Romana Exclusiv Band 0183
zufrieden.“
Dominic sah sie skeptisch an, sagte aber nichts.
„Ich mag die Leute, mit denen ich arbeite. Sogar Ballou – auch wenn das schwer zu glauben ist.“
„Stimmt.“ Er lachte leise.
„Na gut“, gab sie lächelnd zu, „beinahe jeden.“
In den folgenden Wochen hatte Sierra so viel zu tun, dass sie Pam und Frankie gegenüber schon fast ein schlechtes Gewissen hatte. Sie telefonierte zwar regelmäßig mit ihrer Freundin, fand aber keine Zeit, sie zu besuchen. Frankie fragte jedes Mal, wann Sierra endlich vorbeikäme. Er hatte ein neues Video von Startrek, das er ihr zeigen wollte.
Schließlich brachte sie es nicht mehr übers Herz, ihn noch länger zu vertrösten. „Überredet. Morgen Abend nach der Arbeit. Ich bin schon sehr gespannt auf den Film.“ Frankie stieß einen Freudenschrei aus, und Sierra lächelte. Sie vermisste die beiden.
Am nächsten Morgen erzählte sie Dominic von ihren Plänen.
„Warum lädst du deine Freundin nicht zu uns ein? Frankie kann sich Startrek doch auch hier ansehen. Auf dem großen Bildschirm wirkt alles noch viel echter.“
Sie betrachtete ihn verblüfft. Dieser Mann war ein Rätsel. Er überraschte sie immer wieder.
„Ihr stört mich nicht.“ Er hatte ihre Reaktion bemerkt. „Ich muss sowieso arbeiten.“
Pam konnte es nicht fassen. Immer wieder bedankte sie sich. Frankie hüpfte aufgeregt hin und her und war viel lebendiger als in den Wochen zuvor.
Im Krankenhaus hatte man inzwischen alle notwendigen Untersuchungen abgeschlossen. Leider kamen weder Pam noch ihre Schwester als Spenderinnen infrage. „Wir müssen eben warten. Irgendwann klappt es bestimmt.“
„Ganz sicher.“ Sierra nickte energisch.
„Komm her, Mom“, rief Frankie, „das ist echt cool.“
„Sei leise.“ Pam zuckte zusammen. „Du störst Mr. Wolfe. Er muss noch arbeiten.“
Dominic war gleich nach dem Abendessen nach oben verschwunden. Sierra hatte eigentlich gehofft, er würde bleiben, aber den Gefallen tat er ihr nicht. Es wäre auch zu schön gewesen, aber man konnte nicht alles haben.
Umso größer war ihre Überraschung, als er plötzlich eine Stunde später an der Tür zum Billardraum stand.
„Ich würde gern Popcorn machen. Wer hat Lust, zu helfen?“
Frankie sprang auf. „Ich.“
Startrek war für den Moment vergessen. Die beiden gingen in die Küche und kamen bald darauf mit einer großen Schale voll lecker aussehendem Popcorn zurück. Sie setzten sich gemeinsam aufs Sofa und ließen es sich schmecken, während sie gebannt den Film zu Ende sahen. Pam und Sierra blickten sich kopfschüttelnd an.
Als sie später wieder im Wohnzimmer saßen, erzählte Frankie seinem neuen Freund, wie sehr seine Wohnung dem Baumhaus gleiche, das er gemalt hatte.
„Du interessierst dich also für Baumhäuser.“ Dominic stand auf, ging zu einem Schrank und zog eine Schublade auf. Er nahm eine schon vergilbte Mappe heraus und zeigte Frankie die Entwürfe, die er als Kind gemacht hatte.
„Cool! Sieh mal, Mom. Das hier gefällt mir am besten.“
„Dann pass mal auf. Jetzt kommt das Meisterwerk!“ Er breitete eine bis ins Detail ausgearbeitete Zeichnung auf dem Tisch aus.
„Wow!“ Frankie blickte Dominic ehrfürchtig an.
„Und ich dachte, er wäre arrogant und unnahbar“, flüsterte Pam. Sie hatten die beiden mit ihren Baumhausträumen allein gelassen und waren in die Küche gegangen, um Kakao zu kochen.
Da bist du nicht allein, dachte Sierra. „So gibt er sich gern. Unter der harten Schale steckt eben ein weicher Kern. Er zeigt es nur nicht.“
„Ich mag ihn.“ Pam war sich ihrer Sache sicher.
„Ich auch.“ Noch viel schlimmer – von Tag zu Tag verliebte sie sich mehr in ihn. Er arbeitete hart für die Firma, und Freizeit war für ihn ein Fremdwort. Von seinen Angestellten erwartete er Leistung, aber er nutzte sie nicht aus. Er behandelte sie wie menschliche Wesen, und das machte ihn noch sympathischer.
Eines Abends kam er früher nach Hause.
„Die Besprechung ist ausgefallen“, sagte er, als er ihren fragenden Blick sah.
„Warum?“
„Kevin Doakes’ Tochter hat eine Theateraufführung.“
Sierra glaubte kaum, was sie da hörte. Er hatte einem seiner Manager freigegeben, damit der bei seiner Familie sein konnte? Nicht nur das – er hatte eine wichtige Besprechung abgesagt!
„Das hat auch Zeit bis morgen.“ Es schien ihm unangenehm zu sein, darüber zu sprechen. „Davon geht die Welt nicht unter. Die Arbeit muss eben so lange warten.“
Am
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