Romana Exklusiv 0187
fordernder, da ihre Körper sich nicht vereinen durften.
Sie verlangte nach Erfüllung, wünschte sie sich mehr als die Liebkosung durch seinen Mund, als seine schützende Umarmung, als den Druck seines muskulösen Körpers an ihrem. Seufzend schmiegte sie sich an ihn und bewegte, einem uralten Rhythmus folgend, die Hüften.
Aufstöhnend löste Jordan sich von ihr und sah ihr tief in die Augen.
„Jordan …“, wisperte sie flehend.
„Nein!“ Er schob sie von sich und wandte sich ab. „Erst wenn du bereit bist, mit meinem Cousin Schluss zu machen, Bridget.“
Sie blickte auf seinen breiten Rücken. Allmählich dämmerte ihr, dass sie ihr Herz verloren hatte – es war ihr von diesem Mann gestohlen worden, der nicht einmal an Liebe glaubte.
Unvermittelt drehte er sich zu ihr um. „Nun, bist du dazu bereit?“, fragte er bitter. „Wenn es dir so schwerfällt, der Versuchung zu widerstehen, was meinst du wohl, wie ich mich fühle, wenn du mich anschaust, als wäre ich tatsächlich ein Prinz? So kann es nicht weitergehen! Ich begehre dich zu sehr!“
Das klang so vorwurfsvoll, dass sie wütend wurde. „Ich wüsste nicht, warum, zumal ich dich doch ständig zu nerven scheine. Ich habe dir doch gar nichts gegeben, als wir … als wir …“
„Als wir beinahe miteinander geschlafen hätten?“, beendete er den Satz für sie. „O doch, das hast du, Bridget. Mein Verlangen nach dir wird zum Teil durch deine unbeschreibliche Empfänglichkeit geschürt. Ich stelle mir dauernd vor, wie es mit uns wäre.“
„Jordan …“ Errötend malte auch sie sich aus, wie es sein könnte, aber diese Fantasien waren alles, was sie je haben würde.
„Und du träumst auch davon.“ Frustriert fuhr er sich durchs Haar. „Aber solange du deine Beziehung zu Loris nicht beendest, können wir nicht mehr tun. Wie ich bereits erwähnte, ich teile nicht.“
„Wie ich darüber denke, interessiert dich offenbar gar nicht! Aber das ist auch nicht wichtig, denn ich will nichts mit dir zu tun haben! Virginia hatte recht: Du würdest mich zerstören.“
„Weil ich nicht zulassen würde, dass du dich mit der Illusion tröstest, wir wären ineinander verliebt?“
„Weil …“
„Ist alles in Ordnung?“, unterbrach er sie. „Ich höre die anderen kommen.“
Er stand im Eingang und plauderte eine Weile mit Chiranji, um ihr Zeit zu geben, die Fassung wiederzufinden. Bridget war ihm für so viel Rücksichtnahme dankbar. Als der Helikopter zurückkehrte, wollte Jordan ihr schon die Hand reichen, um ihr beim Einsteigen zu helfen, zog sie allerdings gleich darauf mit ausdrucksloser Miene zurück. Eigentlich hätte Bridget erleichtert sein müssen, doch stattdessen empfand sie grenzenlose Verzweiflung.
Sie vergeudete keine Zeit damit, darüber nachzugrübeln, warum sie sich in Jordan verliebt hatte. Es war passiert, und daran ließ sich nichts mehr ändern. Sie liebte ihn und war sehr unglücklich, denn es bestand nicht die geringste Aussicht, dass er ihre Gefühle je erwidern würde.
Es wunderte sie nur, dass er sie überhaupt begehrt hatte und noch immer begehrte, aber dieses Verlangen wäre inzwischen bestimmt längst Vergangenheit, wenn sie miteinander geschlafen hätten. Das einzig Tröstliche an ihrer Situation war die Tatsache, dass sie doch keine Sklavin ihrer fleischlichen Gelüste war. Das Reich der Sinnlichkeit, dem sie zu ihrem eigenen Entsetzen so schamlos verfallen war, hatte sich als die Welt des Herzens erwiesen.
Und das Herz schmerzte ihr unablässig. Diese Liebe unterschied sich grundlegend von ihren vermeintlichen Gefühlen für Loris oder die Jungen, mit denen sie als Teenager ausgegangen war. Damals hatte sie davon geträumt, von ihnen geliebt zu werden, doch nun sehnte sie sich verzweifelt nach Jordans Liebe, und dieses Gefühl war viel größer, viel tiefer. Sie wollte ihn verwöhnen, ihm alles geben und ihn glücklich machen – leider hatte sie nichts, was er wollte, außer einer Sache, und inzwischen kannte sie ihn gut genug, um zu wissen, dass es ihn nicht glücklich machen würde, wenn er sie bekam.
Die Rückfahrt nach Delhi am folgenden Tag war für Jordan vermutlich genauso belastend wie für sie, und weil sie ihn liebte, litt Bridget für ihn. Sie wünschte, sie könnte die Situation irgendwie entspannen, aber ihre ungeschickten Bemühungen, eine belanglose Konversation anzuknüpfen, endeten mit gereizten, kurz angebundenen Antworten seinerseits.
Es war eine Qual, so dicht neben ihm zu sitzen und
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