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Rivalen der Liebe

Rivalen der Liebe

Titel: Rivalen der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Rodale
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sich seine Fantasie vom Club wegbewegt und in ein Schlafgemach verlegt. Gott, er brauchte dringend eine Frau. Es war schon so verdammt lange her, seit er …
    »Ihr starrt mich an, Roxbury. Was werden die Leute denken?«, wisperte sie aufgeregt.
    Nun, er hätte gerne angemerkt, dass es ganz darauf ankäme, ob die Leute seine Gedanken lesen konnten oder nicht. Aber das war kaum ein Gedankengang, den er mit ihr teilen wollte. Stattdessen erklärte er: »Ich weiß nicht, wie sie sich von Euch täuschen lassen können.«
    »Die Leute sehen nur, was sie sehen wollen «, erwiderte Julianna und zuckte mit den Schultern.
    »Ihr zum Beispiel besteht ja weiterhin darauf, mich als einen Wüstling mit eher zweifelhaftem Geschmack zu sehen«, antwortete er.
    »Und Ihr seht in mir nichts als eine alte Xanthippe«, gab sie zurück.
    »Und noch einiges mehr«, sagte Roxbury. »Ich sehe eine absolute Teufelin, einen Drachen, der nur danach strebt, mein Leben zu zerstören, und das ohne einen ersichtlichen Grund außer dem, dass er die Auflage seiner Zeitung noch weiter steigern will.«
    »Erzählt mir, wie Ihr Euch wirklich fühlt, Roxbury«, erwiderte sie. »Ich dachte schon, wir könnten uns wenigstens einen Augenblick lang gepflegt unterhalten.«
    Zu einer Frau, die er zu verführen trachtete, hätte er nie so offen gesprochen. Aber obwohl er zuletzt durchaus lustvolle Gedanken im Zusammenhang mit Lady Somerset gehegt hatte, gehörte es nicht zu seinem Plan, sie zu verführen. Wenn er ehrlich war, wusste er nämlich nicht, ob er das heil überstehen würde.
    »Das haben wir vielleicht auch, allen Umständen zum Trotz. Alle anderen Anwesenden halten Euch für einen Mann, und das wiederum bedeutet, dass sie jetzt das Schlimmste von mir glauben.«
    Roxbury nahm ihr Brandyglas und nahm einen Schluck. Sie öffnete den Mund, um zu protestieren, aber er warf ihr einen scharfen Blick zu, und sie gab automatisch nach. Erstaunlich .
    »Früher oder später wird Gras über die Sache wachsen, Roxbury«, sagte Julianna leise. »Das passiert bei jedem Skandal.«
    »Ich habe aber nicht so viel Zeit«, erwiderte er angespannt. Jeder Tag, der verflog und noch skandalöser verlief als der vorherige, entfernte ihn weiter von einer Ehe mit einer anständigen Frau aus gutem Hause. Inzwischen war das seiner Einschätzung nach gänzlich unmöglich – keine würde ihn haben wollen.
    Nicht zu vergessen die Tatsache, dass er eigentlich gar nicht heiraten wollte . Aber wer kümmerte sich schon darum, was er wollte und was nicht? Hier ging es nur noch um die Frage des kleineren Übels. Er wollte nicht pleitegehen, und deshalb musste er sich an eine Frau binden. Was für ein Durcheinander! Und was für eine Schande, dass er dem einfach nicht entrinnen konnte, egal, wie sehr er sein Hirn zermarterte.
    »Das habt Ihr schon einmal gesagt, Roxbury, aber Ihr habt versäumt mir zu erklären, warum Ihr keine Zeit habt. Werdet Ihr mir das jetzt erzählen?«
    »Nein. Aber mir ist gerade eine großartige Idee gekommen«, sagte er und grinste teuflisch.
    »Und was für eine?«, fragte Julianna misstrauisch. Wozu sie auch durchaus Anlass hatte.
    »Wenn ich Euch jetzt die Mütze vom Kopf reißen würde …«
    »Das wagt Ihr nicht!«, flüsterte sie aufgeregt und hielt besagten Hut mit beiden Händen fest.
    »Aber ich könnte. Oder ich verspotte Euch allein mit der Möglichkeit. Ich genieße es geradezu, wenn Ihr meiner Gnade ausgeliefert seid.« Roxbury ertappte sich dabei, wie er wirklich Gefallen an dieser Vorstellung fand und schmunzelte. Es gab nichts Schöneres, als eine mühsam beherrschte Frau wie Lady Somerset zu ärgern. Eines Tages würde sie sich öffnen, sie würde ihre Haare für ihn lösen … Dann wäre er vermutlich nicht zugegen, aber er würde es wirklich zu gerne sehen.
    »Genießt Euren kleinen Triumph. Ich werde jetzt gehen«, erklärte sie und erhob sich aus ihrem Sessel.
    »Tatsächlich?«, fragte er und machte Inchbald ein Zeichen, damit er ihre Gläser auffüllte.
    Innerhalb weniger Sekunden hatten sie wieder ein volles Glas Brandy vor sich stehen. Julianna blickte ihr Glas misstrauisch an.
    »Nun, wenn ich es mir recht überlege«, sagte sie, »seid Ihr ebenso meiner Gnade ausgeliefert wie ich Eurer.« Dann lächelte sie, und er spürte eine Mischung aus Entsetzen und Freude, die sich in seinem Unterleib ausbreitete.
    »Hm, wenn ich bedenke, was ich alles machen könnte, um Euch in Schwierigkeiten zu bringen …«, begann sie genüsslich. »Ich

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