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Ringwelt 06: Flatlander

Ringwelt 06: Flatlander

Titel: Ringwelt 06: Flatlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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wenn er nichts weiter außer einem Druckanzug gesehen hatte. Klein, mittelgroß oder Lunie? Ballon- oder Hautanzug? Chris hatte sich nicht bemüht, es uns zu verraten. Hatte er vielleicht etwas ganz anderes im Sinn gehabt? Wie zum Beispiel eine Bemalung?
    Das Abendessen lag bereits lange zurück. Ich hatte schon Leichen gesehen, die schlimmer zugerichtet waren als die von Penzler. Vielleicht hätte ich etwas tun können, um sein Leben zu retten … auch wenn ich immer noch nicht die leiseste Ahnung hatte, was das hätte sein können. Ich bestellte mir telefonisch ein Sandwich mit Hähnchen und Zwiebeln.
    Dann schaltete ich den Telefonschirm wieder auf meine Buchstabenkombination um und starrte unverwandt darauf.
    Penzler mußte gewußt haben, daß er sterben würde. Er hatte die Nachricht sicherlich kurz gehalten, kein Zweifel. Und falls ich nichts Wesentliches an den Buchstaben NAKF übersah, dann konnten ihm immer noch entweder die Zeit oder das Blut ausgegangen sein.
    Wie wär’s mit NAKE? Oder SNAKE, Schlange? Aber selbst wenn ich aus dem F ein unvollendetes E machte, dann fehlte immer noch der Anfangsbuchstabe. Penzler hätte gewiß nicht von hinten nach vorne geschrieben. Warum auch? Ich versuchte
     
    NAKF … NAKED
     
    Ein Hinweis auf eine Körperzeichnung? Das würde nicht viel weiterhelfen. Nackte Frauen waren sehr beliebte Zeichnungen auf Hautanzügen … wenigstens im Belt.
    Ich versuchte etwas anderes. Ich stellte mir einen rachsüchtigen, entschlossenen Attentäter vor, der Chris über die Mondoberfläche verfolgte … splitterfasernackt bis auf den Laser … der seine Rache vollzog, unmittelbar bevor der Innendruck seines eigenen Körpers ihn in einem scharlachroten Nebel zerplatzen ließ … nein? Wie wäre es mit einem Fahrzeug, das eine transparente Cockpitkuppel besaß? Geparkt im Schatten, mit eingeschalteter Innenbeleuchtung … Penzler hätte nur den nackten Attentäter gesehen. Aber ich wußte nicht, ob es auf dem Mond Fahrzeuge wie diese gab. Vielleicht eine Sonderanfertigung? Falls es geflogen war, wäre es allerdings auf dem Radar zu sehen gewesen, und falls nicht, hätte es auf dem Boden Spuren hinterlassen müssen, die sich von Pufferspuren unterschieden.
    Ich versuchte ein paar andere Worte.
    Mein Türlautsprecher meldete sich. »Gil, bist du da? Hier ist Laura.«
    »Chiron, öffne die Tür.«
    Sie hatte eine Dusche genommen, um den Schweiß abzuspülen, der sich auf der Haut ansammelt, wenn man in einem Druckanzug steckt. Ich war noch nicht dazu gekommen. Mit einem Mal fühlte ich mich schmutzig. »Wir haben ein paar Fortschritte gemacht«, berichtete sie. »Ich dachte, es würde dich vielleicht interessieren.«
    »Was habt ihr herausgefunden?«
    Sie setzte sich neben mir auf das Bett, vertraulich nah.
    »Niemand hat einen Puffer ausgeliehen, nachdem Penzler fort war. Nicht bis zu dem Zeitpunkt, an dem der Suchtrupp losgeschickt wurde. Das bedeutet, unser Mörder war zu Fuß unterwegs. Und das bedeutet, er war langsam.«
    »Vielleicht. Vielleicht hat er aber auch Zugriff auf einen Puffer, ohne daß es in den Computeraufzeichnungen vermerkt wird? Das muß er sogar, denn wie sollte er sonst an einen Nachrichtenlaser gekommen sein?«
    »Hmmm.«
    »Oder er war einer der Polizisten bei dem Suchtrupp. Damit hätte er ebenfalls Zugriff auf einen Puffer und den Laser.«
    Sie runzelte die Stirn.
    »Vergiß es. Was habt ihr über die Leiche in Erfahrung gebracht?«
    »Harry McCavity führt draußen vor den Spiegelwerken eine Autopsie durch. Der Zustand des Leichnams … er ist gefriergetrocknet. Harry wurde ziemlich ungehalten, als ich ihn nach dem Zeitpunkt des Todes fragte. Die Lufttanks leeren sich im Verlauf einer halben Stunde. Penzlers Uhr ist auch nicht rein zufällig stehen geblieben.«
    »Laura, kann ich dir ein paar Fragen über Sitten und Gebräuche auf dem Mond stellen?«
    Sie blickte auf mich herab. »Schieß los.«
    »Ich weiß bereits, daß Lunies nur dann ein Bett miteinander teilen sollten, wenn sie auch miteinander verheiratet sind. Was ich wissen möchte: Wenn zwei unverheiratete Lunies miteinander das Bett teilen würden – erwartet man dann von ihnen auch, daß sie ausschließlich miteinander und nicht mit Dritten schlafen?«
    Ihre Stimme klang spröde, als sie antwortete, und sie richtete sich steif auf der Bettkante auf. »Warum stellst du diese Frage?«
    »Ich habe einige merkwürdige Blicke aufgeschnappt«, sagte ich, ohne Jefferson zu erwähnen.
    »Ja. Hmmm. Ich habe

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