Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Titel: Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurin Wittig
Vom Netzwerk:
erinnerte sich nicht daran, ein Feuer gemacht zu haben. Ehrlich gesagt erinnerte er sich an kaum etwas. Sein Magen knurrte, seine Rippen und sein Kinn schmerzten, und seine Blase drückte.
    Er versuchte aufzustehen und stellte dabei fest, dass die Wärme auf seinem Rücken mit dem eisernen Griff um seine Leibesmitte verbunden war. Cat schmiegte sich an ihn und hielt ihn warm, obgleich er spüren konnte, wie sie selbst zitterte. Vorsichtig löste er ihren Arm von seiner Hüfte und drehte sich behutsam zu ihr um. Sie rückte dichter an ihn heran, bis ihr Kopf auf seiner Brust ruhte. Er schlang seinen Arm um sie und fing an, ihren Rücken zu reiben, um sie aufzuwärmen, während er sich umsah und sich daran zu erinnern versuchte, wie er hier hierhergekommen war.
    Stück um Stück fiel ihm wieder ein, was in der Nacht geschehen und wie sie von Duchally Castle geflohen waren. Er erinnerte sich an die Abreibung, die ihm die MacLeod-Brüder verpasst hatten.Er erinnerte sich an Cats sorgenvolle Miene, als sie ihn gefunden hatte, gefolgt von der ehrlichen Empörung, als sie erfuhr, wer ihn so zugerichtet hatte. Aber danach verschwammen seine Erinnerungen wieder.
    Aufblitzende Bilder von Cat und Isobel vermengten sich in seinem Kopf, dann waren da Kälte und Schmerz, jeder Schritt, den das Pferd tat, stauchte seine empfindlichen Rippen. Danach … nichts mehr … nur eine vage Erinnerung an zarte Hände, die ihn aus seinem nassen Plaid und offenbar auch aus seiner Hose befreiten.
    Er blickte über seine Schulter zum glutroten Feuer. Seine Kleidung hing an Wandhaken. Das Pferd schlief zufrieden, ließ den Kopf hängen, einen der Hinterläufe entlastend. Catriona war es gelungen, ihn hierherzuschaffen. Höchstwahrscheinlich hatte sie ihm das Leben gerettet. Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und wurde mit einem zufriedenen Seufzen belohnt. Er staunte, was sie geschafft hatte.
    Catriona MacLeod war ein Ausbund an Widersprüchen. Wollte er sie im einen Moment noch erwürgen, wollte er sie im nächsten küssen. Beschimpfte sie ihn im einen Moment noch, bandagierte sie ihm im nächsten sorgsam die Rippen oder versuchte, ihn im Schlaf zu wärmen. Sie war nicht das Biest, das sie zu sein schien, und ganz bestimmt war sie nicht das hutzelige Weib, das sie dem Geschwätz der Leute nach war.
    Nay. Sie war ein hübsches Mädchen, wenn auch eines mit scharfer Zunge, aye, aber mit ebenso scharfem Verstand. Und er war stolz auf sie. Es war noch keine zwei Wochen her, da hatte er ein verirrtes Mädchen vor einem Schneesturm gerettet. Heute Nacht – wenn es noch dieselbe Nacht war – hatte sie ihn mit der Hilfe einer neuen Freundin gerettet. Es war fast so, als hätte sie nie die Gelegenheit gehabt, sie selbst zu sein. Sie war mehr, als jedermann in ihr vermutet hatte. Mehr als sie selbst wusste.
    Er küsste sie sacht auf die Stirn, atmete ihren schlafwarmen Duft ein, dann strich er leicht über ihr seidiges Haar. Im trüben Licht des Feuers konnte er nicht mehr ausmachen als die Blässeihrer Haut und ihre dunklen Wimpern. Sie war wirklich ein schönes Mädchen, ein süßes Mädchen auf ihre eigene herbe Art, ein zuverlässiger Freund im Angesicht der Gefahr. Er rief sich ihr Lachen in Erinnerung und den süßen Geschmack ihrer Lippen. Sie war mutig und entschlossen, und sie war, wie ihm fast erschrocken bewusst wurde, loyal. Er spürte, wie sich eine Wärme in ihm ausbreitete, die nichts mit der Körperwärme zu tun hatte, die sie teilten und tauschten.
    Sie verdiente es nicht, an diesen widerlichen, verräterischen Pferdearsch von einem MacDonell verheiratet zu werden, der sie offenkundig selbst nicht wollte. Sie verdiente es nicht, von ihren Brüdern gejagt zu werden, die offensichtlich nicht begriffen, wie sehr sie Hundsgesicht hasste – oder fürchtete sie ihn? Wie auch immer, wie konnten sie es wagen, Jagd auf ihre Schwester zu machen, um sie zu zwingen, diesen Kerl zu ehelichen?
    Schon jeweils allein wären Hundsgesicht und die Brüder herausragende Gegner gewesen. Jetzt würden sie sich zweifellos zusammenschließen, und er und Cat würden noch vorsichtiger sein müssen, damit man sie nicht fand.
    Er dachte an das Sendschreiben, das er abgefangen hatte. Hundsgesicht vermutete, dass Tayg das verdammte Papier hatte, aber er wusste nicht, dass Tayg es lesen konnte, dass er es gelesen hatte. Und je länger das so blieb, desto besser. Es gab so viele Probleme, und sie schienen sich alle zusammenzuballen – ihre

Weitere Kostenlose Bücher