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Rhosmari - Retterin der Feen

Rhosmari - Retterin der Feen

Titel: Rhosmari - Retterin der Feen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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männlicher Gegner seinerseits Peri mit einem Messer an. Peri wich ihm mühelos aus, hob ihr Gewehr, feuerte einen Schuss an seiner Schulter vorbei, ließ das Gewehr fallen und zog ihr Jagdmesser. Ihr Gegner griff an, sie duckte sich, stach ihrerseits zweimal mit dem Messer zu und versetzte ihm einen Fußtritt. Er taumelte zurück und verschwand im Getümmel. Peri hob hastig das Gewehr auf und begann es zu laden.
    Sie wollte gerade erneut schießen, da stürzte sich ein Rabe von oben auf sie und schlug ihr das Gewehr aus den Händen. Peri taumelte. Der Rabe hatte offenbar einen der eisernen Ringe gestreift, die sie trug, denn er fiel auf den Boden und stand als Byrne wieder auf, einer der Schwarzen Flügel. Er packte ein auf dem Boden liegendes Schwert und schlug damit nach Peri. Peri ergriff den Schürhaken, der vor der Glastür lag, und wehrte den Schlag damit ab. Metall blitzte auf und die beiden jagten einander über die Terrasse und auf den Rasen hinaus. Byrne schlug Peri nieder … nein, sie hatte ihn ins Leere laufen lassen und stand schon wieder …
    »Dorna!«, schrie Winka.
    »Was ist mit ihr?« Pechnelke rannte zu Winka und hätte mit ihrem Seil fast Rhosmari umgerissen. »Wo ist sie?«
    »Sie ist dort drüben zu Boden gegangen …« Winka zeigte nach Südwesten. »Jemand tauchte hinter ihr auf und schlug sie auf den Kopf, und sie fiel um. Ich weiß nicht, ob sie nur bewusstlos ist oder …«
    Rhosmari starrte mit ängstlich zusammengekniffenen Augen in die angegebene Richtung. Die schwarzhaarige Fee war nirgends zu sehen, doch ihre Leute waren in Panik auseinandergerannt und flohen zur Eiche. »Hab Erbarmen, Gärtnerin«, flüsterte Linde, und dann kreischte sie: »Klinge! Pass auf!«
    Doch die Warnung kam zu spät. Corbin, der andere Schwarze Flügel, war unbemerkt hinter Peri getreten, und als sie sich nach ihm umdrehte, stach er ihr sein Messer in die Seite. Peri fiel auf die Knie und hob abwehrend den Arm. Corbin zog das Messer heraus und stach erneut zu …
    »Nein!«, schrie Linde, packte einen Zweig mit beiden Händen und schüttelte ihn. »Nein, nein, nein, nicht Klinge, nicht sie, große Gärtnerin, nein …«
    Ein metallischer Schlag ertönte und das Messer in Corbins Hand flog durch die Luft. Timothy, der mit gegrätschten Beinen und erhobener Schleuder auf dem Fenstersims saß, schoss noch einmal und Corbin fiel ins Gras. Timothy schwang das Bein nach drinnen und verschwand. Ein Fuchs rannte durch den Garten zu Peri, blieb stehen und verwandelte sich in Rob mit einem Schwert in der Hand. »Rebellen!«, schrie er. »Helft uns!«
    Lily war als Erste bei ihm. Ihre glänzenden schwarzen Haare wehten durch die Luft. Sie zauberte einen Schutzschild um sich, Rob und die am Boden liegende Peri, doch war der Schild aufgrund der vielen im Gras liegenden Eisenkugeln schwach und sein Schein flackerte wie eine Kerze im Wind. Immerhin gewannen sie dadurch ein wenig Zeit und das genügte. Timothy stürzte aus der Glastür, packte Peri unter den Armen und zog sie in das sichere Haus.
    Winka brach in unkontrolliertes Schluchzen aus und klammerte sich an Linde. »Zuerst Dorna«, jammerte sie. »Und jetzt Klinge …«
    Über den Bäumen war der Vollmond aufgegangen und tauchte die Szenerie in gespenstisches Licht. Aus dem Dunkel des Waldes leuchtete etwas auf. Rhosmari drehte sich gerade noch rechtzeitig danach um und sah, wie eine Wand aus blauem Licht sich über die Wiese näherte und wie eine Woge über der Eiche zusammenschlug.
    »Große Gärtnerin!«, rief Pechnelke. Das magische Licht hüllte den Baum von den Wurzeln bis zu den obersten Ästen ein. »Was ist das?«
    Der Schutzzauber der Eiche löste sich auf und Schwindel erfasste Rhosmari. Ächzend schwankte der mächtige Stamm hin und her, als habe ein unsichtbarer Riese ihn mit beiden Händen gepackt, um ihn mit aller Macht zu schütteln. Der Ast unter ihnen erzitterte und die Feen klammerten sich erschrocken an den nächstbesten Zweig.
    Aus dem Inneren der Eiche drang ein vielstimmiger Aufschrei, gefolgt von einem hässlichen splitternden Geräusch, das gar nicht mehr aufhören wollte. Es klang, als stürze im Innern des Baums alles ein. Dort war noch Königin Baldriana, dachte Rhosmari erschrocken, und genauso die anderen Feen, die ihr mit ihrer Zauberkraft halfen, die Eiche zu schützen …
    Schlagartig hörte das Schütteln auf und die Eiche kam zur Ruhe. Dann sprach eine Stimme. Sie war so laut, dass alle sie hörten. Die Kämpfenden senkten die

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