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Robbers: Thriller (German Edition)

Robbers: Thriller (German Edition)

Titel: Robbers: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Cook
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sollte wieder einen klaren Kopf kriegen. Sonst ende ich noch wie Jedidiah unten am Rio. Was meinst du?«
    Lefty schielte mit einem Auge herüber, dann schloss er es wieder und schlief ein.
    »Hab ich mir gedacht«, sagte Rule.
    Er schob die Porter-Wagoner-Kassette ins Gerät und lauschte der Musik, doch er konnte sie immer noch nicht ertragen, sie war so verdammt deprimierend. In dieser schlichten Stimme lag etwas Wehmütiges, das ihm bis gestern nicht aufgefallen war. Als wäre Porter von Selbstmitleid überwältigt, weil ihm das Leben zu sehr zugesetzt hatte und die Liebe zwangsläufig im Kummer endete. Letzteres mochte stimmen, doch Selbstmitleid war ein Zeichen von Schwäche. Rule dachte über Moline nach. Über sich selbst. Dann schaltete er die Musik aus und fuhr schweigend weiter.
    Kurz vor Mittag erreichte er Jasper und nahm den Weg durchs Geschäftszentrum in die Altstadt, wo er vor dem Bezirksgericht parkte, einer viktorianischen Kathedrale, die von Sonnenlicht überflutet war. Hinter dem Turm mit der Uhr erstreckte sich ein hellblauer, wolkenloser Himmel. Er stand bereits auf der Türschwelle, als ihm einfiel, dass das Büro des Sheriffs umgezogen war. Das war schon etwas her, vielleicht fünfzehn Jahre. Also trottete er wieder zurück und fuhr zum neuen Gebäude rüber, neben der Teerölanlage, gegenüber der alten Hühnerfabrik. Im Büro erfuhr er, dass Stace Collins, der Sheriff, dienstlich nach Austin gefahren war.
    »Aber machen Sie sich deswegen keine Gedanken«, sagte die Beamtin, »er hat den Chief Deputy gebeten, sich um Sie zu kümmern. Einen Moment.«
    Sie verschwand durch eine Seitentür und kehrte in Begleitung eines großen schwarzen Deputys zurück; er trug einen stattlichen Cowboyhut aus goldgelber Jute mit besonders breiter Mittelfalte. Seine schmalen Hüften und breiten Schultern steckten in einer braunen Uniform; elegant wand er sich durch die Schwingtür und streckte Rule seine Hand von der Größe eines Baseballhandschuhs entgegen.
    »Ranger Hooks«, sagte er, »ist mir ein Vergnügen. Ich bin Deputy Wright. Buckshot bedauert, dass er nicht hier sein kann. Er hat mich zwar gebeten, Sie wie einen von uns zu behandeln, aber ich schätze, das war nett von ihm gemeint.« Er lächelte.
    »Danke für die Unterstützung«, sagte Rule. Er musste zu dem anderen aufsehen. Der Mann war gut und gerne an die zwei Meter groß. Er war jedoch keineswegs stämmig, sondern schlank und muskulös. Und jung. Er spürte, wie die Hand des Mannes seine umschloss und zudrückte. »Ich schätze, Sie waren mal Basketballspieler.«
    »Stimmt. Ich hab drüben in Baylor gespielt, bis ich meinen Abschluss gemacht habe, dann bin ich in meine Heimatstadt zurückgekehrt. Das war vor fünf Jahren. Der Job als Gesetzeshüter schien mir sinnvoller als auf einen Korb zu werfen, zumindest auf lange Sicht.«
    Er lächelte erneut. Er hatte ein schmales Gesicht und eine hohe Stirn; über seiner dunklen mandelfarbenen Haut lag ein Hauch von Bronze. Dazu hatte er freundliche Augen. Die Frauen standen auf ihn, vermutete Rule. Er sprach mit einer ruhigen, tiefen Stimme. Und wenn er es unter Stace Collins in fünf Jahren zum Chief Deputy gebracht hatte, war er zudem noch klug.
    »Hat Buckshot Ihnen erzählt, woran ich gerade arbeite?«
    Wright nickte. »Johnny Ray Matthews, ein richtig nettes Kerlchen. War mit ihm zusammen auf der Highschool. Hab gehört, dass er durchgedreht ist.«
    »Kann man so sagen. Und jetzt treibt er sich wahrscheinlich irgendwo hier herum.«
    Der Deputy legte eine Hand in den Nacken und ließ sie dort. »Bisher wurde er hier nicht gesichtet. Aber wir sind Ihrer Bitte nachgekommen und haben gestern die Kollegen verständigt. Die örtlichen Polizeibeamten und Deputys halten die Augen offen. Außerdem haben wir die Medien benachrichtigt, es läuft bereits im Radio. Die Zeitung erscheint nur einmal die Woche, von dort ist also erst mal keine Hilfe zu erwarten.«
    »Was können Sie mir über den Burschen sagen?«
    »Er mag keine Schwarzen, das weiß ich. Er ist eben ein Matthews.« Wright schob seinen Hut zurück und warf einen Blick auf die Uhr. »Was halten Sie davon, wenn wir das beim Mittagessen besprechen, Mister Hooks? Die Rechnung geht auf mich.«
    »In Ordnung, wenn wir mit meinem Truck fahren. Ich hab meinen Hund dabei. Und nur wenn ich bezahle. Ich finde, der Staat sollte sich seinen Mitarbeitern gegenüber erkenntlich zeigen.«
    Wright streckte beide Arme aus. »Ich wollte nur ein guter Gastgeber

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