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Ritualmord

Titel: Ritualmord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mo Hayder
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Tokoloshe anrichtet, aufheben?«
    Mabuza blickte verzweifelt auf, Tränen der Angst in den Augen. »Sie sollten sofort damit aufhören.«
    »Ich habe nicht den geringsten Zweifel, dass Sie ganz genau wissen, wie diese Hände unter Ihr Restaurant gekommen sind.« Caffery lächelte. »Ich weiß noch nicht, wie ich Sie kriege, aber glauben Sie mir, ich werde Sie kriegen, egal, wofür. Denn Sie wissen, was Sie getan haben, ist unrecht. Es könnte nichts Unrechteres geben, als einen anderen Menschen um Ihrer Geschäfte willen sterben zu lassen. Das Beste wäre, wenn Sie mir jetzt erzählten, wen Sie dafür bezahlt haben.«
    »Ich habe niemanden bezahlt, für nichts. Ich weiß nicht, wie diese Hände unter mein Restaurant gekommen sind.«
    »Es muss jemand sein, der viel über afrikanische Traditionen weiß oder diese Informationen von jemandem bekommt, der sich auskennt. Vielleicht ist es ein Illegaler, der seine Fähigkeiten gegen Schutz und Geld eintauscht. Ist es jemand im Restaurant? Einer Ihrer Angestellten?«
    »Nein. Verzeihen Sie, aber Sie haben mich das jetzt schon so oft gefragt. Die Antwort lautet nein. Wenn Sie wissen wollen, wie diese Hände unter mein Restaurant gekommen sind, fragen Sie den Falschen.« 

    Caffery klopfte wieder mit dem Stift auf den Tisch und dachte an die Angst im Gesicht dieses Mannes. Fast glaubte er diesem Kerl. »Wirklich? Und wen sollte ich dann fragen?«
    Der Mann wischte sich über die Augen und schluckte. »Die Intellektuellen.«
    »Die Intellektuellen? Was heißt das?«
    »Die Männer von der Universität. Es gibt einen Plan gegen mich. Ich habe Feinde. Es ist ein Komplott, um meinen Namen in den Schmutz zu ziehen.«
    »Möchten Sie mir ein paar Namen nennen? Nur ein paar Anhaltspunkte.«
    »Wissen Sie, Sir...« Er kramte ein Taschentuch hervor und wischte sich über die Stirn. Er zitterte. »Ich hatte nie einen besonders starken Magen. Und was Sie da unter meinem Restaurant gefunden haben... Heute ist kein guter Tag für mich. Überhaupt kein guter Tag.« Er blickte mit tränennassen Augen auf. »Wie kommt eine Hand unter mein Restaurant, Sir? Bedeutet das, dass mein Geschäft erledigt ist?«
    Es klopfte. Caffery stand auf und öffnete die Tür. Der Büroleiter stand draußen und hielt ein Blatt Faxpapier in der Hand; Caffery erkannte es sofort, es kam vom Labor. Er nahm es, setzte sich wieder an seinen Platz und legte es zusammengefaltet auf den Tisch, wo sie es beide sehen konnten. Er ließ ein paar Sekunden verstreichen, bevor er sprach.
    »Sorry.« Er hielt das Blatt hoch. »Das kommt aus dem Labor. Der Bericht über die Teppichfasern.« Er lehnte sich zurück und faltete das Blatt langsam auseinander, suchte nach der Zeile, die er brauchte, und wusste, dass er dicht davor war. »Wie ich schon sagte, heute Morgen haben wir...«
    »Was ist?«
    Caffery hatte eben das entscheidende Kästchen gefunden. Übereinstimmungen: null. Die Teppichfasern an Mallows' Händen stammten nicht von dem Teppich in Mabuzas Haus. Caffery ließ das Blatt sinken und sah den Officer in der Ecke 
    mit resigniertem Lächeln an. Manchmal gewinnt man, manchmal verliert man.
    »Was ist?«, wiederholte Mabuza. Die Tränen waren getrocknet, aber sein Gesicht wirkte angespannt.
    Caffery fuhr sich mit den Fingern durch das Haar und kratzte mit den Nägeln über die Kopfhaut. Er fühlte sich plötzlich sehr, sehr müde. »Gar nichts«, sagte er, stand auf und stieß den Stuhl mit dem Fuß unter den Tisch. Draußen wurde es bereits dunkel. Die Polizisten würden bis zum Abend nicht alle Drogenberatungsstellen abgeklappert haben und morgen damit weitermachen müssen. Das war beschissen, denn jetzt, da die Fasern nicht übereinstimmten, waren diese Einrichtungen das Einzige, was ihnen noch blieb. »Überhaupt nichts.«
    36
    17. Mai
    Sie dürfen uns nicht heraufholen...
    Es war spät, und der Schatten der Deckenlampe war lang und reichte fast bis zur Wand, als Flea aufstand und den alten Ledersessel zum Computer schob. Sie zog sich die Strickjacke fester um die Schultern und gab »Bushman's Hole« ein.
    In der ersten Zeit nach dem Unfall hatte sie das Netz ständig durchforstet. Als die Todesursache feststand und die Ermittlungen beendet waren, hatte sie die Plaudereien der Taucher-Community wie eine Süchtige verfolgt, all die Theorien darüber, was bei diesem Tauchgang schiefgegangen sein konnte. Die Frage interessierte Sport- und Berufstaucher gleichermaßen, 
    und sie rief Angst und Aufregung hervor. Leute

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