Romana Exclusiv Band 0183
tat der Gedanke dann so weh? Sie wusste doch, worauf sie sich eingelassen hatte.
„Glaubst du wirklich, Dominic wird sich jemals in mich verlieben?“
„Ich denke schon.“
„Vielen Dank. Etwas mehr Enthusiasmus wäre schön gewesen.“ Bedrückt blickte Sierra zu Boden. Sie hatte ihr Sandwich noch nicht einmal angerührt.
„Ich kenne Dominic nicht gut genug. Er ist ein knallharter Geschäftsmann ohne Gefühle. Vielleicht kannst du sein Herz doch noch gewinnen, aber es wird ein langer, steiniger Weg. Gib nicht auf, Schwesterherz. So am Boden zerstört kenne ich dich nicht. Du bist immer der Optimist in unserer Familie gewesen.“
„Dominic Wolfe hat es an nur einem Abend geschafft, mich in ein Häufchen Unglück zu verwandeln.“
„Das darfst du nicht zulassen. Versuch, das Beste daraus zu machen.“
„Ach ja? Gestern hast du aber etwas ganz anderes gesagt.“
„Was hast du erwartet? Dein Anruf hat mich ganz schön aus der Fassung gebracht. Trotzdem – ich denke, er ist es wert.“
„Woher willst du das wissen?“
„Er hat dich geheiratet. Wenn er nichts für dich empfände, hätte er dir nie das Jawort gegeben.“
„Meinst du?“
„Ja“, antwortete Mariah energisch. „Gib ihm eine Chance. Sei für ihn da. Es wird funktionieren.“
Genau das hatte Sierra hören wollen. Sie war noch nicht bereit, die Hoffnung aufzugeben. Aber sie hatte Angst. „Und … wenn nicht?“
„Was hast du zu verlieren?“
Genau! Ihre Schwester hatte recht. So leicht würde sie nicht aufgeben. Dazu stand zu viel auf dem Spiel.
Als Dominic seine Wohnung betrat, duftete es ganz wundervoll. Genau wie am Abend zuvor. Verdammt noch mal, was plante sie nun schon wieder? Wollte sie noch einen Streit vom Zaun brechen? Würde sie nie aufhören, ihn zu quälen? Wohl kaum, dachte er. Wahrscheinlich hatte sie etwas für sich gekocht und schon lange gegessen, denn es war bereits nach acht Uhr.
Er hatte eine Besprechung mit seinem Assistenten Kent Traynor und einigen Geschäftsfreunden gehabt, die erst um halb sieben zu Ende gewesen war. Danach hatte er ein Protokoll diktiert und noch Akten durchgesehen. Er hatte sich gezwungen, ganz konzentriert zu arbeiten – wie zu der Zeit, als er noch nicht von einer Frau mit lila Haar besessen gewesen war.
Zu gern hätte er gewusst, was Sierra gerade tat. Würde sie noch da sein, wenn er nach Hause kam? Wie würden sie den Abend verbringen? Er fluchte leise. Wie wohl? Er in seinem und sie in ihrem Zimmer. Vielleicht war sie ja schon ausgezogen. Er würde ihr keine Träne nachweinen.
Warum beeilte er sich dann so? Er nahm sogar ein Taxi, anstatt wie sonst zu Fuß zu gehen. Jetzt wusste er nicht, was er tun sollte. Unschlüssig stellte er seinen Aktenkoffer ab, nahm ihn wieder hoch und ging zur Treppe. Wahrscheinlich war es das Beste, gleich ins Arbeitszimmer zu gehen.
In diesem Augenblick kam Sierra aus der Küche. Heute hatte sie keins seiner Hemden an. Damit hatte er auch nicht gerechnet. Trotzdem verspürte er ein Gefühl der Enttäuschung. Sie trug ausgeblichene Jeans und ein rotes T-Shirt. Nichts Außergewöhnliches also – bis auf die Haare.
„Ich habe Rinderbraten Burgunder Art gemacht“, sagte sie, als wäre nichts geschehen. „Möchtest du gleich essen?“
Was sollte er antworten? Nein?
„Gern.“ Hoffentlich merkte sie nicht, wie unwohl er sich fühlte. „Ich gehe nur noch schnell nach oben.“
„Tu das. Wir essen in der Küche.“ Sie verschwand, und er blickte ihr starr hinterher. Mit welchem Trick versuchte sie es jetzt schon wieder? Er schüttelte den Kopf, ging die Treppe hinauf in sein Arbeitszimmer und legte den Aktenkoffer auf den Schreibtisch. Dann machte er sich auf den Weg in die Küche, wo Sierra mit dem Essen auf ihn wartete. Sie saß schon am Tisch und füllte sich gerade Kartoffeln auf den Teller.
Er ließ sich ihr gegenüber auf den Stuhl sinken. „Das sieht gut aus.“ Seine Stimme klang plötzlich viel zu laut für den kleinen Raum. „Noch eins von Mariahs Rezepten?“ Normalerweise hatte er mit Small Talk keine Probleme. Nur bei Sierra kam er sich wie ein Dummkopf vor.
Sie ließ sich nichts anmerken. „Ja. Ich hoffe, es schmeckt dir.“
Er probierte das Fleisch und nickte anerkennend. „Ich habe selten so gut gegessen.“
Sierra belohnte das Lob mit einem strahlenden Lächeln. „Nimm dir ruhig noch mehr. Ich habe viel zu viel gekocht. Mit dem Fleisch könnte ich eine ganze Kompanie durchfüttern. In den nächsten Tagen werden wir mit
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