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Rivalen der Liebe

Rivalen der Liebe

Titel: Rivalen der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Rodale
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respektablen Ruf zu erwerben, waren jetzt für die Katz. Sie würde schon bald ruiniert sein, und zwar so gründlich, dass wohl niemand sie mehr kennen wollte.
    Ob sie ihren Namen ändern und nach Amerika auswandern sollte? Andererseits: Solange sie noch ihre Kolumne schreiben konnte, war alles in bester Ordnung. Wenn es ihr gelänge, sich die Gunst ihrer Leser zu erhalten, könnte sie auch bleiben. In seiner Nähe.
    Julianna hatte schon andere Skandale überstanden, und sie war bereit, auch diesen Sturm über sich hinwegfegen zu lassen. Aber in ihrem Magen bildete sich ein kleiner, fester Knoten. Ihr Instinkt sagte ihr, dass das hier nicht so schnell in Vergessenheit geraten würde.
    Julianna warf dem idiotischen Draufgänger auf ihrem Sofa einen letzten Blick zu. Er besaß allen Ernstes die Frechheit, im Schlummer auch noch selig zu lächeln!
    Sie ging ins Bett – allein! –, doch in dieser Nacht fand sie keinen Schlaf.

Kapitel 24
    Am folgenden Morgen war es für Roxbury keine besonders große Überraschung, dass die Herrin des Hauses nicht sonderlich erfreut darüber war, ihn an ihrem Frühstückstisch vorzufinden. Er begriff immerhin so viel, dass seine Anwesenheit in ihrem Haus mit dem Verband um seinen Oberarm zu tun hatte. Und mit einem wehmütigen Lächeln auf den Lippen erinnerte Simon sich langsam auch wieder an den Gesang letzte Nacht auf der Straße. Der Schuss hingegen weckte beinahe fröhliche Heiterkeit in ihm. Er hatte wohl eine ziemlich schlimme Szene provoziert.
    Während Simon seinen ersten Kaffee genoss, kamen die Details seiner Erinnerung nach und nach zurück.
    Als er bei der zweiten Tasse angekommen war, betrat Julianna das Frühstückszimmer. Ihre Gesichtszüge waren vom Schlaf noch ganz weich, doch das änderte sich schlagartig, als sie mit aufgerissenen Augen feststellen musste, dass er nur seine Weste trug. Er hatte weder das Hemd noch sein Jackett gefunden.
    Sie warf ihrem Dienstmädchen Penny einen scharfen Blick zu, als wollte sie fragen: Was hat der denn noch hier zu suchen? , doch die zuckte nur mit den Schultern.
    »Es tut mir leid, Mylady. Er ist einfach ein Charmeur«, war alles, was ihr Dienstmädchen mit rotem Kopf statt einer Erklärung für seine Anwesenheit sagen konnte.
    »Bitte such nach seinem Hemd. Sofort«, befahl Julianna. Penny zwinkerte Roxbury verschwörerisch zu, ehe sie ihn mit der schießwütigen Teufelin allein ließ.
    Dieser verkniff sich ein selbstgefälliges Grinsen. Es freute ihn, dass sein Talent als Charmeur nicht allzu sehr eingerostet war. In letzter Zeit hatte sich selten die Gelegenheit zu einem Flirt ergeben. Das oberste seiner Gesetze der Verführung war bei allen Affären, zuerst und zuvörderst das Dienstmädchen einer Lady für sich einzunehmen. Ohne dessen Gunst war sein Erfolg so gut wie unmöglich. Das war etwas, das er von Edward gelernt hatte.
    Nicht, dass Roxbury irgendwelche Absichten in Bezug auf Pennys Dienstherrin gehabt hätte – ursprünglich jedenfalls … Als er sich nun aber an die letzte Nacht erinnerte und Julianna als Fleisch gewordene Verführerin vor sich sah, in ihrem strahlend weißen Seidennachthemd und dem dünnen, zartblauen Schultertuch, änderte er seine Meinung umgehend. Sie hatte einfach atemberaubend ausgesehen. Hatte Somerset überhaupt gewusst, was er an ihr hatte? Oder hatte so viel Strenge und Schönheit den Mann eingeschüchtert?
    Roxbury wusste es nicht, und während er einen Schluck Kaffee genoss, kehrten seine Gedanken unweigerlich zu Julianna zurück. Es war ein schrecklicher Bruch der Etikette, einfach an ihrem Frühstückstisch aufzutauchen. Und zudem in diesem Aufzug – so ganz ohne Hemd … Aber was sollte er sonst tun?
    Julianna schenkte sich derweil ganz entspannt eine Tasse Tee ein und bedachte seinen Aufzug mit keinem weiteren Wort.
    »Ach, es gibt doch nichts Besseres als eine Tasse Tee, um die Nerven zu beruhigen«, witzelte er. Die Bemerkung hatte eine erstaunliche Wirkung. Nachdem er sie die halbe Nacht mit seinem nachbarschaftlich unterstützten Ständchen wachgehalten hatte, vermutete er, dass sie den Tee dringend nötig hatte.
    »Ich bin erstaunlich ruhig«, bemerkte sie. Ihre Stimme war dennoch etwas gedämpft und rauchig, da sie wohl erst vor Kurzem aufgewacht war. Er liebte es, wie die Stimme einer Frau ganz früh am Morgen klang. Plötzlich tat es ihm gar nicht mehr so leid, hier zu sein.
    »Ihr seid noch nicht ganz wach und vermutlich auch noch nicht ganz bei Sinnen«, sagte er. Denn

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