Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)
nehme allerdings an, dass es sie überrascht hat, auf ihrer Suche am selben Ort gelandet zu sein.«
Darüber dachte Catriona kurz nach. »Wollte Hundsgesicht sein Schreiben zurückfordern? Hat er dich gefragt, warum du es Broc nicht überbracht hast?«
»Dazu hatte er keine Gelegenheit, aber ich glaube nicht, dass es ihn sonderlich kümmerte, ob ich es noch hatte oder nicht. Ich denke, er hatte mit mir in etwa dasselbe vor wie das, was deine Brüder mir verpasst haben.«
»Dann steckt also mehr hinter dieser Jagd als nur ein Sendschreiben, das nicht überbracht wurde.«
»Vielleicht ist er hinter mir her, weil ich dich ihm weggenommen habe.«
»Du hast mich ihm nicht weggenommen.« Gut. Ein Streit kam ihr gerade recht.
Er warf einen fragenden Blick über seine Schulter.
»Hast du nicht. Ich habe dich gezwungen, mich mitzunehmen. Das ist etwas anderes.«
»Wie du meinst«, sagte er und wandte sich wieder nach vorn.
»Außerdem hast du gesagt, er wusste nicht, dass ich bei dir war.«
»Ja, das habe ich gesagt.«
»Warum ist er dann hinter dir her, wenn er doch nicht weiß, dass ich hier bin?«
Von einem Baum am Wegesrand fiel ein Schneeklumpen und erschreckte das Pferd so sehr, dass es zur Seite tänzelte. Cat war gezwungen, ihren Griff um Taygs Hüfte zu verstärken. Als er das Tier wieder unter Kontrolle hatte, setzte sie das Gespräch fort.
»Du hast meine Frage nicht beantwortet«, erinnerte sie ihn.
»Das ist richtig.«
»Gab es da vielleicht ein Mädchen auf Dun Donell? Hast du Hundsgesicht ein anderes Mädchen weggenommen?«
Tayg lachte. »Ich dachte, ich hätte dich ihm nicht weggenommen.«
»Du weißt, was ich meine.«
»Aye, aber du bist die einzige Frau, um die es zwischen uns geht, ob er nun von dir weiß oder nicht.«
»Was ist dann der Grund?«
»Warum willst du das wissen?«
»Warum willst du es mir nicht verraten?«
Tayg schwieg einen Moment lang. »Um deiner eigenen Sicherheit willen.«
»Unwissenheit wird mich nicht schützen, wenn er uns zu fassen bekommt. Er wird annehmen, dass ich weiß, was du gegen ihn in der Hand hast.«
»Genug davon, Cat.«
»Nein, es ist nicht genug. Ich möchte wissen, was es zwischen dir und Hundsgesicht gibt, das so wichtig ist, dass er dir deswegen im Winter durch die Highlands folgt.« Sie überlegte kurz. »Eine Frau ist es nicht. Dann vielleicht Reichtum oder Wissen? Nay, Hundsgesicht ist zu dumm, um über irgendwelches Wissen zu verfügen, ob es nun nützlich ist oder was auch immer.«
»Du unterschätzt ihn. Er mag hässlich sein und alles in sich vereinen, was du nicht zum Ehemann haben willst, aber dumm ist er nicht. In dem Fall wäre er weniger gefährlich.«
»Aha, dann geht es also um etwas, das du weißt.«
Tayg schüttelte den Kopf und trieb das Pferd durch eine tiefe Schneewehe. »Du weißt nicht, wovon du redest, Cat. Lass es ruhen.«
Catriona lächelte vor sich hin und schmiegte sich dichter an Taygs Rücken. »Dann bin ich also auf der richtigen Fährte.«
»Aye«, sagte Tayg, und seine Stimme klang merkwürdig gepresst, während er im Sattel zurechtrutschte. »Was wünschst du dir von einem Ehemann?«
»Du wechselst das Thema.«
»Aye, aber ich möchte es trotzdem gern wissen.«
»Abgesehen davon, dass es nicht Hundsgesicht MacDonell sein soll?«
»Abgesehen davon, ja.«
Catriona schloss die Augen und versuchte, sich den perfekten Ehemann vorzustellen. »Er sollte freundlich sein. Fürsorglich. Er sollte mich nicht ständig aufregen, wie es alle anderen Männer tun, denen ich je begegnet bin.«
Tayg schnaubte. »Und wie sollte er aussehen?«
»Er sollte groß sein, aber nicht viel größer als ich. Er sollte dunkle Haare und funkelnde Augen haben und einen Mund mit Grübchen auf beiden Seiten. Er sollte viel lachen und mich zum Lachen bringen.«
»Ist das alles, was er tun soll?«
Catriona stockte der Atem in der Kehle ob dieser leise gestellten Frage, die wie heißes Wasser über ihre Haut zu rinnen schien und eine fast schmerzhafte Erkenntnis hinterließ. »Was meinst du damit?«, fragte sie.
»Was ist mit Kindern? Und soll er dich nicht wertschätzen, auf Händen tragen? Möchtest du das etwa nicht?«
»Aye, ein perfekter Ehemann würde mir auch Kinder schenken.«
»Und alles andere?«
Catriona spürte, wie ihre Wangen sich erhitzten und die Tiefe wieder lockte. »Und alles andere auch, aber dazu wird es nicht kommen.«
»Du glaubst, du könntest keinen solchen Mann finden?«
»Ich werde nie einen finden.
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