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Rettungskreuzer Ikarus Band 003 - Der Gott der Danari

Rettungskreuzer Ikarus Band 003 - Der Gott der Danari

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 003 - Der Gott der Danari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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Seltsamerweise beruhigte dieser Anblick Weenderveen, und er wartete still, bis Marekal seinen Vortrag beendet hatte.
    Die meisten der Einheimischen verließen den unterirdischen Raum sofort, nachdem das letzte Wort gefallen war. Mit einem merkwürdigen Gefühl beobachtete Weenderveen, wie jeder Einzelne an Marekal vorbeiging und ihm kurz die Hand auf die Schulter legte, ihm etwas zumurmelte oder ihn sogar umarmte. Nach dem, was der Mann ihm erzählt hatte, nahmen seine Gefährten Abschied von ihm und gingen nicht davon aus, ihn jemals lebend wieder zu sehen.
    Schließlich blieben nur noch sechs Personen im Keller, einschließlich Weenderveen. Marekal sprach kurz zu den vier anderen und deutete auf ihn. Wahrscheinlich bemühte er sich, seinen Freunden zu erklären, wer der sonderbare Unbekannte war, der sich an ihn gehängt hatte. Weenderveen lächelte fast gegen seinen Willen und fragte sich, was Marekal ihnen wohl erzählte. Die vier nickten und stiegen ebenfalls die Treppe hinauf.
    »Was wird nun geschehen?«, erkundigte sich Weenderveen.
    »Wir werden versuchen, die Stadt zu verlassen. Je mehr Aufwand es für die Wachen bedeutet, uns einzuholen, desto besser. Die anderen sind schon unterwegs und verbreiten die Wahrheit.«
    »Sind sie nicht auch in Gefahr? Immerhin haben sie die Verschwörung mitgetragen.«
    »Schon. Aber sie wissen weniger, und wenn sie ihren Bericht verbreitet haben, werden sie im allgemeinen Aufruhr untertauchen. Vielleicht finden die Priester den einen oder anderen von ihnen durch Zufall, aber ich glaube nicht, dass nach ihnen gesucht wird.«
    »Und die übrigen vier?«
    »Sie kommen mit mir. Wir haben das alles geplant. Unsere Gedanken werden wie Leuchtfeuer sein.«
    Weenderveen deutete auf die Metallfäden in den Wänden des Raumes. »Lass mich raten: Dieses Material schirmt euch vor den Priestern ab.«
    Marekal wirkte nicht einmal überrascht, sondern bestätigte. »Das stimmt. Hohe Würdenträger haben sich früher Kopfschmuck daraus fertigen lassen, damit sie ihre Gedanken nicht teilen mussten. Es ist sehr teuer geworden – und sehr selten. Die Priesterkaste hat das Material unter Bann gestellt.«
    »Kein Wunder ... Ihr könntet es aber verbergen, in einem Hut oder einer ähnlichen Kopfbedeckung. Das kann dir das Leben retten.«
    Seltsamerweise lachte Marekal. »Mir ist noch nie jemand begegnet, der so versessen darauf war, Leben zu retten. Was bist du, Weenderveen? Ein Heiler? Oder ein Heiliger?« Er wartete keine Antwort ab. »Wir könnten unsere Gedanken damit schützen, ja. Aber das würde auch nicht helfen. Wenn du mitten in dem hellen Licht aller Gedanken in dieser Stadt ein paar schwarze Flecken findest, dann ist das genauso auffällig wie unsere verbotenen Ideen. Das Fehlen von Etwas ist ebenso verräterisch wie das Etwas selbst. Die Priester werden jetzt aufmerksamer sein als je zuvor ...«
    Marekal wandte sich ab und kletterte die Treppe hinauf. Weenderveen folgte ihm dicht auf, denn leer und dunkel erschien ihm der unterirdische Raum fast noch schlimmer als vorhin, als er überfüllt gewesen war, und er mochte nicht länger verweilen, als unbedingt nötig.
    Oben warteten jene vier: zwei Frauen und zwei Männer. Keiner von ihnen machte sich die Mühe, die Bodenbretter wieder hinzulegen. Eine der Frauen hatte die Schale mit dem Backwerk aus dem Fenster genommen und einen Kuchen hervorgeholt. Sie brach ihn in mehrere Stücke und bot jedem eines an. Weenderveen nahm es dankbar entgegen, denn er merkte erst jetzt, wie hungrig er geworden war.
    »Was wirst du nun unternehmen, Weenderveen?« fragte Marekal, als sie das Haus verließen.
    »Ich muss die Stadt auch verlassen. In Richtung Norden.«
    Marekal tauschte einen kurzen Blick mit seinen Freunden, und diese nickten. Für einen Moment schien es Weenderveen, als hätten sie alle telepathische Fähigkeiten – abgesehen von ihm –, aber vermutlich hatten die Verschwörer nur lange genug zusammen gearbeitet, um sich auch ohne Worte zu verständigen.
    »Es nützt keinem von uns, wenn du den Wachen in die Hände läufst. Wir kennen ein paar unauffällige Wege aus der Stadt. Mit ein bisschen Glück bleibt uns genug Zeit, um zumindest dich in Sicherheit zu bringen. Vielleicht auch nicht. Dann bist du mit uns zusammen, wenn die Wachen uns finden. Aber deine Chancen sind besser mit uns.«
    Er brauchte nicht zu erwähnen, dass das vermutlich ein Todesurteil war. Aber Weenderveen war sich längst darüber im Klaren, dass ihn die Priester

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