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Rheinsteigmord - Kriminalroman

Rheinsteigmord - Kriminalroman

Titel: Rheinsteigmord - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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Verbrechen zu tun«, sagte er. »Und ich wollte dich fragen, ob du mir helfen kannst.«
    Ludi unterbrach seine Arbeit und sah ihn an. »Steckst du in Schwierigkeiten?«
    Wusste er eigentlich von Freds Job als Detektiv? Wenn er sich richtig erinnerte, hatte er damals bei Charly gerade erst angefangen gehabt.
    »Ich meine, du siehst aus, als würdest du in Schwierigkeiten stecken«, setzte Ludi nach. Er verschloss die Dose und stellte den Pinsel in ein bereitstehendes Glas mit Verdünner. Dann richtete er sich auf. Fred kam es vor, als hätte er dabei Mühe. Ludi war alt geworden. Aber das hinderte ihn nicht daran, sich weiter in seine Westernwelt hineinzuträumen. Mit Stetson, Wildlederweste, kariertem Hemd, grober Jeans und spitzen Stiefeln. Auch die coolen Sprüche passten dazu.
    Lange nicht gesehen …
    Steckst du in Schwierigkeiten?
    Die reinsten Western-Dialoge.
    »Ich weiß nicht, ob ich dir damals erzählt habe, dass ich als Detektiv arbeite«, sagte Fred. »Dabei bin ich jetzt an einen Fall geraten, in dem eine bestimmte Waffe aufgetaucht ist.«
    »Komm mit«, sagte Ludi. »Trinken wir einen Kaffee. Ich hab noch welchen auf dem Feuer.«
    Er schritt auf die Blockhütte zu. Darin gab es hinter einem groben Tisch mit zwei Bänken, einem Flaschenregal und einem riesigen Foto vom Grand Canyon einen Kamin, in dem ein Feuer brannte. Auf einem Metallrost stand eine Metallkanne. Ludi zog einen dicken Küchenhandschuh an, nahm die Kanne und stellte sie auf den Holztisch.
    Der Küchenhandschuh passt nicht, dachte Fred. Echte Westernhelden hätten bestenfalls einen Lappen benutzt.
    »Setz dich. Hinter dir im Regal sind Tassen.«
    Die Tassen waren ebenfalls aus Blech. Ludi goss ein. Milch und Zucker bot er gar nicht erst an.
    »Was für eine Waffe?«, fragte er.
    »Ich habe nur die Kugel.«
    »Du hast sie von einem Tatort entwendet?«
    »Interessiert dich das wirklich? Ich bin bei der Polizei gewesen, aber sie haben mir nicht geglaubt.«
    Ludi schob den Stetson in den Nacken. Er schien mit der Erklärung, obwohl sie nicht ganz der Wahrheit entsprach, zufrieden zu sein. »In Ordnung. Ist ja auch deine Sache. Zeig mal.«
    Fred friemelte die Kugel aus der Jeanstasche. Ludi nahm sie, wog sie in der Hand, führte sie dann ganz nah an sein Gesicht und kniff ein Auge zu. Er erinnerte Fred an einen Juwelier, der ein Schmuckstück überprüft.
    Fred nahm einen Schluck Kaffee. Er schmeckte so bitter, dass es ihm die Zunge einrollte. Aber er bemühte sich, nicht das Gesicht zu verziehen.
    »Es gibt Gegenden, wo man so was tausendfach findet«, sagte Ludi schließlich. Er legte die Kugel auf den Tisch und ließ sie zu Fred rüberrollen. Sie eierte ein wenig. Fred nahm sie und steckte sie wieder ein. »Und ich schätze, da hast du sie auch her, oder?«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon du redest.«
    »Ich meine die Schlachtfelder des Ersten Weltkriegs.«
    »Du meinst, die Kugel stammt aus einer Militärwaffe?«
    »Na sicher. Und zwar aus einer ziemlich alten.«
    »Zum Beispiel?«
    »Da gibt’s verschiene Möglichkeiten.«
    »Kannst du mir nicht einen Anhaltspunkt geben?«
    »Wo hast du die Kugel her? Aus Frankreich? Verdun? Oder von der Somme? Da findet man die meisten. Manchmal sammeln die Bauern sie beim Pflügen der Felder auf.«
    »Sie stammt von hier. Sie wurde nicht weit weg von hier auf mich abgefeuert.«
    Ludi runzelte die Stirn. »Und das glaubt dir die Polizei nicht? Warum?«
    Fred entschloss sich, die Wahrheit zu sagen. »Sie weiß es noch nicht. Ich habe die Kugel aber auch erst gestern Abend entdeckt.«
    »Also vor zwölf Stunden. Eine Menge Zeit, um die Polizei zu benachrichtigen.« Jetzt trank Ludi von seinen Kaffee. »Herrlich«, sagte er. »Nicht dieser Filterkram. Und schon gar nicht dieses lächerliche Crema-Zeug aus den Automaten, für die sie so viel Fernsehwerbung machen. Das hier ist noch was Echtes und Wahres.« Er sah in seine Tasse und betrachtete deren Inhalt mit so etwas wie Wehmut. Als trauerte er darüber, dass demnächst die große Tradition des Kaffeekochens à la John Wayne endgültig aussterben würde.
    Fred gab sich einen Ruck und probierte noch mal. Jetzt war es gar nicht mehr so schlimm.
    »Kannst du mir sagen, woran du gerade arbeitest?«, fragte Ludi. »Ich meine, mir ist es völlig egal, was du treibst oder ob du dich irgendwie strafbar gemacht hast. Deine Sache, wie ich schon sagte. Ich würde mich nur über die Abwechslung freuen.«
    »Abwechslung? Du bist doch hier im Paradies. Feierst du

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