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Rettungskreuzer Ikarus Band 016 - Ansarek

Rettungskreuzer Ikarus Band 016 - Ansarek

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 016 - Ansarek Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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durch das Sprungtor
dienten. Zweifellos befanden sich privilegierte Personen an Bord dieser Raumer.
    Es erfolgte ein offizielles Einchecken. Jasons Besorgnis erwies sich als überflüssig,
da niemand die gefälschten Chips beanstandete. Offenbar waren die Forscher
des Widerstands besser, als er angenommen hatte, und selbst eine unscheinbare
Frachtercrew besaß ihre Möglichkeiten. Ob die Nachricht vom Auftauchen
zweier Fremder auf Reputus bereits bis hierher vorgedrungen war, konnte bezweifelt
werden. Entweder suchte man sie immer noch auf dem Planeten, oder man hatte
das ganze Nexoversum nach ihnen zu durchkämmen, da sie überall hin
geflohen sein konnten; falls man sie überhaupt für so wichtig befand,
die Suche nach so langer Zeit noch fortzusetzen. Vermutlich würde durch
eine solche Aktion nur unnötiger Wirbel ausgelöst, der den Widerstand
stärkte, da man ihnen neue Leitfiguren gab, und das war sicher nicht im
Sinne des Nexus'.
    Bis die Verwaltung eine Arbeit für die Neuankömmlinge gefunden hatte,
wurden ihnen Quartiere auf der Station zugewiesen. Sie hatten sich für
den Verbleib auf Imasen und dortige Stellen eingetragen, um ausreichend Zeit
zu haben, den Widerstand zu kontaktieren. Da sie als Humanoide ähnliche
Umweltbedingungen benötigten, befanden sich ihre Räume in unmittelbarer
Nähe zu einander. Sehr zu Jasons Verdruss erhielt Taisho das Zimmer neben
Shillas, während seines eine Etage höher lag. Sessha wurde in derselben
Ebene wie die anderen beiden untergebracht. Das stille Lächeln Taishos
und Sesshas beruhigte Jason zumindest ein bisschen in Hinblick auf die Sorge,
ob sich der Syridianer nicht absichtlich im Zimmer irren würde. Und wenn
schon, an der gegenwärtig extrem introvertierten Shilla würde er sich
die Zähne ausbeißen, selbst wenn seine Libido mit ihm durchging.
    Die Räumlichkeiten waren ebenso spartanisch und zweckmäßig wie
die Kabinen des Gehirnfrachters nur mit dem Notwendigsten ausgestattet. Das
würde die Edle Bevollmächtigte sicher wieder von ihrem hohen Ross
herunterholen, dachte Jason mit einem Anflug von Bosheit. Shilla war in letzter
Zeit sehr anspruchsvoll geworden. Wahrscheinlich hatte sie den ungewohnten Luxus
benötigt, um sich von ihren Sorgen abzulenken, doch nun stand ihnen allen
ein gefährliches Unternehmen bevor, das die Telepathin gewiss ebenfalls
zerstreuen würde, wenn auch auf weniger angenehme Weise.
    Eine geschickte Biomaske, die als hauchdünner Film über ihrer Haut
lag und aus dem Blau einen Goldton gemacht hatte, tarnte die Vizianerin. Man
konnte sie nicht länger mit einer Angeli verwechseln, stattdessen galt
sie als eine Angehörige der Bzzzt. Den verräterischen Kommunikator,
der sich von den üblichen Geräten unterschied, musste sie unter der
Kleidung tragen. Die Maske, so hatte Sessha versichert, würde drei Wochen
halten. Falls dann eine Erneuerung notwendig war, wusste sie, wie die gezüchtete
Hautschicht aufgetragen werden musste. Eifrig hatte Taisho sich bereit erklärt,
dabei behilflich zu sein und lediglich breit gegrinst, als Jason ihn wütend
angefunkelt hatte.
    Nur einen Tag blieben sie auf der Station. Dann brachte ein Boot sie hinab nach
Imasen. Im Nexoversum gab es keinen Müßiggang, Arbeit wurde für
jeden schnell gefunden. »Arbeit macht frei …«, hatte Taisho auf
die entsprechende Frage geantwortet, »frei von subversiven Gedanken.«
    Die Sentok startete drei Stunden später.

    Der Umstand, dass sie weiterhin zusammen bleiben konnten und gemäß
ihren Fähigkeiten in den verschiedenen Bereichen einer Fabrik unterkamen,
mochte bereits auf Taishos Beziehungen und das Wirken der hiesigen Widerstandsgruppe
zurückzuführen sein. Jason war überzeugt, dass es den mutigen
Rebellen irgendwie gelungen war, einige ihrer Leute in der Personalabteilung
und an anderen wichtigen Stellen unterzubringen. Bestimmt beobachtete man ihn
und Shilla, ebenso Taisho und Sessha, um sich bei auch nur dem geringsten Anzeichen,
dass etwas mit ihnen nicht stimmte und sie womöglich Spione des Nexus'
waren, sofort zurückzuziehen. Allein schon der Gedanke daran, dass ihn
tausend Augen bespitzelten, vielleicht sogar auf der Toilette, löste in
Jason ein Gefühl aus, als krabbelten Ameisen unter seiner Haut. Er hasste
es, vom Wohlwollen anderer abhängig zu sein, nichts über ihre potentiellen
Helfer zu erfahren, keine Gelegenheit zu haben,

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