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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shari Low
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okay, Ein paar kurze, locker-flockige Worte wären … ach du Scheiße!
    »Ich bitte mal kurz um eure Aufmerksamkeit!«
    Ein silberner Slip blitzte auf, als Ginger mit dem Mikro des DJ s auf die Empfangstheke kletterte. Die Menge brachte ihre Begeisterung durch Applaus und gellende Pfiffe zum Ausdruck.
    Ginger suchte sich einen festen Stand und verbeugte sich, was zu weiteren Beifallsbekundungen des Publikums führte.
    »Danke, danke!«
    Sie grinste und merkte offenbar nicht, dass die Träger ihres BH s bei ihrer Verbeugung leicht verrutscht waren und ihre prallen Brüste gerade einen eigenen Auftritt hatten.
    Aus den Augenwinkeln sah ich Vic, der von dem Anblick völlig fasziniert zu sein schien. Ich war ein bisschen sauer darüber. Ich weiß, ich weiß: Wer im Glashaus sitzt … Schließlich stand mein Zweitfreund lediglich ein paar Meter entfernt.
    »Ich möchte nur schnell ein paar Worte im Namen meiner wunderbaren Freundin und Eigentümerin dieses coolen neuen Ladens sagen. Lou ist nämlich ein bisschen schüchtern, und ich war immer die Vorlaute.«
    Alle lachten über ihren selbstironischen Charme. Okay, es würde alles gut. Ganz sicher.
    »Erst einmal danke, dass ihr alle gekommen seid!«
    Neuerliches Gegröle und Gepfeife.
    »Im Namen von Lou« – sie machte eine kurze Pause, um mir kurz zuzuzwinkern – »möchte ich mich auch bei allen bedanken, die an der Renovierung, Einrichtung und Gestaltung von CUT beteiligt waren.«
    Oh ja, das war nett. Und genügte voll und ganz.
    »Also Josie, ein großer Dank vor allem an dich!« Lieber Himmel, hoffentlich erwähnte sie jetzt nicht den Kredit. Josie, die am Fenster stand, machte eine übertriebene Verbeugung, dann redete Ginger weiter. »Und an meinen sexy Bruder – nicht für mich natürlich, das wäre auch zu komisch – Red!« Aus den Augenwinkeln sah ich, dass Reds Gesicht die Farbe ihrer Haare angenommen hatte. »Hm, wen soll ich noch nennen?« Ginger sah zu mir herüber. »Eltern? Freunde?«, flüsterte sie extra laut.
    Ich versuchte, so unauffällig wie möglich den Kopf zu schütteln, um sie zum Einhalten zu bringen. Plötzlich hatte ich das Gefühl, dass das gar nicht gut ausgehen könnte.
    Wieder flüsterte sie: »Was? Nur deinen Freund?«
    Neeeeeeiiiiiiiiiiiiin. Aber das sagte ich natürlich nicht laut, und sie redete gnadenlos weiter.
    »Dan? Wo steckst du, Dan? Wink mal, du Teufelskerl!«
    Ginger bückte sich schwankend nach ihrem Glas und leerte es in einem Zug. Hinter mit hörte ich Lizzy stöhnen. »Oh Scheiße!«
    Ich fing an zu schwitzen. Vic! Wo war Vic? Bitte, lieber Gott, mach, dass er gerade auf der Toilette ist. Oder draußen, um sich von seiner Beinahebegegnung mit Lizzys Genitalbereich zu erholen. Oder …
    »Lou?«
    Direkt neben mir.
    Ganz langsam bewegte ich den Kopf nach rechts und schaute in ein entsetztes Gesicht, das nun definitiv keine Ähnlichkeit mehr mit Tom Cruise hatte.
    »Es … es … tut mir leid, Vic, aber …«
    Er machte sich gar nicht erst die Mühe, mir bis zum Ende zuzuhören. Ich konnte es ihm nicht verübeln.
    Das einzig Gute war, dass Dan am entgegengesetzten Ende des Salons stand, in der Nähe der Tür, und von dem Drama nichts mitbekam. Vic schob sich durch die Menge. Alle starrten auf Ginger, die gerade eine A-cappella-Version ihres neuesten Songs startete.
    Mein Salon. Meine Gäste. Meine beste Freundin, die sich die Kehle aus dem Leib sang. Okay, die Tatsache, dass man dabei die ganze Zeit ihren Slip sah, störte den Effekt ein bisschen, aber trotzdem hätte das ein wahrhaft besonderer Moment in meinem Leben sein können. Wenn sich mein Magen nicht irgendwo in der Nähe meiner Knie befunden hätte und ich mir nicht völlig idiotisch vorgekommen wäre. Plötzlich erschien mir diese Doppelbeziehung gar nicht mehr so clever wie noch eine Stunde zuvor.
    »Ich sollte Vic …«
    Lizzys Arm hielt mich energisch fest. »Nein, Liz, ich mache das. Ich werd ihm alles erklären.«
    Aber ich musste ihm alles erklären. Ich musste ihn erreichen, ehe er weg war. Im Moment war er noch so geschockt, dass er nicht richtig wütend sein konnte. Ich hatte vielleicht noch Zeit, mit ihm zu reden, ehe er völlig in Rage geriet.
    Er war jetzt ungefähr sieben Meter vor der Tür. Fünf. Ich konnte es noch schaffen. Wie in Zeitlupe näherte er sich auf vier Meter, drei …
    Jetzt stand er direkt neben Dan. Direkt neben Dan. Oh verdammt, er stand direkt neben Dan!
    Der Stoß überraschte alle, am meisten Dan. Mit einem Gesichtsausdruck,

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