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Revanche - Exposure

Titel: Revanche - Exposure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Leiche barg, damit ihnen diese Sache nicht länger als nötig nachhing und ihr junges Glück überschattete.
    Er redete mit Ben und gab Sandy über Polizeifunk ausführliche Anweisungen durch. Ungeachtet seiner Professionalität glitt sein Blick ständig zu Emma und Gracie. Am Nachmittag hätte er Emma beinahe verloren, deshalb musste er sich ständig rückversichern, dass mit ihr alles okay war. Während er Ben eine Schilderung der letzten halben Stunde gab, beobachtete er, wie Emma Gracie etwas ins Ohr flüsterte. Daraufhin strahlte die Kleine mit dem Sonnenschein um die Wette und schaute sich suchend nach ihm um.
    »Elbis, Elbis, das errätst du nie!«, kiekste sie, nachdem sie ihn entdeckte. » Maman sagt, ich komme in den Kindergarten !«
     
    »Sei mir bitte nicht böse«, warnte Elvis Emma vor, als er am Dienstagabend nach Dienstschluss voller Elan in die
Küche steuerte. »Aber ich hab Ben und George und Sandy zu unserer Hochzeit eingeladen.« Gracie, die ihm freudig entgegengelaufen war, trug er huckepack. Sie hatte die Arme um seinen Hals geschlungen und drückte ihm dabei mit den kleinen Fäusten auf den Adamsapfel, so dass er hart schluckte, bevor er weitersprach. »Und … äh … ihre Familien natürlich auch.« Emma drehte sich vom Herd zu ihm, worauf er sie betreten anblinzelte. »Sie wollten sooo gern dabeisein, Em.«
    Emma vermutete nicht zu Unrecht, dass er darüber bestimmt schwer erstaunt gewesen war. Nachdem er jahrelang in der festen Überzeugung gelebt hatte, dass er auf der Insel bestenfalls toleriert würde. »Was machen ein paar Leute mehr oder weniger schon aus?«, versetzte sie mit einem aufgeräumten Lächeln. »Gracie hat ihre beste Freundin auch eingeladen.«
    »Sarah!«, entfuhr es Gracie spontan. Sie hatte das kleine Mädchen am letzten Sonntag in der Baptistenkirche kennen gelernt und redete seit vier Tagen von nichts anderem.
    »Richtig«, bekräftigte Emma. »Zum Glück wollte Elvis unbedingt eine dreistöckige Hochzeitstorte, die reicht wenigstens für alle. Bestell aber noch ein paar weitere Flaschen Sekt dazu und Apfelsaft für die Kinder. Oh, und wir brauchen noch mehr Stühle.«
    Nach einem zärtlichen Kuss auf ihren Nackenwirbel griff er an ihr vorbei und hob den Topfdeckel, neugierig, was sie Leckeres gekocht hätte. Hühnchen Jambalaya. Es duftete köstlich. »Ich erledige das nach dem Essen«, erbot er sich. »Komm, Gracie«, rief er über seine Schulter hinweg. »Hände waschen.«
    »Okidoki.«

    Gracie weiterhin huckepack auf dem Rücken, drehte Elvis sich an der Tür noch einmal um. »Ich kümmere mich um alles, versprochen. Du hast schon genug geleistet.«
    Emma lachte glockenhell. Wie schön, dass ihm das endlich auch mal auffiel, diesem Schnellmerker!
    Zwei Tage vor ihrer Hochzeit genoss sie das herrliche Gefühl, endlich sorglos und angstfrei leben zu können.
    Unterschwellig suggerierte sie sich zwar, dass niemand völlig sorgenfrei durchs Leben käme. Diesbezüglich gab sie sich auch keinerlei Illusionen hin, aber immerhin war sie endlich diese nervenzermürbenden Ängste los, die sie permanent begleitet hatten.
    Kurz zuvor noch war sie nicht einmal in der Lage gewesen, den nächsten Tag zu planen, geschweige denn irgendeine halbwegs gesicherte Zukunft für sich und Gracie zu entwerfen. Ständig waren sie auf der Flucht gewesen, von einem Hotel zum nächsten, hatten nie richtig Zeit für sich gefunden, ein Schattendasein geführt. Gottlob hatte sich das schlagartig geändert. Jetzt besaß sie sogar mehr, als sie je zu träumen gewagt hatte!
    Werd bloß nicht übermütig, redete sie sich ins Gewissen. Du weißt ja, wohin solche Höhenflüge führen. Jetzt bist du auf einen Schlag reiche Erbin, aber mal ehrlich, hast du das je gewollt?
    Sie legte eben den Hörer auf, als Elvis und Gracie durch die Küchentür geschoben kamen. »Em?«, rief er. Gracie dagegen tapste direkt ins Wohnzimmer, wo ihre Mutter in dem Polstersessel mit dem neuen, grünweiß gestreiften Überwurf kauerte.
    »Dunkel hier drin«, stellte Gracie fest. Sie kletterte auf die Couch, um den Lichtschalter zu betätigen. »Schon
besser!«, strahlte sie, als das Licht aufflammte und das blasse Gesicht ihrer Mutter erhellte. Die Kleine glitt wieder von dem Sofa herunter und trollte sich in ihr Zimmer.
    Im Türrahmen aufgebaut, registrierte Elvis Emmas ungesunde Blässe. »Was ist denn mit dir?«, wollte er wissen, während er den Raum durchquerte. Zog sie aus dem Sessel, glitt selber hinein und hob sie

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