Rettungslos verliebt
Gründe nicht, Lydia. Aber ich habe mich nur deshalb auf den Streit eingelassen, weil ich fürchterlich frustriert bin", erklärte er schließlich.
"Meinst du nicht, dass so etwas immer wieder passiert, wenn du deinen Willen nicht durchsetzen kannst?" fragte sie ruhig.
"Es gibt nur eine einzige Möglichkeit für uns, wie wir herausfinden können, ob wir seelenverwandt sind, Lydia. Wir müssen uns näher kommen. Nachdem du dich gerade so weit geöffnet hattest, dass du dich von mir hast küssen lassen, weil du es genauso sehr wolltest wie ich, hast du jegliche Verständigu ng zwischen uns unmöglich gemacht und dich verschlossen." Er lächelte flüchtig. "Du hast sogar eine große Sache aus den Chips mit Ketchup gemacht und mich wie ein kleines Kind behandelt. Dabei siehst du selbst manchmal aus wie eine Sechzehnjährige, und zuweilen benimmst du dich auch so."
"Vielleicht kann ich anders nicht mit dir umgehen, Joe."
Er kniff die Augen zusammen und richtete sich langsam auf. Dann ging er um den Tisch herum, während Lydia reglos sitzen blieb.
Möglicherweise war es falsch, ihm zu verraten, was in mir vorgeht, dachte sie und befürchtete, sie würde es irgendwann bereuen. Doch sie war zumindest ehrlich gewesen, und das war sie ihm schuldig.
Sie bekam Herzklopfen. Fasziniert und wie hypnotisiert beobachtete sie Joe, der sie unverwandt anblickte, während er langsam auf sie zukam, den Stuhl neben ihr hervorzog und sich hinsetzte.
"Sei doch nicht so überaus vorsichtig und ängstlich", sagte er leise.
"Ich bin doch nicht der große böse Wolf."
"Ich komme mir ganz ... dumm vor."
"Brauchst du aber nicht. Kluge Mädchen sind eben vorsichtig. Sprich nicht zu offen über deine Gefühle, denn du weißt nie, was du damit bei unreifen, leicht zu beeindruckenden Männern bewirkst", riet er ihr mit ernster Miene und legte seine Hand auf ihre.
Plötzlich musste sie lachen. "Joe, du machst dich über mich lustig!"
"Würde ich das wagen?"
"O ja, das würdest du - weil du ganz süß bist."
Er tat so, als wäre er beleidigt. "So unreif und leicht zu beeindrucken bin ich wirklich nicht."
"Habe ich es mir nicht gedacht?" Ihr e Augen strahlten.
"Vielleicht sollte ich es auf andere Art versuchen", sagte er betont nachdenklich. "Da ich dich schon einmal ohne deine Erlaubnis geküsst habe ..."
"Zwei Mal!"
"Okay, dann eben zwei Mal. Erlaubst du mir, dass ich dich jetzt küsse?"
"Ich habe es wohl herausgefordert", erwiderte sie leise.
"So würde ich es nicht ausdrücken, aber...", er streichelte ihre Wange,
"...du hast wirklich etwas gesagt, was mich verrückt macht vor lauter Hoffnung. Wenn du jedoch ..."
"Joe Jordan, küss mich, ehe ich es mir anders überlege", forderte sie ihn lachend auf.
Und dann tat er es endlich.
"Das könnte ein Rekord gewesen sein", sagte Joe eine ganze Zeit später.
Lydia fuhr sich durchs Haar und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Sie standen immer noch in der Küche, und Lydia konnte sich nicht aus Joes Armen lösen. Erst als Meg neugierig aus ihrem Korb kam, kehrte Lydia in die Wirklichkeit zurück.
Beinah hätten sie miteinander geschlafen. Sie hatten ihre Körper gespürt, und während Joe ihre empfindsamsten Stellen liebkost hatte, erbebte sie unter seiner Berührung. Sie versuchte erst gar nicht zu verbergen, wie sehr sie sich nach seinen Zärtlichkeiten sehnte. Joe verstand es meisterhaft, ihr das Gefühl zu geben, einzigartig und wunderbar zu sein. Unter ihrem Morgenmantel und dem Pyjama hatte er ihren schlanken Körper erforscht und ihre verführerischen Rundungen liebkost.
"Ich habe gerade darüber nachgedacht, wie gut wir beide es im Stehen machen", sagte er, wobei es in seinen Augen voller Verlangen aufblitzte.
"Ja, das war ziemlich außergewöhnlich", gab sie leise zu und gestand sich ein, wie leicht es war, in seinen Armen die Kontrolle zu verlieren.
"Komm." Er lächelte und ließ einen Finger sanft über ihre Lippen gleiten.
"Joe", flüsterte sie.
Er sah ihr in die Augen. Dann löste er sich von ihr, zog ihr Pyjamaoberteil zurecht und band den Gürtel ihres Morgenmantels wieder zu.
"Ich wollte nur vorschlagen, dass wir uns irgendwo bequem hinsetzen, statt in der Küche herumzustehen, und einen Brandy trinken, um wieder zur Normalität zurückzufinden", erklärte er ruhig. "Das war alles."
"Das ... ist eine gute Idee."
"So, Lydia, jetzt hast du dich vergewissert", fuhr er ernst fort, obwohl seine Augen immer noch zu lächeln schienen, "dass ich in so einer Situation
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