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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shari Low
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Freundinnen so liebte. Sie beruhigten mich, sie trösteten mich, sie halfen mir, ohne aufdringlich zu sein, und diese hier konnte auch noch sensationell kochen. Ich seufzte. Am liebsten wäre ich für immer in der warmen Behaglichkeit von Lizzys Küche geblieben, um Tee zu trinken, zu plaudern und Caleb zu knuddeln.
    Ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf das kleine Bündel in meinen Armen. »Bereust du es immer noch nicht?«
    Der Satz war raus, ehe Takt und Diplomatie es verhindern konnten.
    Lizzy schüttelte den Kopf. »Kein bisschen. Okay, vielleicht dass ich es euch nicht früher erzählt habe – wenn ihr Bescheid gewusst hättet, hättet ihr mich sicher daran erinnert, dass ich ab und zu essen und trinken muss, und ich wäre nicht ausgerechnet auf deiner Eröffnungsparty umgekippt. Ich hatte so ein schlechtes Gewissen, als ich im Krankenhaus aufgewacht bin. Aber ich hatte Angst, ihr könntet versuchen, es mir auszureden.«
    »Was wir vermutlich auch getan hätten.« Ich grinste. Der Ratgeber, in dem man nachlesen kann, wie man seiner besten Freundin ausredet, ein Baby von ihrem schwulen Exmann zu kriegen, musste erst noch geschrieben werden. Trotzdem hätte ich es natürlich irgendwie versucht. Nicht aus moralischen Gründen, sondern eher aus Sorge um ihr Seelenheil. Dabei funktionierte alles perfekt. Nach fast sieben gemeinsamen Jahren hatten Ben und Alex offiziell geheiratet, und nun hatten sie auch das Kind, von dem sie immer geträumt hatten. Sie hatten ursprünglich vorgehabt, sich eine Leihmutter zu suchen, aber Lizzy hatte ihren Bauch großzügig zur Verfügung gestellt, und beim zweiten Versuch in einer Edinburgher Fortpflanzungsklinik hatten sie den Baby-Jackpot gewonnen.
    Lizzy war nun für sie Tagesmutter und beste Freundin – und alle waren glücklich damit. Ich war immer noch etwas skeptisch, zumal ich fürchtete, dass Lizzy sich so in diese Alternativfamilie eingrub, dass ihr keine Zeit mehr blieb für einen eigenen Partner. Aber wenn ich jetzt das perfekte Familienbild vor mir betrachtete, sah ich, wie zufrieden sie war. Trotzdem. Ziel Nummer eins war in diesem Jahr: den Krebs loswerden. Ziel Nummer zwei: einen heiratswilligen, muskelbepackten, sexy Singlearzt für Lizzy finden.
    Ich hoffte nur, dass kein potenzieller Kandidat an dem Fragebogen scheiterte, den ich ihm vorlegen würde.
Sind Sie Single?
Sind Sie tolerant?
Sind Sie zahlungskräftig?
Neigen Sie zu Abhängigkeiten wie Alkohol, Drogen oder sonstigen chemischen Stimulanzien?
Bestehen gegen Sie irgendwelche einstweiligen Verfügungen oder Klagen, oder sind Sie in sonstige juristische Verfahren verwickelt?
Können Sie Referenzen von mindestens drei Exfreundinnen vorweisen?
Haben Sie je über eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft nachgedacht, oder würden Sie diese künftig in Erwägung ziehen?
    Nur bei hundertprozentigem Bestehen (ja, ja, ja, nein, nein, ja, nein) würde der Kandidat in die nächste Auswahlrunde zugelassen – zu Kaffee und Kuchen vielleicht, eventuell sogar zu einem Mittagessen. Er würde geduldig sein müssen und bereit, es langsam anzugehen. Lizzys Herz war beim ersten Mal so total gebrochen worden, dass sie sich so schnell auf nichts mehr einlassen würde – außer auf eine befristete Bauchvermietung. Aber sie war erst achtunddreißig, viel zu jung also, um sich von der Liebe zu verabschieden. Ich war fest entschlossen, einen soliden, intelligenten, emotional gefestigten, verlässlichen Partner für sie zu finden … und wenn das alles nicht klappte, konnten wir für ein paar heiße nächtliche Aktivitäten immer noch auf den STUD -Typen mit dem sensationellen Sixpack zurückgreifen.
    Ich merkte, dass Caleb schon wieder eingeschlummert war, und legte ihn vorsichtig zurück in seine Wiege. Im nächsten Moment stand eine Tasse Kaffee vor mir.
    »Gibt es irgendwelche Nachrichten von den Eltern des Jahres?«, fragte Lizzy, während sie sich selbst einen seltsam riechenden Kräutertee eingoss.
    »Hm!«
    »Wirklich?«
    Sie sah mich ungläubig an. Lizzy war ihrer Mutter, der Santa Carla vom Orden des heiligen Geschreis, so ähnlich, dass sie absolut optimistisch war, dass meine Eltern sich eines Tages bessern würden.
    Ich nickte. »Gestern habe ich mit meiner Mutter telefoniert. Sie sind immer noch in Paris. Dad hat zwanzig Riesen aus einem Spielautomaten gewonnen, deshalb haben sie beschlossen, sechs Monate zu bleiben.«
    »Und was hat sie zu … der Sache mit dem Krebs gesagt?«
    »Willst du das wirklich

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