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Rollende Steine

Rollende Steine

Titel: Rollende Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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jemandem.«
    »Mit wem?«
    »Ich weiß es nicht genau«, gestand Ridcul y. »Wir erfahren es, wenn er
    erscheint. Oder sie.«

    Glod sah sich die Unterkünfte an. Der Hotelbedienstete hatte gerade
    seine übliche Routine hinter sich gebracht: »Dies das Fenster ist, es sich
    wirklich öffnen läßt, und dies die Pumpe, man kann bekommen Wasser
    mit Hebel hier (und dies ist meine Ich-aufs-Trinkgeld-warte-Geste).«
    »Jetzt reicht’s«, brummte der Zwerg. »Das setzt der Sache sozusagen
    den eisernen Helm auf. Wir spielen den ganzen Abend Musik Mit Stei-
    nen Drin, und dafür bekommen wir so ein Quartier?«
    »Es gemütlich ist«, meinte Klippe. »Weißt du, Trolle sich nicht viel
    scheren um das übliche Drum und Dran des Lebens…«
    Glod blickte auf seine Stiefel.
    »Du hast recht«, sagte er. »Sie scheren sich nicht darum und haben es
    einfach auf den Boden geworfen. Man gebe mir einen Besen. Das heißt,
    zuerst brauche ich eine Schaufel und dann einen Besen.«

    »Die Unterkunft ist in Ordnung«, ließ sich Buddy vernehmen.
    Er legte die Gitarre beiseite und streckte sich auf einer Holzplatte aus,
    die vermutlich ein Bett darstellen sollte.
    »Auf ein Wort, Klippe«, sagte Glod.
    Er deutete zur Tür.
    Draußen blieben sie auf dem Treppenabsatz stehen.
    »Es wird schlimmer«, meinte der Zwerg.
    »Ja.«
    »Er spricht kaum noch, wenn er nicht auf der Bühne steht.«
    »Stimmt.«
    »Bist du jemals einem Zombie begegnet?«
    »Ich kennen Golem einen, Herrn Dorfle in der Langen Schweine-
    fleischstraße.«
    »Was? Der ist ein echter Zombie?«
    »Ja. Hat heiliges Wort auf der Stirn. Ich selbst es gesehen habe.«
    »Meine Güte! Ich hab Wurst bei ihm gekauft.«
    »Was mit den Zombies ist?«
    »… mit dem Geschmack war alles in Ordnung, ich habe ihn immer für
    einen guten Metzger gehalten…«
    »Was du sagen wolltest über Zombies?«
    »… komisch, manchmal kennt man jemanden jahrelang und erfährt
    dann, daß er im wahrsten Sinne des Wortes auf tönernen Füßen steht…«
    »Zombies…«, wiederholte Klippe geduldig.
    »Was? Oh, ja. Ich meine, Buddy benimmt sich wie einer.« Glod erin-
    nerte sich an einige der Zombies in Ankh-Morpork. »Besser gesagt, er
    verhält sich so, wie man es von einem Zombie erwartet.«
    »Ja. Ich weiß, was meinst du.«
    »Und wir kennen den Grund dafür.«
    »Ja… äh… wirklich?«
    »Die Gitarre.«
    »Oh, ja. Ja.«

    » Sie hat die Kontrol e, wenn wir auf der Bühne sind…«
    Die Gitarre lag neben Buddys Bett, umhüllt von Dunkelheit und Stille.
    Die Saiten vibrierten leise im Takt von Glods Stimme…
    »Na schön«, brummte Klippe. »Was wir unternehmen?«
    »Das Ding besteht aus Holz. Ich brauche mit meiner Axt nur zehn Se-
    kunden, kein Problem.«
    »Ich weiß nicht… Es kein gewöhnliches Musikinstrument ist.«
    »Er war ein netter Kerl, als wir uns kennenlernten«, sagte Glod. »Für
    einen Menschen.«
    »Was wir machen jetzt? Ich nicht glaube, daß wir ihm einfach so ab-
    nehmen können die Gitarre.«
    »Vielleicht wäre es möglich…«
    Der Zwerg zögerte, als er ein seltsames Echo in seiner eigenen Stimme
    hörte.
    »Das verdammte Ding belauscht uns!« zischte er. »Laß uns nach draußen gehen.«
    Kurz darauf standen sie auf der Straße.
    »Weiß gar nicht, wie uns die Gitarre kann zuhören«, sagte Klippe. »Mu-
    sikinstrumente dazu da sind, daß man ihnen zuhört.«
    »Die Saiten lauschen«, beharrte Glod. »Du hast eben selbst darauf hin-
    gewiesen: Es ist kein gewöhnliches Musikinstrument.«

    Nächtlicher Dunst wal te durch die Straßen von Ankh-Morpork. Im
    Bereich der Universität nahm er wegen der magischen Hintergrundstrah-
    lung seltsame Formen an. Sonderbare Gestalten wanderten über das
    feuchte Kopfsteinpflaster.
    Zwei von ihnen waren Glod und Klippe.
    »Da vorn«, sagte der Zwerg. »Wir sind da.«
    Eine leere Mauer präsentierte sich seinem Blick.
    »Ich wußte es!« entfuhr es ihm. »Habe ich es nicht gesagt? Wie oft ha-
    ben wir solche Geschichten gehört? Jemand entdeckt plötzlich einen

    geheimnisvollen Laden, den zuvor niemand bemerkt hat, betritt ihn und
    kauft ein rostiges altes Etwas, das…«
    »Glod…«
    »… sich als eine Art Talisman entpuppt oder als eine Flasche mit ei-
    nem Geist drin, und anschließend gibt’s Schwierigkeiten, und wenn der
    Betreffende dann zurückkommt…«
    »Glod…«
    »… ist der Laden auf mysteriöse Weise verschwunden, verschluckt von der Dimension, aus der er kam… Ja, was ist denn?«
    »Du auf der falschen

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