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Romana Extra Band 8 (German Edition)

Romana Extra Band 8 (German Edition)

Titel: Romana Extra Band 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leanne Banks , Stephanie Howard , Melissa Mcclone , Michelle Douglas
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ignoriert, aber so, wie er Bella kannte, würde sie nicht locker lassen, bis er ihr eine zufriedenstellende Antwort gab.
    Vielleicht half es ihm ja sogar, den Drang zu unterdrücken, sie zu küssen, indem er sich an die tiefe soziale Kluft erinnerte, die zwischen ihnen bestand. So sehr ihre lebhafte Art ihn auch faszinierte, sie war eine Frau, die die Liebe und Geduld ihres Vaters stets schamlos ausgenutzt hatte. Und so würde sie es mit jedem Mann machen.
    Andererseits war Dominic kein Dummkopf wie sein eigener Vater und würde es nie sein.
    „Als Dad arbeitslos wurde und keinen neuen Job fand, hat meine Mutter ihn verlassen. Ich habe sie nie wiedergesehen.“
    Vor Entsetzen riss Bella die Augen weit auf. „Sie hat ihn verlassen – und dich? Wie schrecklich! Wie alt warst du damals?“
    Gleichmütig zuckte er die Schultern, obwohl er am liebsten den Kopf in ihren Schoß gelegt hätte, um sich trösten zu lassen. „Neun.“
    „Wie hat dein Vater reagiert?“
    „Er hat seinen Kummer in Alkohol ertränkt.“ Als sie bestürzt nach Luft schnappte, fuhr er fort: „Es gab Phasen, in denen er trocken blieb, in der Regel, wenn er einen Job hatte und eine gefährliche Frau.“
    „Gefährliche Frau?“ Sie sah ihn fragend an.
    „Wann immer er Arbeit hatte, fand er auch sofort eine Frau, die sein Geld verprasste.“
    Sein Vater hatte das Geld ausgegeben, als gäbe es kein Morgen, sobald er es in Händen hielt. Dabei hatte er nie auch nur einen Gedanken daran verschwendet, ob Lebensmittel im Haus waren, die Stromrechnung bezahlt werden musste oder sein Sohn neue Schuhe brauchte. Er war nur glücklich gewesen, wenn er seinen Trinkkumpanen Runden ausgeben konnte und Frauen ihn anhimmelten. Vorhaltungen seines Sohnes hatte er als kindisch und pessimistisch abgetan. „Bis zu meinem sechzehnten Geburtstag hatte er drei weitere Ehen und Scheidungen hinter sich. Am Ende blieb ihm gar nichts mehr. Seine vierte Frau hat ihm endgültig das Herz gebrochen, er gab sich ganz dem Alkohol hin.“ Glücklicherweise war er nie gewalttätig geworden.
    Sein Leben lang hatte sein Dad naiv geglaubt, alles würde sich von allein zum Besseren wenden. Dominic hatte ihn nie um seinen Optimismus beneidet und sich davor gehütet, selbst diesem Irrglauben zu verfallen.
    „Dein Vater hat mir geholfen, mich um ihn zu kümmern. Wusstest du das?“ Er sah Bella in die Augen.
    „Tatsächlich? Was hat er getan?“
    „Dad litt an einer alkoholbedingten Demenz und brauchte rund um die Uhr Betreuung. Er verschwand spurlos, ehe ich ihn zu mir nehmen konnte, und ich konnte ihn nirgends finden. Daraufhin hat Marco ein paar Männer losgeschickt, die ihn schließlich aufspürten.“
    „Ich bin froh, dass Papa helfen konnte.“
    „Er hat ihm die besten Ärzte beschafft.“ Nicht, dass sie noch viel für ihn hätten tun können …
    Bella ahnt gar nicht, wie viel Glück sie hat, Marco zum Vater zu haben, dachte Dominic. Allmählich schwand sein Groll ihr gegenüber. Obwohl sie ihren Vater als selbstverständlich hinnahm, hieß das nicht, dass sie ihn nicht liebte oder ein kaltherziger Mensch war. Das Gegenteil schien der Fall zu sein.
    Eine Weile saßen sie in einträchtigem Schweigen nebeneinander. Schließlich ergriff Bella das Wort: „Dein Vater muss deine Mutter sehr geliebt haben.“
    „Wie kommst du darauf?“
    „Er hat lange Zeit versucht, sie zu ersetzen.“
    Verdutzt schwieg Dominic. Dieser Gedanke war ihm noch nie gekommen. Unbewusst ballte er die Hände zu Fäusten.
    „Es ist schade, dass ihr keinen Urlaub zusammen verbringen konntet. Schöne Erinnerungen können eine Hilfe sein.“ Sie stieß ihn mit der Schulter an und lächelte. „Weißt du, was mein Vater am Strand am liebsten macht?“
    Mit neu erwachtem Interesse sah er sie an. Marco am Strand? Das konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen. „Keine Ahnung. Was?“
    Sie sprang auf, ergriff seine Hände, zog ihn auf die Füße und führte ihn näher ans Wasser, dorthin, wo der Sand feucht war. „Er baut mit Hingabe Sandburgen.“
    Unvermittelt ließ sie sich auf die Knie sinken und begann, mit den Händen zu buddeln. Das kam so unerwartet, dass Dominic lachen musste.
    „Glaub bloß nicht, dass er sich mit schlichten Burgen zufrieden gibt“, fuhr sie fort.
    „Natürlich nicht, wir sprechen schließlich von Marco.“
    „Ich sehe, du kennst ihn. Wir haben immer Wassergräben ausgehoben, Türme, Tunnel, Verbindungsgänge gebaut … was du dir nur denken kannst.“
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