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Rettungskreuzer Ikarus Band 016 - Ansarek

Rettungskreuzer Ikarus Band 016 - Ansarek

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 016 - Ansarek Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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Posten als IO der Sentok aufzugeben.
»Der Tag, an dem ich in die Roten Kammern gerufen werde, ist nicht mehr
fern«, hatte sie Jason einmal vertraulich zugeflüstert. »Ich
fürchte mich davor … Hier, auf der Sentok, muss ich immer wieder mit
ansehen, was mich …, was jeden von uns erwartet. Es ist grauenhaft. Vielleicht
kann ich untertauchen und so meinem Schicksal entgehen, und sei es auch nur
für ein paar Tage. Lieber sterbe ich im Kampf für unsere Sache, als
mich einfach abschlachten zu lassen.« Sie hegte keine großen Hoffnungen
für ihre Zukunft, und es schmerzte Jason, die schöne Frau leiden zu
sehen.
    In Folge würden vier Personen den Gehirnfrachter verlassen und vier neue
Mitglieder die Besatzung ergänzen.
    In der verbleibenden Zeit an Bord bemühte sich Taisho, seine Begleiter
auf die Rollen, die sie spielen würden, vorzubereiten. Auch er wusste nicht,
wie lange sie auf dem Planeten bleiben würden und wohin sie als nächstes
fliehen konnten. Erst musste er mit einer Kontaktperson sprechen, die ihnen
– eventuell – den Weg zu einer Zuflucht weisen würde …,
sofern das Misstrauen gegenüber den Fremden nicht überwog.
    Die Datenbank des Frachters war weniger informativ als Taishos Berichte; sie
bestätigte lediglich die Ausführungen des Syridianers:
    Demnach war Imasen eine öde Welt, die sich kaum von Reputus unterschied.
Die bewohnbaren Planeten des Nexoversums wurden ausgebeutet, den jeweiligen
Zwecken angepasst und im Laufe weniger Generationen zu verbrauchten Wüstenplaneten
heruntergewirtschaftet, die allein von veralteten Regenerationsanlagen halbwegs
vor dem endgültigen ökologischen Kollaps bewahrt wurden. Erst, wenn
die Ressourcen einer Welt restlos aufgebraucht und die Fabriken durch Verschleiß
und den Mangel an Ersatzteilen selbst für die Weiterverarbeitung importierter
Rohstoffe unbrauchbar geworden waren, wurde sie aufgegeben und die letzten Bewohner,
die noch ausgeharrt hatten, wurden umgesiedelt.
    Imasen war ein mondloser Planet, der einzige Begleiter einer kleinen rötlichen
Sonne, in deren Nähe sich das Sprungtor befand. Im Orbit hatte man gigantische
Be- und Entladestationen errichtet, über die der Weitertransport der Gehirne
lief. Bei der Bevölkerung handelte es sich um eine Mischung verschiedener
Spezies, wie man sie überall auf den Welten des Nexoversums vorfand. Ureinwohner
hatte es auf Imasen wohl nie gegeben – zumindest verrieten die Aufzeichnungen
nichts darüber. Die Umsiedlungen hatten dafür gesorgt, dass es kaum
noch etwas wie eine richtige Heimatwelt für viele gab; manche kannten die
Herkunft ihres Volkes nicht einmal mehr.
    Zögernd gab Taisho zusätzliche Daten preis, Technologie und Verteidigung
Imasens betreffend. Still grinste Jason vor sich hin: Das leichte Misstrauen
beruhte auf beiden Seiten. Er traute dem Bengel immer noch nicht über den
Weg, und dem wiederum war offensichtlich die Vorsicht mit der Muttermilch eingeflößt
worden. Trotz seines lockeren, unbefangenen Tons war Taisho aufmerksam und wog
jedes Wort ab, bevor es über seine Lippen kam. Je weniger Geheimnisse geteilt
wurden, umso geringer war die Gefahr, dass jemand versehentlich oder absichtlich
zur falschen Zeit am falschen Ort gegenüber den falschen Zuhörern
eine falsche Bemerkung fallen ließ. Es gab Dinge, von denen einfache Bewohner
des Nexoversums nichts wissen konnten, und ein Versprecher mochte für viele
das Verderben bedeuten.
    »Jeder von uns erhält einen neuen Identitäts-Chip«, erklärte
Taisho und überreichte Jason und Shilla je eine flache, weiße Scheibe,
die nicht größer als eine Münze war. Für sich behielt er
die dritte. Sessha besaß eine eigene. »Unsere Daten wurden denen
der verstorbenen Besatzungsmitglieder angeglichen. Das Logbuch ist entsprechend
korrigiert worden. Es ist wenig wahrscheinlich, dass sich auf Imasen jemand
die Mühe macht, die Daten genauestens zu überprüfen und mit früheren
Einträgen in anderen Systemen zu vergleichen, und selbst wenn, bis dahin
ist die Sentok wieder gestartet, und wir sind ebenfalls fort. Sollte unser kleines
Täuschungsmanöver auffliegen und die Crew befragt werden, wird man
behaupten, loyale Anhänger des Nexus' zu sein, die natürlich nicht
ahnen konnten, dass sich Rebellen ins Schiff einschleichen und die Datenbank
manipulieren würden.«
    »Wofür brauchen wir diese Dinger?«, erkundigte sich

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