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Return Man: Roman (German Edition)

Return Man: Roman (German Edition)

Titel: Return Man: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.M. Zito
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und ihre animalischen Instinkte hatten wieder die Oberhand gewonnen. Die Auferstehung befiel nur Männer und Frauen; die Hunde blieben allein zurück. Es war niemand mehr da, der sich um die Tiere kümmerte und sie mit Nahrung versorgte. Er stellte sich vor, wie die Hunde in Hemet nach der Evakuierung durch die Straßen gestreunt waren und irgendwie zu überleben versucht hatten. Und sich zu einem Jagdrudel zusammengeschlossen hatten, um nicht zu verhungern.
    Sie ernährten sich von Eichhörnchen, Vögeln, Katzen…
    Schaudernd erinnerte er sich an die ausgeweidete Leiche, die er in der Stadt gesehen hatte.
    Dann war dieses arme Schwein also Hundefutter geworden.
    Die Tiere verteilten sich weiträumig, bildeten einen Halbkreis um die Männer und warteten nur noch auf einen instinktiven Angriffsimpuls. Ein Dalmatiner mit schmutzverkrustetem Fell sprang mit gefletschten Zähnen vorwärts und zog sich dann wieder in die Reihe zurück. Dann folgte ein zweiter Hund seinem Beispiel. Und ein dritter.
    Sie stachelten sich gegenseitig auf. Jeden Moment würden sie angreifen.
    » Das sind selbst für Ihre Kung-Fu-Künste zu viele, Sergeant.« Die Zunge lag Marco wie ein trockenes Stück Holz im Mund.
    » Und zu viele, um sie zu erschießen«, sagte Wu. Er deutete auf eine Dänische Dogge mit geifernden Lefzen, die fast so groß war wie ein Bär. » Verpassen Sie dem Vieh da eine Kugel. Und dann rennen Sie.«
    » Ich werde mich an Ihre Fersen heften.« Zitternd zielte Marco auf den riesigen Hund. Dem Tier fehlte das rechte Auge; das entzündete Augenlid war zugeschwollen, und es sickerte eine Flüssigkeit heraus. Marco zögerte.
    Jemand hatte diese arme Kreatur einmal geliebt.
    Seufzend richtete Marco die Kalaschnikow in die Luft und feuerte.
    Der Warnschuss zerriss die morgendliche Stille mit einem ohrenbetäubenden Lärm. Die Dänische Dogge warf sich flach auf den Boden und verdrehte entsetzt das gesunde Auge. Die Hundemeute legte die Ohren an die verfilzten Köpfe und zerstreute sich. Sie waren verwirrt– aber das würde nicht lange anhalten.
    » Los!« Wu hieb Marco auf den Arm und rannte den mit Steinplatten ausgelegten Pfad entlang.
    Und dann ergriff auch Marco die Flucht und rannte, von Adrenalin und Angst beflügelt, mit ausladenden Schritten durchs Gras. Hinter sich hörte er das Bellen der Hunde; sie hatten sich wieder gesammelt und nahmen die Verfolgung auf. Hundert Pfoten trommelten auf dem weichen Erdboden, und er hörte das Klimpern der Hundemarken, als die Tiere ihn hetzten und von hinten anspringen wollten. Er feuerte mit der Kalaschnikow wild um sich und mähte eine breite Schneise ins Gras, bis das Magazin leer war. Doch diesmal ließen die Hunde sich nicht mehr abschrecken, und das Bellen wurde immer lauter.
    Sein Vorsprung schwand zusehends. Das Gras knirschte unter den Stiefeln, und er geriet immer wieder ins Stolpern. Wu war ungefähr sechs Meter vor ihm; er war in der Kunst des Entkommens geschult und rannte so flink wie eine Gazelle. Seine Wunden schienen ihn nicht sehr zu behindern.
    Das Überleben des Stärkeren, sagte Marco sich demoralisiert. Und Wu ist der Stärkere.
    Er war sich nicht einmal sicher, ob sie sich überhaupt noch auf dem Pfad befanden. Das Gras wucherte so dicht, dass man den Boden nicht sah, und in seiner Panik schienen sich auch die Bäume verändert zu haben; er erinnerte sich nicht an diesen Hügel und an diesen Grabstein mit der Statue eines Mannes, der ein Buch hielt…
    » Wu!«, rief er. » Der falsche Weg!«
    Er drehte hektisch den Kopf hin und her und suchte den Pfad…
    …und sollte nie erfahren, worüber er im Gras stolperte– vielleicht über einen Stein oder einen heruntergefallenen Ast. Auf jeden Fall stürzte er. Er schrie entsetzt auf, purzelte den Hang hinunter und prallte unten gegen einen mit Moos bewachsenen Grabstein. Er blieb mit dem Gesicht auf dem Erdboden liegen und biss ins feuchte Gras.
    Hilfe, dachte er benommen…
    …denn jeden Moment würden die Hunde über ihn herfallen, ihn in saftige, zuckende Fleischstücke reißen und sich um seine Organe balgen– wie bei der Leiche in der Stadt.
    Er hätte fast geschrien, als die ersten Zähne sich in seinen Arm schlugen…
    …aber es war nur Wu, der ihn wieder aufrichtete.
    » Schnell«, sagte Wu. » Da drüben.« Er deutete auf ein schlichtes weißes Gebäude in etwa dreißig Metern Entfernung. Die Friedhofskapelle. Auf ihrer wilden Flucht waren sie quer über das Friedhofsgelände gelaufen und näherten

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