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Ritter-Geist

Titel: Ritter-Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
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schartig. Das ist wir k lich ein trauriger Anblick, denn dieses Schwert hatte mir treu g e dient und konnte sich selbst nicht heilen.
    Mit dem Huf kratzte Pook die Überbleibsel zusammen und bi l dete daraus einen Haufen; den schob er auf ein großes Blatt, de s sen Spitzen er irgendwie halbwegs zusammenknotete, schließlich nahm er das Schwert und befestigte das fertige Bündel damit an seinen Ketten. Dann machte er sich wieder an den Aufstieg und entdeckte schließlich, es war bereits Nacht geworden, hoch oben über der Spalte eine Felsennische, wo er das Bündel absetzte, wohl um zu überlegen, wo er mich beerdigen sollte. Immerhin war er ja ein Gespensterpferd und verstand etwas von Begräbnissen. Er schlief, wie es Pferdeart ist, im Stehen, während ich mal wieder vor mich hin heilte. Diesmal dauerte es natürlich länger als üblich, denn so tot war ich lange nicht mehr gewesen.
    Als das Morgenlicht zögernd über den Bergkamm linste und in die Spalte kroch, begann ich mich zu bewegen. Pook war eing e döst. Eine Bewegung in dem Bündel ließ ihn erschrocken die O h ren aufstellen. Ob etwa in der Nacht ein Raubtier sich unbemerkt angeschlichen und über die Leckereien hergemacht hatte? Sofort überprüfte er die Sache, indem er das Bündel aufriß.
    Ich blickte ihn an. »Hallo Pook«, sagte ich. »War es diesmal sehr schlimm?«
    Vor Schreck wäre er fast vom Abhang gefallen.
    Ich streckte mich und kletterte aus dem Blattbündel. Ich fühlte mich zwar schwach, aber gesund. Jetzt würde ich eine Menge E s sen brauchen, um die gewaltigen Energiereserven wieder aufzufr i schen, die meine Heilung verbraucht hatte.
    Es dauerte einen Augenblick, bis Pook sich von seinem Ersta u nen erholt hatte und zu dem Schluß gelangte, daß ich tatsächlich wieder am Leben war. Dann kam er auf mich zu und stubste me i ne Hand. »Ach, hast du das gar nicht von mir gewußt?« fragte ich ihn und erkannte, daß er ja noch nie mitangesehen hatte, wie ich heilte, jedenfalls nicht vom Zeitpunkt des Todes bis zu dem der Wiederauferstehung. Er war ja ständig unterwegs gewesen, war Drachen aus dem Weg gegangen, hatte nach einem Ausgang aus den Callicantzarihöhlen gesucht oder gerade gegen einen Tarask gekämpft. »Mein magisches Talent besteht darin, daß ich mich von allen Wunden oder Verletzungen wieder erholen kann, und zwar sehr schnell. Verliere ich einen Teil meines Körpers, so wächst er mir nach; werde ich getötet, erwache ich wieder zum Leben. Du mußt wirklich alle Teile von mir zusammengescharrt haben, de s halb konnte ich auch so schnell heilen. Danke, Pook, das war sehr nett von dir.«
    Er stand einfach nur verlegen da. Ich tätschelte ihm den Hals. Pferde haben ausgezeichnete Hälse zum Tätscheln; Hühner dag e gen gar nicht. »Sehe gerade, daß du auch meinen Zauberbeutel mitgebracht hast. Und mein Schwert. Das ist gut. Diese Zauber mögen zwar ziemlich durcheinander sein, aber wahrscheinlich werde ich sie brauchen. Schließlich muß ich immer noch meine Mission erfüllen.« Ich blickte mich um. »Aber wie sind wir hier auf diesen Abhang gekommen? Das letzte, an das ich mich erinnere, ist Threnodia, wie sie mir das Gift verabreichte – aber davon hätte ich mich eigentlich schneller erholen müssen.« Ich blickte meinen Körper an. »Und das erklärt auch noch nicht den Zustand meiner Kleidung und das ganze neue Fleisch, das mir nachgewachsen ist.«
    Pook zeigte mit dem Kopf auf die Spalte.
    »Soll das heißen, daß sie mich dort hinuntergeworfen hat?« fragte ich. »Da muß ich ja aufgeschlagen sein wie ein kaputtes Ei!« Er nickte zustimmend. Nun begriff ich erst, wieviel er wirklich für mich getan hatte, und was es bedeutete, daß er mir seine Freun d schaft geschenkt hatte. Ich wußte, daß ich ihm sehr viel schuldig war.
    Wir kletterten den Abhang hoch, und zwar langsam, denn ich war immer noch matt, und Pook war müde. Dabei erinnerte ich mich daran, was Threnodia mir kurz vor meinem Tod erzählt ha t te. Sie war König Gromdens Tochter, dazu verflucht, sich von Schloß Roogna fernzuhalten, auf daß es nicht falle, und sie fürc h tete sich davor, daß der Magier Yin sie heiraten und sie zur Rüc k kehr zwingen würde, nachdem er erst König geworden war. Ich konnte ihre Sorgen zwar verstehen – aber irgendwie kam es mir doch wie eine reichlich extreme Reaktion vor, mich deshalb gleich zu ermorden. Schließlich hatte ich damit doch gar nichts zu tun. Na ja, das stimmte nicht ganz; sollte ich meine Mission

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