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Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz

Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Bedrängnis.«
    Thrax nickte und scheuchte die Diener mit einer Handbewegung fort als wollte
er lästiges Ungeziefer loswerden. Er setzte sich auf den Thron und wartete.
Nur wenige Augenblicke darauf, schnarrte eine metallische Stimme und verkündete,
dass sie auf Sendung wären.
    »Guten Tag, liebe Zuschauer, hier spricht Alva Anis vom imperialen Netzwerk,
live mit einer Sondersendung direkt aus dem imperialen Palast. Vor etwa einer
Stunde wurde uns eine Verschwörung unglaublichen Ausmaßes gemeldet,
bei dem Seine Hoheit, Kaiser Ercilar Thrax, gestürzt werden sollte. Der
Staatsstreich konnte glücklicherweise vereitelt werden, ein Großteil
der Hintermänner wurde gestellt oder getötet. Seine Hoheit hat das
Wort.«
    Alva trat aus dem Aufnahmebereich der Holokamera, die nun direkt auf Thrax schwenkte.
In der Gewissheit, dass seine Worte nicht nur auf ganz Persephone, sondern auf
allen Welten des Multimperiums zu dieser Stunde vernommen wurden, räusperte
sich der Kaiser und sog tief die Luft ein.
    »Ich spreche heute zu meinem Volk in einer schweren Stunde. Einer Stunde
des Verrats und des Angriffs auf mein Leben und damit auf das Leben meines Volkes,
der Bürger des Galaktischen Multimperiums …«
    Nova unterdrückte den Impuls, die Hände vor der Brust zu verschränken
und ließ sie an den Seiten an ihren Hüften hängen, bereit, jederzeit
ihren Blaster zu ziehen. Der Rede Thrax' folgte sie nur mit halbem Ohr. Sie
spähte angestrengt durch den Thronsaal und versuchte potenzielle Attentäter
auszumachen, die den Kaiser noch in letzter Sekunde, bevor er die verhängnisvollen
Worte aussprach, töten wollten. Nova hoffte, dass Thrax sich beeilte. Nicht
nur sein eigenes Leben hing davon ab, sondern auch das der Soldaten oben im
All, die in ihren Schiffen versuchten gegen Joran zu bestehen.
    »… an der Spitze der Verschwörung steht jemand, dem ich all die
Jahre mein tiefstes Vertrauen geschenkt habe. Mein eigener Sohn: Kronprinz Joran
Thrax.«
    Nova glaubte ein Raunen zu hören, doch die Gardisten und anwesenden Agenten
waren eingeweiht. Vermutlich bildete sie sich das Raunen von Millionen von Menschen
und anderen Individuen vor den Holoschirmen im gesamten Galaktischen Multimperium
nur ein. Ein galaxisumspannendes Raunen.
    »Joran befahl den Angriff auf mein Leben und wollte selbst meinen Platz
auf dem Thron einnehmen. Allerdings nicht, um allein über das Multimperium
zu regieren, sondern um einem bisher unsichtbaren Feind den Zugang zu unserer
Galaxis zu ermöglichen. Joran steht im Bunde mit einer außergalaktischen
Macht, deren Eroberungspläne weit über das Multimperium hinausreichen.
Von diesem Tag, dieser Stunde an ist Kronprinz Joran Thrax nicht mehr mein Sohn.
Ich ächte ihn und jeden, der ihm weiterhin dient. Jedem Mann, jeder Frau
sei es freigestellt reumütig zurück in unserer Reich zu kehren. Ich
gewähre jedem Amnestie, der sich von Joran abwendet, doch wer weiterhin
auf seiner Seite steht wird ebenso gnadenlos bis zum Tode verfolgt, wie Joran.«
    Nova atmete auf. Die Worte waren gesprochen. Jetzt würde sich zeigen, was
sie bewirkten.

    Das Rückzugsmanöver war noch nicht vollständig vollzogen und
der Rendezvouspunkt mit der HMS Helena noch nicht erreicht, als über
die Kom-Kanäle der Ikarus die Worte Thrax' hallten. Sentenza fühlte
einen Stein von seinem Herzen fallen. Ganz gleich wie Joran jetzt reagieren
mochte, er würde nicht mehr die volle Unterstützung der Kaiserlichen
Marine im Rücken haben. Mochte ihm die Crew der Praetorianer bleiben,
vielleicht entschied sich der ein oder andere Schiffskapitän dazu, weiter
unter Jorans Flagge zu dienen, doch im Grunde war er jetzt seiner Basis beraubt
worden. Joran war endlich allein. Allein mit seinen Outsider-Verbündeten.
Und wie diese auf den Machtverlust ihres Wegbereiters reagierten, war dahingestellt.
    »Captain, wir erhalten einen Funkspruch von der Infinity . Der Captain
kapituliert und will sich uns anschli …« Weenderveen verschluckte
die letzten Worte. Die Achteransicht auf dem Schirm ließ erahnen, warum.
Ohne Vorwarnung eröffneten die beiden Hairaumer das Feuer auf die Infinity .
Der Zerstörer hatte nicht die geringste Chance und verging im Glutinferno
der fremdartigen Waffen. Für einen Moment erinnerte eine kleine, lodernde
Sonne an das kaiserliche Schiff, ehe der grelle Halo verblasste und die Trümmerstücke
des Wracks in

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