Romana Exklusiv 0190
schwanger geworden war. Mollie war in Dublin gezeugt worden und nicht in London. Über diese Nachricht hatte
Catherine sich sehr gefreut.
„Du weißt, was das heißt, nicht wahr, Finn?“, hatte sie ihn mit leuchtenden Augen gefragt.
Natürlich war Finn die Bedeutung dieser Information klar. Es bedeutete, dass Mollie ein Kind der Leidenschaft und nicht des Zorns war.
Catherine hatte die Arbeit an ihrem Buch verschoben, um sich besser um die Kleine kümmern zu können.
„Das bedeutet nicht, dass ich nie wieder schreiben werde“, hatte sie Finn erklärt. „Aber im Moment hat Mollie die oberste Priorität für mich.“
Finn hatte begonnen, Catherine in seiner Freizeit bei der Anlage ihres Gartens zu helfen. Inzwischen war ihr Garten über die Grenzen der Region hinaus bekannt. Letztes Jahr hatte ihn Catherine der Öffentlichkeit vorgestellt und sogar Eintritt erhoben, der für die Unterstützung der Bücherei gedacht war.
Dabei hatte Finn seine ganz eigenen Vorstellungen darüber entwickelt, was sie anpflanzen sollten. Rosen gehörten zu seinen Lieblingsblumen, genau wie Schlüsselblumen, Tulpen und Malven. Außerdem hatte er einen besonders schönen Pfirsichbaum gepflanzt, der prächtig gedieh.
Eines Tages hatte Catherine sich auf ihren Spaten aufgestützt und ihn bei der Arbeit beobachtet. „Das ist eine merkwürdige Auswahl an Blumen, Finn.“
„Mmm.“
Etwas in seinem Ton sagte ihr, dass es damit eine besondere Bewandtnis hatte. Als Finn an diesem Abend mit Patrick auf ein Bier in den Pub ging, recherchierte sie in ihrem Computer über die Sprache der Blumen. Und plötzlich lag des Rätsels Lösung ganz offen vor ihr.
Schlüsselblumen – standen für Treue.
Tulpen – für schöne Augen.
Der Pfirsichbaum bedeutete – mein Herz gehört dir.
Aber das Schönste waren natürlich die Rosen, die ewige Liebe symbolisierten.
Tränen schimmerten in ihren Augen, als sie ihn später bei seiner Rückkehr empfing. Finn bemerkte es sofort.
„Du hast ja geweint“, meinte er bestürzt.
„Ach, Finn“, rief Catherine aus und legte ihm die Arme um den Nacken. „Warum hast du es mir denn nie gesagt?“
„Was gesagt?“
„Na, die Geschichte mit dem Garten. Alles, was du gepflanzt hast, hat eine Bedeutung. Aber das hast du mir nicht verraten. Warum nicht?“
Eine Weile sah er sie nur an. „Du willst wissen, warum ich dir nicht gesagt habe, dass ich dich liebe?“, fragte er warm. „Hat dir das gefehlt?“
„Natürlich! Ich habe mich so danach gesehnt, es von dir zu hören.“
„Dann weißt du es also jetzt. Wenn du willst, kann ich es dir auch beweisen.“
Sie landeten schließlich im Bett, wo Finn seine Worte mit Taten besiegelte.
„Finn?“
„Catherine?“
„Hast du jemals einer anderen Frau Blumen geschenkt, die etwas bedeuteten?“
„Nein, niemals.“
„Warum dann mir?“
Er zuckte die Schultern. „Ich hatte einfach vorher nie das Bedürfnis.“
„Bitte, sag mir noch einmal, dass du mich liebst“, bat sie ihn.
„Wenn du möchtest, sage ich dir das jeden Tag unseres gemeinsamen Lebens“, versprach er ihr.
Und er hielt sein Versprechen getreulich. Aber Catherine wusste inzwischen, dass sie mehr besaß als Worte, die ihr zu Herzen gingen. Sie musste nur hinaus in ihren Garten schauen, um zu sehen, dass Finns Liebe zu ihr jeden Tag mehr wuchs.
– ENDE –
Sara Craven
Im Castello der Liebe
1. KAPITEL
„Bist du absolut sicher, dass du heiraten willst?“
Flora Graham schreckte aus ihren Grübeleien auf, die sich um das knifflige Problem drehten, wie sie einen unweigerlich peinlichen Auftritt ihres verzogenen Neffen als Blumenjunge verhindern konnte. Widerstrebend richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihre beste Freundin und künftige Brautjungfer, mit der sie sich zum Lunch verabredet hatte.
„Natürlich, Hester“, versicherte sie stirnrunzelnd. „Chris und ich passen perfekt zueinander. Ich könnte gar nicht glücklicher sein.“
„Auf mich wirkst du nicht besonders glücklich“, stellte Hester kritisch fest und schenkte Kaffee nach.
Flora verdrehte mit gespielter Verzweiflung die Augen. „Warte nur, bis du an der Reihe bist und du dich mitten in einer Zirkusmanege befindest. Für gutes Benehmen bleibt dir da keine Zeit. Meine Mutter muss taub gewesen sein, als ich ihr erklärte, dass ich eine Hochzeit im kleinen Kreis möchte.“
„Und warum bekommst du keine?“, hakte Hester unbarmherzig nach. „Warum bittest du Chris nicht, eine Sonderlizenz zu
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