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Ringwelt 06: Flatlander

Ringwelt 06: Flatlander

Titel: Ringwelt 06: Flatlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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sind immer noch mit dem Aufzug beschäftigt.«
    Er legte auf und drehte sich zu mir um. »Das war Andrew Porter, Janice Sinclairs Liebhaber. Er hat mir gesagt, daß er den Abend zusammen mit Janice auf einer Party verbracht hat. Sie hat ihn gegen ein Uhr nachts in seiner Wohnung abgesetzt.«
    »Dann muß sie danach auf schnellstem Weg nach Hause geflogen sein – wenn die Frau im Autodoc Janice Sinclair ist, heißt das.«
    »Ich denke, sie muß es sein. Mister Porter sagt, daß sie ein blaues Haut-Make-up getragen hat.« Ordaz hatte die Stirn in Falten gelegt. »Er hat eine höchst überzeugende Geschichte abgeliefert – falls es eine war. Ich denke, er hat wirklich nicht mit dem gerechnet, was ihn bei seinem Anruf hier erwartete. Er war überrascht, daß ein Fremder den Anruf entgegennahm, er reagierte schockiert, als er von Doktor Sinclairs Tod erfuhr, und er war entsetzt, als er hörte, daß Janice verletzt worden ist.«
    Nachdem die Mumie und der Generator abtransportiert worden waren, war vom Schauplatz des Mordes nur noch ein leerer brauner Graskreis mit willkürlichen gelben Flecken und weißen Umrissen aus Kreidepulver übrig geblieben.
    »Wir hatten Glück«, sagte Ordaz. »Heute ist der vierte Juni 2124. Doktor Sinclair trug eine Uhr mit elektronischem Kalender. Sie zeigte den siebzehnten Januar 2125. Wenn wir den Generator um zehn Minuten nach zehn ausgeschaltet haben – was wir getan haben –, und wenn diese Uhr alle sieben Sekunden, die außerhalb des Feldes vergangen sind, eine Stunde im Feldinneren registrierte, dann muß das Feld ziemlich genau gegen ein Uhr letzte Nacht aktiviert worden sein, plus minus ein paar Minuten.«
    »Dann muß das Mädchen den Mörder knapp verpaßt haben, wenn sie es nicht selbst gewesen ist.«
    »Ganz genau.«
    »Was ist mit dem Aufzug? Könnte es sein, daß er manipuliert wurde?«
    »Nein. Wir haben die gesamte Steuerelektronik zerlegt. Er befand sich auf diesem Stockwerk und war von Hand arretiert. Niemand kann die Wohnung mit dem Aufzug verlassen haben …«
    »Warum sind Sie auf einmal verstummt?«
    Ordaz zuckte die Schultern. Er wirkte sichtlich verlegen. »Diese eigenartige Maschine macht mir zu schaffen, Gil. Wissen Sie, was ich gedacht habe? Angenommen, sie kann die Zeit umkehren? Dann könnte der Mörder in einem Aufzug geflüchtet sein, der auf dem Weg nach oben war!«
    Wir mußten beide lachen. »Zuerst einmal glaube ich kein Wort davon. Zweitens besaß unser Mörder nicht die Maschine, um das zu bewerkstelligen. Es sei denn … es sei denn, er ist geflohen, bevor er den Mord beging. Verdammt, jetzt haben Sie mich tatsächlich selbst dazu gebracht, so zu denken!«
    »Ich würde zu gerne mehr über diese Maschine herausfinden.«
    »Bera ist damit beschäftigt, sie zu untersuchen. Ich gebe Ihnen Bescheid, sobald wir mehr wissen. Und ich würde gerne erfahren, warum der Mörder das Appartement nicht auf einem anderen Weg verlassen haben kann.«
    Er sah mich an. »Einzelheiten?«
    »Genau. Könnte nicht irgendjemand ein Fenster geöffnet haben?«
    »Nein. Dieses Gebäude ist vierzig Jahre alt. Als es gebaut wurde, war der Smog über Los Angeles noch immer ziemlich schlimm. Doktor Sinclair hat es offensichtlich vorgezogen, sich auf seine Klimaanlage zu verlassen.«
    »Was ist mit der Wohnung darunter? Ich nehme an, sie besitzt einen eigenen Aufzug?«
    »Natürlich. Sie gehört Howard Rodewald, dem Besitzer dieses Gebäudes. Ihm gehört eine ganze Reihe dieser Appartementhäuser. Er befindet sich zur Zeit in Europa und hat seine Wohnung an Freunde verliehen.«
    »Es gibt keine Treppen nach unten?«
    »Nein. Wir haben die Wohnungen gründlich abgesucht.«
    »Also schön. Wir wissen, daß der Mörder eine Nylonschnur besaß, denn er ließ ein Stück davon am Generator zurück. Könnte er nicht vom Dach aus auf Rodewalds Balkon hinuntergeklettert sein?«
    »Dreißig Fuß? Ja, vermutlich wäre es möglich.« Ordaz Augen funkelten. »Wir müssen das in Betracht ziehen. Allerdings wissen wir dann immer noch nicht, wie er an den Kameras vorbeigekommen ist und wie er in das Innere des Gebäudes gelangen konnte, nachdem er auf dem Balkon gelandet war.«
    »Jepp.«
    »Eine andere Frage, Gil: Wie konnte der Täter Ihrer Meinung nach überhaupt damit rechnen zu entkommen?« Er beobachtete gespannt meine Reaktion, was ihn zu befriedigen schien, denn es war eine verdammt gute Frage. »Verstehen Sie? Falls Janice Sinclair ihren Großonkel umgebracht hat, dann stellt sich erst gar

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