Riskante Enthüllung (German Edition)
mir nicht aus dem Kopf. Mit dem Öffnen antiker Türen schien er auch eine lange verschlo s sene Tür in seinem Innern geöffnet zu haben und war nun sogar bereit sich meine verrückten Kommentare anzuhören. Von jetzt an wollte ich kein Blatt mehr vor den Mund nehmen und war g e spannt wie er darauf reagierte. Es machte mir nichts mehr aus, wenn er mich für eine Verrückte hielt, denn ich wusste es war nur eine Entschuldigung für ihn mit der er vor sich selbst rechtfertigen konnte mir überhaupt zuzuhören.
Max kam über den Platz und setzte sich mir gegenüber. Er begrü ß te mich, zündete sich eine Zigarette an und studierte einige Unterlagen über die Pyram i de. Ich holte mir einen Teller mit Salat und einen Becher Wasser.
„Schmeckt das Grünzeug?“
Ich blickte auf und sah James neben mir stehen. Sein nasses z u rück gekäm m tes Haar verlieh ihm einen distinguierten Ausdruck und der Duft eines dezenten Herrenduftes, der wahrscheinlich Bestandteil seines Duschgels war, hing in der Luft.
„Ja, nimm doch Platz“, sagte ich und deutete einladend auf den Stuhl neben mir.
Er warf ein paar Papiere auf den Tisch und ging zunächst zu dem von Kadir aufgebauten Buffet und holte sich ebenfalls einen Salatte l ler. Als er sich setzte befragte ich ihn nach der morgigen Vorgehen s weise.
„Ich werde zuerst reingehen. Dann kann Max mir folgen und wenn wir dir dann noch wie normale Menschen erscheinen, kannst du nachkommen.“
„Wie gnädig. Aber dann dürftet ihr gar nicht erst hineingehen“, sagte ich am ü siert.
Er bedrohte mich mit seiner Gabel und ich setzte mein Messer d a gegen.
„Halt“, mischte Max sich ein. „Mal im Ernst, was ist, wenn einer von uns durchdreht? Kann jemand von euch damit umgehen?“
Wir hielten inne und ich musste zugeben, mir darüber noch ke i ne Gedanken gemacht zu haben.
„Ich glaube nicht, dass so etwas passieren wird“, meinte James. „Aber falls doch, haben wir ja unseren abschließbaren Schuppen, da werden wir Johanna dann zusammen mit dem staubigen Skele t tösen einsperren, das wird sie beruh i gen.“
„Mich?“, rief ich mit gespieltem Entsetzen. „Wahrscheinlich werden wohl eher die Herren der Schöpfung schlapp machen, wie me i stens.“ Es entbrannte eine lebhafte Diskussion über die Stärken der Geschlechter.
Maloney und Stevens hatten sich zu uns gesellt und beteiligten sich an der lautstarken Unterhaltung. Wir amüsierten uns während des gesamten Essens und die Euphorie darüber, dass wir endlich einen bedeutenden Schritt weiter gekommen waren, sprühte Fu n ken. James bedachte mich öfter als sonst mit langen vertrauten Blicken und wärmte damit mein Herz.
Am Ende war ich zu müde , um mir weiterhin schlagfertige Antwo r ten für die Männerrunde einfallen zu lassen und verabschiedete mich, um in mein Zelt zu gehen. Als ich schon fast angekommen war, b e merkte ich, dass James mir folgte. Ich blieb stehen und sah ihn übe r rascht an.
„Wie wäre es heute noch mit einem Glas Wein? Es ist noch so früh und ich dachte mir ein kleiner Absacker wäre genau das Ric h tige“, sagte er leise mit einem sanften Lächeln um die Mundwinkel.
Bildete ich es mir nur ein, oder war er nervös? Hatte er mich e ben um ein Date gebeten? Obwohl todmüde, wollte ich mir das auf ke i nen Fall entgehen lassen.
„Gerne. Wo wollen wir uns treffen?“
„Wie wäre es unter dem Sonnensegel?“
Ich saß gerne bei den alten Ruinen, es herrschte eine geheimnisvo l le Atmosphäre dort, besonders bei Nacht. Die heutigen Ägypter b e haupteten dort spuke es und mieden die altertümlichen Orte, wo die Geister ihrer Ahnen unruhig u m herzogen.
Ich willigte ein und James blieb solange stehen, bis ich in meinem Zelt ve r schwunden war, als wolle er sicher gehen, dass mir auf dem Weg dorthin nichts passierte.
Ich legte mich etwas hin und überdachte die Situation. Falls wir nun bald auf das Ziel unserer Expedition stoßen würden, hätte ich nicht mehr viel Zeit, um James näher kennen zu lernen, bevor ich abreisen musste. Ob er das ebenfalls erkannt hatte und deshalb mehr Zeit mit der privaten Johanna verbringen wol l te? Es war nur eine Hoffnung, der ich mich gern hingab, doch ich wollte es unb e dingt herausfinden und ging mit einem nervösen Kribbeln im Bauch gegen neun Uhr zum Tempel.
James saß im Schein der Lampe auf einem Regiestuhl und stand auf, als ich unter das Sonnensegel trat. Er bot mir den Stuhl neben sich an und schenkte mir ein Glas Wein ein.
„Der
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