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Ringwelt 06: Flatlander

Ringwelt 06: Flatlander

Titel: Ringwelt 06: Flatlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Minenbetriebe auf den Asteroiden von Bedeutung. »Warum ziehen Sie nicht in den Belt?« fragte ich. »Dort würde man Ihnen den Lohn für Ihre Arbeit nicht verwehren. Außerdem gibt es im Belt keine Fortpflanzungsgesetze.«
    »Ich werde krank außerhalb der Erde. Es ist mein Biorhythmus, nicht die Zuckerkrankheit. Die halbe Menschheit leidet an diesem Symptom.«
    Der Bursche tat mir wirklich leid. »Sie könnten Ihre Ausnahmegenehmigung immer noch erhalten. Für Ihre Arbeit an dem reaktionslosen Antrieb. Würde Ihnen das nicht Ihre Frau zurückbringen?«
    »Ich … ich weiß es nicht. Ich bezweifle es. Wir sind seit zwei Jahren getrennt. Außerdem weiß niemand im Voraus, wie die verdammte Behörde entscheiden wird. Ich dachte schon beim letzten Mal, daß man mir die Genehmigung nicht verweigern könnte.«
    »Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich mir Ihre Arme ansehe?«
    »Eine merkwürdige Bitte. Warum?«
    »Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, daß der Mörder sich gestern Nacht am Arm verletzt hat. Wenn ich Sie daran erinnern dürfte, daß ich die Vereinten Nationen vertrete? Falls Sie durch die Einwirkung eines möglichen Raumschiffantriebs verletzt wurden, den menschliche Kolonisten benutzen können, dann verwehren Sie uns Beweise in einer Mordsache …« Ich verstummte, weil Peterfi wortlos aufgestanden war und seine Jacke ablegte.
    Er war nicht besonders glücklich über mein Ansinnen, doch er hielt still. Ich betastete jeden Arm mit meinen Händen, bog die Gelenke und massierte die Knöchel. Die Armknochen untersuchte ich mit meinen imaginären Fingerspitzen. Drei Zoll unterhalb der Schulter ertastete ich eine Verdickung. Ich befühlte die Muskeln und Sehnen …
    »Ihr rechter Arm ist ein Transplantat«, sagte ich. »Sie haben ihn erst seit etwa sechs Monaten.«
    »Es ist Ihnen vielleicht nicht bewußt, aber ein chirurgischer Eingriff, um meinen eigenen Arm wieder anzunähen, zieht die gleichen Narben nach sich!« begehrte er auf.
    »Und das ist in diesem Fall geschehen?«
    Aufkeimender Ärger veranlaßte ihn, genauere Erklärungen abzugeben. »Genau. Ich führte ein Experiment durch, und es gab eine Explosion. Mein Arm war fast abgetrennt. Ich legte einen Druckverband an und schaffte es bis zu einem Autodoc, bevor ich das Bewußtsein verlor.«
    »Gibt es Beweise dafür?«
    »Das bezweifle ich. Ich habe nie jemandem von diesem Unfall erzählt, und die Autodocs führen keine Aufzeichnungen. Wie dem auch sei, ich denke, Sie müssen mir das Gegenteil beweisen.«
    »Mmm-hm.«
    Peterfi zog seine Jacke wieder an. »Sind Sie jetzt bald fertig? Es tut mir sehr leid um Ray Sinclair, doch ich verstehe nicht, was mein Mißgeschick vor sechs Monaten damit zu tun haben soll.«
    Ich auch nicht. Wir verabschiedeten uns und gingen.
    Es war siebzehn Uhr zwanzig, als wir wieder im Wagen saßen. Wir konnten noch durchaus auf dem Weg zu Pauline Urthiels Wohnung einen Imbiß zu uns nehmen. »Ich glaube, er hat gelogen. Es war ein Transplantat«, sagte ich zu Valpredo, »und er wollte es aus irgendeinem Grund nicht zugeben. Wahrscheinlich hat er es von einem Organpascher.«
    »Warum sollte er bei einem Organpascher gewesen sein?« entgegnete Valpredo. »So schwierig ist es nun auch wieder nicht, von einer der öffentlichen Organbanken einen neuen Arm zu bekommen.«
    Das mußte ich erst verdauen. »Sie haben recht. Aber wenn es ein normales Transplantat war, muß es Aufzeichnungen darüber geben. Schon möglich, daß sich die Sache so zugetragen hat, wie er uns glauben machen will.«
    »Mmm-hm.«
    »Was halten Sie davon? Er hat ein Experiment durchgeführt, und es war illegal. Vielleicht irgendetwas, das eine Verschmutzung der Umwelt zur Folge hatte oder sogar Strahlung freigesetzt hat … und er hat seinen Arm mit der Strahlung kontaminiert. Wäre er damit zu einer öffentlichen Organbank gegangen, hätte man ihn festgenommen.«
    »Das würde ebenfalls passen. Aber können wir es beweisen?«
    »Keine Ahnung. Ich würde es nur zu gerne. Kommen Sie, wir wühlen ein wenig in den Akten. Vielleicht gelingt es uns herauszufinden, woran Peterfi vor sechs Monaten gearbeitet hat.«
     
    Pauline Urthiel öffnete die Tür Sekunden, nachdem wir geklingelt hatten. »Hallo! Ich bin selbst gerade erst nach Hause gekommen. Darf ich Ihnen vielleicht etwas zu trinken anbieten?«
    Wir lehnten dankend ab. Sie führte uns in ein kleines Appartement mit reichlich Mobiliar aus Memoryplastik. Gegenwärtig war eine Sitzecke ausgefahren; der Rest der

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