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Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Titel: Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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er es zum Stillstand gebracht hat. Nun, zumindest werden wir uns bis zum Neptun keine Sorgen mehr wegen weiterer Angriffe machen müssen. Kurz nachdem er Ihr Herz angehalten hat, war er außer Reichweite.«
    »Das nächste Mal müssen wir zuerst schießen.«
    »Mit Vergnügen«, erwiderte Anderson und grinste böse.
     
    Kzanol versuchte, die fremden Gehirne unter Kontrolle zu behalten – ohne Erfolg. Nicht nur die Entfernung war gegen ihn; die unterschiedliche Geschwindigkeit war das weit größere Hindernis. Selbst ein winziger, relativistischer Zeitunterschied konnte jegliche Kommunikation unmöglich machen, selbst zwischen zwei Thrint.
    Kzanol wandte seine Aufmerksamkeit wieder den Karten zu. Der Pilot, ein Engländer, nannte das Spiel Patience. Das war ein guter Name. Kzanol lernte Geduld auf die harte Tour. Der Boden der Lounge war mit zerrissenen Plastikkarten übersät; doch dieser neue Kartensatz hatte bereits zehn verlorene Spiele überlebt. Es war der letzte.
    Knurrend sammelte Kzanol die Karten ein und mischte sie. Das Spiel half ihm auch, seine Körperkoordination zu verbessern, und er hatte dabei etwas über sich selbst gelernt: Er würde sich nicht nochmals von einem Sklaven beim Mogeln ertappen lassen. Einmal hatte er geschummelt, und der Pilot war irgendwie dahinter gekommen. Kzanol würde nie wieder mogeln.
    Kzanol sprang auf. Noch einer! Dieser befand sich zu weit seitlich von ihm, um kontrolliert zu werden, doch nah genug, um ihn deutlich zu spüren. Und doch … Das Bild war auf eine Art verschwommen, die nichts mit der Entfernung zu tun hatte. Als würde der Sklave schlafen, nur … anders.
    Eine halbe Stunde blieb er in Reichweite. In dieser Zeit kam Kzanol zufrieden zu dem Schluß, daß kein weiterer Sklave an Bord des fremden Schiffes war. An einen anderen Thrint dachte er nicht. Hätte ein Thrint dort das Kommando, hätte er es gefühlt.
    Um sechs Uhr am nächsten Morgen drehte Greenbergs Schiff um. Drei Minuten später folgte die Golden Circle seinem Beispiel. Anderson fand die entsprechenden Kameraaufzeichnungen, als er aufwachte: zwei Lichtpunkte, die sich langsam zu Linien ausdehnten und dann wieder zusammenzogen.

 
KAPITEL SIEBZEHN
     
     
    Die Zeit verging langsam. Garner und Anderson waren in ein Spiel vertieft, das sie auf einem der Monitore spielten: Das rechteckige Spielfeld bestand aus Punkten, die man miteinander verbinden mußte; wer die meisten Quadrate kontrollierte, gewann. Fast täglich erhöhten die beiden Spieler den Einsatz.
    Am Morgen des letzten Tages gelang es Garner, die Gewinnstatistik auszugleichen. Vor wenigen Tagen hatte er Anderson über tausend Dollar geschuldet. »Sehen Sie?« sagte er. »Auch wenn man älter wird, hat man noch so seine Freuden.«
    »Aber nur eine«, bemerkte Anderson gedankenlos.
    »Da liegen Sie weit richtiger, als Sie vermutlich glauben«, gab Garner zu. »Meine Geschmacksnerven sind zum Beispiel seit … seit einer Ewigkeit nicht mehr aktiv. Aber ich vermute, irgendwann wird man eine Möglichkeit finden, sie zu ersetzen, so wie die Nerven in meiner Wirbelsäule; die sind auch verschlissen.«
    »Verschlissen? Wollen Sie damit sagen, es war kein … kein Unfall? Die Nerven sind einfach gestorben?«
    »›Sie sind ins Koma gefallen‹ wäre die bessere Beschreibung dafür.«
    Ein rascher Themenwechsel war angebracht. »Haben Sie inzwischen eine bessere Vorstellung davon, was wir tun sollen, wenn wir den Neptun erreichen? Sollen wir uns auf einem der Monde verstecken und alles beobachten?«
    »Ja, genau«, antwortete Garner.
    Doch eine halbe Stunde später fragte er: »Können wir von hier aus die Erde erreichen?«
    »Nur über Maser«, erklärte ihm Anderson mißtrauisch. »Jeder auf der Erde wird die Übertragung empfangen können. Der Strahl breitet sich so weit aus. Möchten Sie Ihre Geheimnisse vielleicht auch dem Mann auf der Straße mitteilen?«
    »Machen Sie sich darüber mal keine Sorgen. Richten Sie den Maser auf die Erde aus.«
    Es dauerte eine halbe Stunde, bis Anderson den Strahl kalibriert hatte. »Wenn Sie die Nachricht jetzt mit ›Liebe Mama‹ anfangen, sind Sie tot«, warnte Anderson.
    »Meine Mutter ist schon vor einiger Zeit verschieden – vor ungefähr einem Jahrhundert, um genau zu sein. Und sie dachte, sie sei eine alte Frau gewesen! Hallo, ARM-Hauptquartier. Hier spricht Lucas Garner. Ich rufe die Technologiepolizei der Vereinten Nationen. Bitte, kommen.«
    Anderson stieß ihn mit dem Ellbogen an. »Erwarten Sie

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