Romana Exclusiv Band 0183
begeistert um. Als der alte Mann in die von Palmen gesäumte Einfahrt einbog, die zum Landhaus der Wolfes führte, und Sierra zum ersten Mal die pfirsichfarbene Villa inmitten des eleganten Gartens sah, stieß sie einen Freudenschrei aus. „Ich fasse es nicht! Wie wunderschön! Überwältigend. Ich weiß nicht, was ich sagen soll.“ Direkt hinter dem Haus befand sich der weiße Sandstrand, und das azurblaue Meer funkelte in der Sonne. „O, Dominic.“ Unwillkürlich beugte sie sich vor und umarmte ihn. „Ich bin ja so glücklich.“
Ihre Nähe tat ihm gut. Vielleicht gelang es ihr tatsächlich, die bösen Geister der Vergangenheit zu vertreiben. Sie war Sierra, nicht Carin. Dieses Kapitel war ein für alle Mal vorbei.
Maurice hielt vor dem Haus. Die beiden Männer stiegen aus. Dominic half Sierra, die sich beinahe ehrfürchtig umsah. Nie würde sie die Schönheit dieses Ortes vergessen – den Mangrovenbaumdschungel, den künstlich angelegten Teich, die von grünen Pflanzen umgebene Steinterrasse, die weiße Pergola, die von blühenden Bougainvilleen berankt war, die farbenfrohen Oleander, das Haus, den Sand und das Meer.
„Ich würde am liebsten für immer hierbleiben.“ Sie legte die Arme um Dominic und küsste ihn auf die Wange.
Und plötzlich fühlte er sich frei. Alle Ängste und Erinnerungen waren wie ausgelöscht. Die Vergangenheit war unwichtig. Nur noch die Gegenwart zählte. Sierra. Das war die Frau, mit der er verheiratet war. Sie steckte voller Überraschungen. Er freute sich jetzt schon darauf, sie endlich näher kennenzulernen. In die Flitterwochen zu fahren war doch keine so schlechte Idee gewesen.
„Können wir gleich schwimmen gehen?“ Sierras Frage riss ihn aus seinen Gedanken.
„Jetzt?“, fragte er verblüfft.
„Bitte.“
„Wenn du möchtest.“ Sie betraten das Haus, und Sierra streifte sich das Kleid ab. Darunter trug sie einen dunkelblauen Badeanzug. Sie holte Sonnencreme aus der Tasche, rieb sich sorgfältig ein und behandelte dann ihr Haar mit einem Gel. „Ich möchte ja das Meer nicht lila färben.“ Sie sah Dominics erstaunte Miene und begann zu lachen. „Das war ein Witz! Ich muss mein Haar vor dem Austrocknen schützen.“
„Ach so.“ Er erwiderte ihr Lächeln. Fasziniert betrachtete er ihren Körper, der vom Badeanzug kaum verhüllt wurde. Wie er sie in seinem Bett vermisst hatte! Es war besser, jetzt nicht daran zu denken, sonst konnte er für nichts garantieren. „Mach es dir schon einmal gemütlich. Ich bringe die Koffer nach oben und ziehe mich schnell um.“
Sie wartete auf der großen Terrasse auf ihn, von der man einen fantastischen Blick aufs Meer hatte. „Es ist einfach wundervoll“, sagte sie und zeigte auf den menschenleeren Strand, „wie im Paradies. Nur wir beide ganz allein. Wie habt ihr es geschafft, die Touristen von hier fernzuhalten?“
„Wir haben unser Geheimnis gut gehütet.“
Er reichte ihr die Hand, und gemeinsam rannten sie zum Wasser. Wann bin ich das letzte Mal durch die Brandung gelaufen?, dachte Dominic. Als Teenager. Es war einfach wundervoll.
Sierra ließ ihn los und lief ins Meer. Sie tauchte unter einer kleinen Welle hindurch. Er folgte ihr, und sie kamen zugleich wieder an die Oberfläche.
„Ich komme mir wie in einer Badewanne vor“, rief Sierra lachend. „Es ist einfach himmlisch.“ Ihre Haare waren tropfnass, und sie sah so glücklich und lebendig aus, dass Dominic sie am liebsten umarmt und geliebt hätte. Noch nie hatte er solch tiefe Leidenschaft für eine Frau empfunden.
Zusammen schwammen und spielten sie im warmen Wasser. Schließlich legten sie sich müde in den weißen Sand. Nach einer Weile schloss Sierra die Augen. Gleich darauf war sie eingeschlafen. Vorsichtig stand Dominic auf und legte ein Badehandtuch als Sonnenschutz über sie. Sie lächelte, erwachte aber nicht.
Er setzte sich neben sie und betrachtete sie lange. Sie sah so jung und unschuldig aus. Mit dem nassen Haar kam sie ihm vor wie eine … Nachdenklich runzelte er die Stirn. Eine Meerjungfrau vielleicht. Oder eine Zauberin.
Sie hatte ihn in ihren Bann geschlagen. Für immer. Er konnte sich ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen. Auch wenn es ihm schwerfiel, es einzugestehen: Er liebte sie.
Sollte er es ihr sagen? Würde er die Worte überhaupt über die Lippen bringen? Er bezweifelte es. Seit Jahren hatte er alle Gefühle unterdrückt. So schnell würde er sich nicht ändern können.
Als die Sonne unterging und lange Schatten auf
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