Rettungskreuzer Ikarus Band 040 - Flammende Begeisterung
Sixpack böse an. »Ja. Spätestens jetzt, wo unser Klassenclown sie mit der Nase darauf gestoßen hat.«
Der Scharfschütze hob entschuldigend die Hände. »Schuldig im Sinne der Anklage. Aber ich dachte, wir wollten das Mädchen eh ins Vertrauen ziehen.«
»Früher oder später schon«, stimmte Dilligaf zähneknirschend zu. »Aber es hätte vollkommen ausgereicht, wenn ich sie unter vier Augen auf dem Flug nach Vortex Outpost gebrieft hätte.«
Sixpack zwinkerte Cumshaw schelmisch zu. »Ach, so nennt man das jetzt. Gebrieft . Zu meiner Zeit sagte man einfach Pimpern dazu.«
Cumshaw lachte meckernd. »Du bist ein Ferkel.«
»Jedenfalls«, fuhr Dilligaf fort, der sich durch Sixpacks Kalauer niemals aus dem Konzept bringen ließ, »ist es noch viel zu früh, dem Fräulein schon jetzt Horrorgeschichten über die Kallia und die Ts!gna zu erzählen. Wir wissen noch zu wenig.«
»Ach ja, die Ts!gna...« Joystick kraulte nachdenklich seinen schneeweißen Kinnbart. »Was machen wir denn mit denen?«
»Das gleiche wie immer, würde ich vorschlagen. Zwölf Millimeter Vollmantelgeschoss auf kurze Entfernung zwischen das zweite und dritte Beinpaar«, empfahl Sixpack. »Ein besseres Mittel gegen Termiten gibt es nicht.«
Dilligaf sah in die Runde. »Ich muss unserem retardierten Sportschützen hier ausnahmsweise Recht geben. Je eher wir die Ts!gna aus der Gleichung streichen können, desto höher unsere Chancen. Ganz egal, was sich da über uns zusammenbraut – je weniger von den Viechern in der Galaxis herumkrabbeln, desto besser für uns alle. Und da die Rashh Udayyin die einzigen noch lebenden Veteranen sind, die jemals einer Armee der Ts!gna gegenüber gestanden haben...«
Joystick grinste. »Lass mich raten. Wir sind Freiwillige.«
Dilligaf nickte anerkennend. »So war's gedacht. Während ich mit Skyta nach Vortex Outpost fliege und einen unverbindlichen Informationsaustausch mit McLennane und Captain Sentenza anstrebe, werdet ihr drei eine Menge Spaß haben.«
Sixpack und Joystick wechselten einen Blick. »Hat er gerade Spaß gesagt?«, fragte Sixpack.
Der Pilot zuckte mit den Schultern.
»Ich weiß nicht. Ich höre nicht mehr so gut wie früher.«
Dilligaf erhob die Stimme. »Es handelt sich nicht um einen Gegenangriff, sondern eine reine Kundschaftermission. Findet heraus, ob das aufgeschnappte Signal wirklich den Ts!gna galt, und ob sie schon darauf reagiert haben. Sollten wir es wirklich wieder mit diesen Riesenameisen zu tun haben, zeichnet ihr alles auf, was ihr seht.«
»Ich sehe auch nicht mehr so gut wie früher.«
»Mit dir fliege ich nie wieder.«
»Prima.«
»Wir brauchen Angaben über ihre Truppenstärke«, fuhr Dilligaf unbeirrt fort, die Frotzeleien seiner Kameraden geflissentlich ignorierend. »Art und Anzahl ihrer Raumschiffe, sofern vorhanden. Das ganze Programm halt.«
Joystick stand auf und strich sich sorgfältig die Falten aus der Jacke. »Was für ein Schiff kriegen wir?«
Dilligaf grinste breit. Mit dieser Frage des passionierten Fliegers hatte er schon viel früher gerechnet. »Ich habe was Hübsches für euren Trip requiriert. Die Scoville ist eine Korvette, die für bewaffnete Aufklärungsflüge ausgerüstet wurde. An jeden von euch ist gedacht. Funkelnagelneues Spionage-Equipment für Cumshaw, ein komplettes Waffenarsenal für Sixpack und zwei dicke Überlichttriebwerke für Joystick.«
Sixpack pfiff anerkennend durch die Zähne. »Das sind ja gleich drei Wünsche auf einmal.«
Skyta krempelte den Ärmel ihrer dunkelgrauen Fliegerkombi hoch und hielt dem Arzt ihren entblößten rechten Oberarm hin. »Ungefähr so?«
»Perfekt.«
Er hielt das Injektionsgerät an ihre Haut und drückte ab. Ein leises Zischen ertönte, und schon nach einer Sekunde war alles vorbei. Skyta hatte noch nicht einmal etwas gespürt.
»Fertig«, murmelte der Arzt und legte seine Utensilien beiseite.
»Das war alles?«, fragte sie skeptisch.
Er sah sie ausdruckslos an. »Ja.«
»Und wofür war das jetzt?«, hakte sie nach. Dilligaf hatte ihr lediglich gesagt, sie sollte sich vor der Abreise in der Krankenstation melden, und hier war sie ohne große Erklärungen zu dem Arzt durch gewunken worden, der ihr nun kommentarlos eine Injektion verabreicht hatte. Wofür – beziehungsweise wogegen – diese Impfung war, hatte niemand für nötig gehalten, ihr mitzuteilen. Skyta, die Ärzten grundsätzlich misstraute, machte ein finsteres Gesicht.
Der Arzt sah sie ausdruckslos an. »Na, gegen die Seuche natürlich.«
Die junge
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