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Ringwelt 06: Flatlander

Ringwelt 06: Flatlander

Titel: Ringwelt 06: Flatlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Wahrscheinlichkeit ist gewaltig übertrieben …«
    »… und eine mögliche Zeugin. Abgesehen davon wird die Kommission sie sicherlich bitten, aus erster Hand darüber zu berichten, wie man sie behandelt hat. Wir haben exakt zwei Fälle unter lunarer Jurisprudenz untersucht, und der andere, äh …«
    »Matheson & Company«, warf Stone hilfreich ein.
    »Genau. Dieser Fall hinterläßt ebenfalls einen höchst merkwürdigen Eindruck. Naomi Mitchison liegt immer noch im Kältetank und wartet darauf, daß man sie zerlegt und in die Organbank schafft. Was glauben Sie eigentlich, wie die beiden Nachrichtenleute auf diese Neuigkeiten reagieren werden?«
    »Diese Vorgänge sind vertraulich!« brüllte Bertha Carmody dazwischen. »Hamilton, wie können Sie es wagen, auch nur daran zu denken, der Presse von unseren Beratungen zu erzählen?«
    »Also schön, Bertha«, sagte ich. »Ich halte mich allein an meine Ansichten über den Fall Mitchison.«
    »Ich hoffe, das wird nicht nötig sein«, antwortete Bürgermeister Hove. »Ich beabsichtige, unverzüglich die Wiederbelebung von Mrs. Mitchison anzuordnen. Sie wird nach Hovestraydt City zurückgebracht und unter Arrest gestellt werden, um ihren Teil zur Untersuchung der Ereignisse beizutragen, die zu Chris Penzlers Tod geführt haben. Sind Sie damit zufrieden, Mister Hamilton?«
    »Ja. Ich danke Ihnen, Bürgermeister.« Ich unterbrach die Verbindung, und Bertha Carmody erklärte die Sitzung für eröffnet.
     
    Als wir die Sitzung für die Mittagspause unterbrachen, schlüpfte ich in meinen Druckanzug und machte mich auf den Weg zu den Spiegelwerken. Ich fand Harry McCavity direkt vor der Luftschleuse, wo er darauf wartete, daß sich die Luke öffnete.
    »Ich bin vollkommen erledigt«, gestand er. »Es war eine verdammt lange Nacht. Morgen, Gil … nein, warte, ich möchte dir erst etwas zeigen, und dann gehe ich in mein Bett.«
    Er führte mich durch die Spiegelwerke. »Penzler starb am Blutverlust«, erläuterte er. »Er trug einen Hautanzug. Diese Anzüge verlieren nicht den Druck, wenn sie an einer Stelle aufgeschnitten oder -gerissen werden. Allerdings muß das Blut wie aus einem Feuerwehrschlauch aus dem Armstumpf gespritzt sein.«
    »Er hat damit eine Nachricht geschrieben.«
    »Drury hat mir bereits davon erzählt. Er muß verdammt schnell geschrieben haben.«
    Penzlers Leichnam lag draußen, im Vakuum, unter einer silbernen Decke, um ihn kalt zu halten. Die ausgetrockneten Überreste waren aufgeschnitten worden, um Proben für mikroskopische Untersuchungen zu gewinnen. Die Leiche sah aus wie versteinert. Penzlers Hautanzug lag direkt daneben. Er war auf der Rückseite geöffnet und dann wie eine Pelle auf dem Boden ausgebreitet worden. Der goldene Adler leuchtete auf dem Stoff des Anzuges.
    Harry nahm die Hand auf, eine verschrumpelte braune Klaue mit einem vier Zoll langen Stück Arm daran. Er hielt sie gegen den abgetrennten Unterarm der Leiche. Durch das verschrumpelte Fleisch war es schwer zu sagen, ob Hand und Armstumpf zusammengehörten. »Sieh dir die Knochen an«, sagte Harry.
    Die Enden der Unterarmknochen waren glatt durchtrennt und paßten perfekt.
    »Und hier.« Er hob den rechten Handschuh von Penzlers Druckanzug auf. »Seine Hand steckte hier drin. Sieh dir das an.« Er hielt den Handschuh gegen das durchtrennte Gewebe am Unterarm des Druckanzugs.
    Ich konnte kaum eine Spur von fehlendem Material entdecken. Der Laser war mit sehr hoher Energiedichte glatt hindurchgegangen, und der Strahl war nicht dicker als eine Angelschnur gewesen. Selbst Laserstrahlen streuen mit zunehmender Entfernung. »Sie müssen dicht beieinander gestanden haben, als es passiert ist«, stellte ich fest.
    »Ganz richtig. Penzler und sein Mörder waren nicht weiter als drei oder vier Fuß voneinander entfernt.«
    »Oh.« Ich wollte mich am Kopf kratzen, doch mein Helm hinderte mich daran. »Harry, ich habe noch keine Ahnung, was das zu bedeuten hat.«
    Wir kehrten nach drinnen zurück, und Harry machte sich auf den Weg zu seinem Bett. Ich rief Artemus Boone an und brachte ihn dazu, mir beim Mittagessen Gesellschaft zu leisten.
     
    Wir bewegten uns am Büfett entlang und beluden unsere Teller mit Happen von allem, was in Reichweite war. Das Essen auf Boones Teller häufte sich zu einem wackligen Turm mit einem hart gekochten Hühnerei genau auf der Spitze. Vorsichtig und mit beiden Händen stellte er den Teller auf dem Tisch ab.
    »Das ist nicht unbedingt schlecht«, erklärte er

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