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Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes

Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes

Titel: Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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dass ich heute Abend kein Blut mehr verlieren durfte, aber deshalb begehrte ich ihn nicht weniger. So erregt wollte ich nicht zu Misha gehen. Das hatte dieser Mistkerl nicht verdient.
    Einige Leute drehten sich nach uns um, als wir an ihnen vorbeigingen, manche nickten Quinn zu. Er gab sich noch nicht einmal die Mühe, ihren Blick zu erwidern, ganz zu schweigen davon, dass er zurückgrüßte. Er starrte stur geradeaus. Ich runzelte die Stirn, ließ den Blick suchend über die Menge vor uns gleiten und fragte mich, was seine Aufmerksamkeit gefangen hielt. Nicht dass ich außer glitzernden Diamanten viel erkennen konnte. Der Raum war voll diskret platzierter Wachleute, denn Diebe wurden von diesen Unmengen an Juwelen sicher ebenso angezogen wie Bienen von Honig.
    »Was ist los?«, fragte ich nach einem Augenblick. Er sah mich ausdruckslos aus seinen dunklen Augen an. »Ich dachte, ich hätte jemand gesehen, den ich kenne.« »Mann oder Frau?« »Mann. Den Sohn eines Konkurrenten.« »Jemand, den ich kenne?« »Unwahrscheinlich, obwohl du sicher schon einmal von der Fluglinie gehört hast: Sirius.« »Haben die nicht gerade den Auftrag für die täglichen Flüge zu der europäischen Raumfahrtstation erhalten?« »Ja.«
    Das klang sehr bitter. Ich musterte ihn. »Sie haben dich wohl ausgestochen?« »Ja.« »Wenn du ihn in aller Öffentlichkeit verprügelst, bekommst du den Auftrag auch nicht zurück.« Er setzte sein Vampirgesicht auf. »Ihn zu verprügeln, bringt gar nichts. Der Sohn leitet die Firma nicht. Ich würde ihn aber gern warnen.«
    Der Kellner blieb neben einem leeren Tisch in der Ecke des Raumes stehen. Ich fragte mich, ob ich gern so nah am Fenster sitzen wollte. Ich war verkleidet, Quinn jedoch nicht, und wir hatten noch nicht herausgefunden, wer oder was ihm nach dem Leben trachtete.
    »Wie heißt er, und wovor willst du ihn warnen?« Ich nahm auf einem Stuhl gegenüber dem Fenster Platz. Wir befanden uns zwar nur im achten Stock, aber wenn ich zu nah heranging und in die Tiefe sah, würde mein Magen rebellieren. Damit würde ich mich wohl kaum bei meinen Tischnachbarn beliebt machen.
    »Das lass nur meine Sorge sein«, erwiderte Quinn. Er antwortete beinahe abwesend, und meine Gereiztheit wuchs. Verdammt, ich hatte es gründlich satt, dass in unserer Beziehung, wie immer die auch gerade aussah, nur ich Informationen preisgab. Dass er alt und eingefahren war, war eine schwache Entschuldigung.
    Ich stand auf. Ich musste hinausgehen, bevor ich noch etwas Dummes sagte oder wir wieder denselben Streit von vorne anfingen, doch er packte mich und hielt mich mit eisernem Griff am Handgelenk fest.
    »Es tut mir leid, Riley.« »Nein, tut es nicht.« Ich blickte hinunter auf seine Finger. »Nimm deine Hand da weg.« »Nur, wenn du dich hinsetzt und wir reden.« »Ich muss jetzt arbeiten. Ich habe keine Lust mehr, mit dir zu reden.« »Bitte.« »Nein.« »Was, wenn ich dir sage, dass ich nach Kellen Sinclair gesucht habe?« »Sein Name sagt mir nichts.« Ich hoffte nur, dass dieser Kellen nicht mein Kellen war, doch nach dem, was das Schicksal gerade mit mir anstellte, war ich mir da sehr unsicher. »Ich möchte etwas fragen dürfen und darauf eine ordentliche Antwort erhalten.«
    »Ich werde mich bemühen, Riley, aber du kannst nicht erwarten …« Er hielt abrupt inne. »Ja«, sagte ich leise. »Aber offensichtlich erwartest du von mir, dass ich mich über Nacht ändere.«
    Ich nahm seine Hand von meinem Arm und sah zu, dass ich aus seiner Reichweite kam. »Ich sehe mich im Saal um und sage dir Bescheid, wenn ich jemand Bekanntes wittere oder sehe.« Diese Aussicht schien ihn beinahe zu erleichtern. »Du solltest nicht allein gehen.« »Liander hat mein Aussehen und meinen Geruch verändert. Mir kann nichts passieren.« »Trotzdem. Wir sind hier, um etwas über General Hunt herauszufinden. Nicht mehr.«
    »Wir sind hier, um herauszufinden, wer hinter den Genmanipulationen steckt. Ich denke, dass Hunt nur eine weitere Sprosse auf der Leiter ist. Deshalb will ich mich zunächst umsehen. Es könnten noch andere Akteure hier sein.« Außerdem brauchte ich etwas Abstand von ihm. Musste mich sammeln, bevor ich ihm noch sagte, was er mich konnte. Zum Teufel, mein Schicksal ging gemein verschlungene Wege. Womöglich war der eine Mann, den ich verlassen hatte, meine Bestimmung.
    »Du suchst Hunt«, fügte ich hinzu. »Ich komme wieder, nachdem ich mich umgesehen habe.«
    Ich ließ ihm keine Gelegenheit zu widersprechen

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