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Ringwelt 06: Flatlander

Ringwelt 06: Flatlander

Titel: Ringwelt 06: Flatlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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mich nicht mit dem kleinen, starken Burschen gebrüstet, den ich umgarnt habe, falls du das meinst. Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wieso irgendjemand etwas von uns wissen kann.«
    »Vielleicht kennen sich die Lunies untereinander besser als wir Flatlander es tun. Eine kleinere Bevölkerung, kleinere Städte und so weiter. Außerdem gibt es tatsächlich so etwas wie Telepathie.« Und Laura hatte von innen heraus gestrahlt, als wir an diesem Morgen mein Zimmer verlassen hatten. Vielleicht war es jemandem aufgefallen.
    »Was möchtest du wissen, Gil? Möchtest du deine Beziehung zu Doktor Grimes wieder aufleben lassen? Glaubst du, du brauchtest mein Einverständnis?«
    »Ich denke, es gibt zumindest fünf Lunies, die ich nicht verletzen möchte«, erwiderte ich. »Du sowie die vier Delegierten des Mondes bei der Konferenz. Falls man von dir und mir erwartet, daß wir monogam sind, dann möchte ich das wissen. Ich bin hauptsächlich wegen Taffy auf den Mond gekommen. Muß ich jetzt aufhören, mich privat mit Taffy zu treffen? Oder darf ich sie überhaupt nicht mehr sehen? Komm schon, Laura, hilf mir. Wenn das Komitee zu sehr mit Streitereien beschäftigt ist und deswegen keine Entscheidungen fällen kann, verlieren wir alle.«
    Sie kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. »Das ist alles so neu für mich. Laß mich nachdenken.« Eine Pause. »Ich will dich für mich alleine. Ist das vielleicht unmoralisch?«
    »Kommt darauf an, wo man lebt. Einfach, aber wahr. Ich muß gestehen, du machst mich verlegen.«
    »Also schön. Dann hör wenigstens auf, dich mit ihr in der Öffentlichkeit zu treffen.« Inzwischen war sie aufgesprungen und lief wie ein gefangener Tiger im Käfig auf und ab. »Auch nicht in der Kantine oder auf den Gängen. Und falls du dich privat mit ihr triffst, dann stell bitte sicher, daß es auch privat ist. Keine Telefonanrufe, kein Zimmerservice, kein Frühstück für zwei.«
    »Taffy ist nach Marxgrad abgereist.«
    »Was?«
    »Sie hat einen Beruf und verfolgt ihre Karriere. Jetzt hat diese Karriere sie bis auf die Rückseite des Mondes geführt. Ich mußte diese Dinge für die Zukunft wissen, das ist alles. Bist du böse auf mich, Laura?«
    Sie blickte mich an. Dann wandte sie sich zur Tür. Ich sagte: »Vergiß nicht, daß ich wahrscheinlich alles glaube, was du mir erzählst. Ich bin unwissend. Bist du böse oder nicht? Sollen wir uns lieber nicht mehr treffen?«
    Sie drehte sich wieder zu mir um. »Ich bin wütend. Ich habe den gleichen Fehler begangen, den jede Frau gemacht hätte. Ich will dich zurück in meinem Bett haben, sobald ich mich ein wenig beruhigt habe!« Sie wandte sich zur Tür, drehte sich aber erneut zu mir um. Zögerte. Und ließ sich schließlich direkt neben mir rücklings auf das Bett fallen.
    Ich glaube nicht, daß sie wegen mir geblieben ist. Ich glaube vielmehr, es waren die Buchstaben auf meinem Bildschirm.
     
    NAKF
    NARF NAKE NARE MAKF MAKE MARE WAKF
    WAKE WARE
    NAKF NAOMI
    NAKF WATS
    NAKED SNAKE SNARE WAKEN
     
    »Und?« fragte ich. »Was siehst du?«
    »Hmmm?«
    »Er hätte an beiden Enden etwas hinzufügen müssen«, erklärte ich.
    »Das gleiche gilt für die M’s und W’s. Oh, jetzt verstehe ich. Falls er direkt am Anfang einen Strich verpatzt hat …«
    »Genau. Gibt es bei euch Lunies auch nackte Frauen als Brustbemalung auf Raumanzügen?«
    »Nein.«
    »Benutzen Lunies vielleicht Fahrzeuge mit großen Glaskuppeln? Zum Beispiel Cockpits aus Glas? Oder vielleicht die Belter vom Handelsposten?«
    »Ich glaube nicht. Warum?«
    »NAKED. Und jetzt stecke ich fest. Futz. Ich dachte, daß Penzler vielleicht versucht hat, eine Brustbemalung zu beschreiben.«
    »Er muß jedenfalls vor dem Mörder geflohen sein«, sagte Laura. »Vielleicht hat er sich in den Schatten verborgen, eine Aderpresse angelegt und ist dann weiter geflohen. Sonst wäre es für den Mörder zu leicht gewesen. Ein einziger kurzer Schwenk mit dem Laser hätte Penzler zweigeteilt.«
    »Möglich. Worauf willst du hinaus?«
    »Penzler wußte, daß er sterben würde, als er die Aderpresse abnahm. Er muß Zeit genug gehabt haben, genau über das nachzudenken, was er niederschreiben würde.« Sie betrachtete den Schirm. Dann griff sie an mir vorbei und tippte:
     
    NAKF
     
    »Chemie«, sagte sie. »Natrium, Kalium, Fluor.«
    »Und was hat das zu bedeuten? Was macht man mit diesen drei Elementen?«
    »Ich weiß es nicht, Gil …«
    Der Türsummer meldete sich erneut. »Zimmerservice«, sagte eine

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