raumnot beeinträchtigte häufig den Unterricht. Wollte sie einmal einen Videofilm zeigen, musste sie erst mit Frau Steinhofer absprechen, wann sie die Räume tauschen konnten. Die fühlte sich inzwischen von den vielen Umzügen so entnervt, dass sie einen Tausch meist ablehnte, was bedeutete, dass Lehrer und Schüler auf Filme verzichten mussten. Manchmal konnte man wirklich aus der Haut fahren.
    Mit einem Kopfnicken deutete Helga auf die Gegenstände in Ellis Händen.
    „Woher hast du das denn?”
    „Das wollte ich dir doch gerade erzählen! Das Zeug habe ich im Kellerraum gefunden, hinter den alten Büchern, die schon seit Anno Tobak auf der Fensterbank liegen – der Staubschicht nach zu schließen.”
    „Ich war noch nie da unten.”
    „Jedenfalls brauchte ich Platz für die Bilder der Kinder, wir hatten mit Wasserfarben gemalt. So eine Supergelegenheit musste ich einfach nutzen. Ich meine die zwei Waschbecken in dem Raum. Stell dir vor, wie sich 26 Kinder um einen einzigen Wasserhahn drängeln! Pardon, du kennst das Theater ja auch.” Wieder atmete sie tief ein, bevor sie fortfuhr. „Na ja, als ich dann den ganzen alten Mist wegräumte, entdeckte ich das Spiel, die CDs und das Geld. Wer kann das da bloß versteckt haben?”
    „Hm, der Raum war nie abgeschlossen, oder?”
    „Nee, wozu auch? Zu stehlen gab’s da nichts. Da konnte jeder jederzeit rein.”
    „Vom Kollegium war es bestimmt niemand, und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Putzfrau einen nicht benutzten Klassenraum als Sparschwein missbraucht. Der Hausmeister …”
    „Also, dem traue ich wirklich alles zu!”
    Helga lachte laut. Sie kannte die Abneigung, die auf Gegenseitigkeit beruhte.
    „Ach was, denk doch mal logisch. Kannst du dir einen Grund vorstellen, warum er CDs und Geld nicht bei sich daheim aufbewahren sollte? Mir fällt keiner ein.”
    „Bleiben nur Schüler.”
    „Vermutlich Diebesgut, denn ehrlich erworbene Sachen braucht niemand zu verbergen. Außerdem gibt keine Mutter einem Kind soviel Geld mit in die Schule. Wie viel ist es überhaupt?”
    „Warte mal.” Elli begann zu zählen. Während sie die Scheine auffächerte, fiel ein Foto zu Boden. Helga hob es auf, ohne zunächst einen Blick darauf zu werfen.
    „Hundertfünfundzwanzig Euro in Zehner-und Zwanzigerscheinen, und dazu einige Münzen, hm, ein Euro aus Frankreich und einer aus Italien. Hör mal, ist Ulrike nicht neulich was geklaut worden, als sie Geld für ihre Klassenfahrt eingesammelt hat?”
    „Stimmt, ich erinnere mich, sie hat sich fürchterlich aufgeregt, weil sie einen Schüler aus ihrer Klasse verdächtigte.” Helga nahm sich vor, Ulrike gleich nach dem Betrag zu fragen.
    „Benjamin ging doch in Ulrikes Klasse.”
    „Ja und? Glaubst du, da besteht ein Zusammenhang?”
    „Keine Ahnung!” Elli zuckte die Schultern. „Nach allem, was ich so gehört habe, kann man Benjamin einen Diebstahl durchaus zutrauen. Ich finde, wir sollten erst einmal herausfinden, was auf den CDs drauf ist und wie wertvoll das ganze Zeug ist. Sind das nun Computer-CDs oder normale? Herrje, ich kenne mich mit dem Kram überhaupt nicht aus, ich kann nicht einmal erkennen, ob

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