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Rose der Prärie

Rose der Prärie

Titel: Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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her kam Piet Van der Vort angelaufen und blieb plötzlich wie angewurzelt stehen. Obwohl er hier im Ort die Kutschen baute, Pferdegeschirre verkaufte und damit gute Pferde zu schätzen wusste, waren es doch nicht die Belgier, die seine Aufmerksamkeit erregten. Ein etwas neidischer Klang in seiner lauten Stimme war unverkennbar. „Valmer, ich hoffe, du redest nicht über diese hübsche, junge Frau, die gerade die Pferde –“
    „Genau die.“ Verärgert wie er war, musste sich Todd doch eingestehen, dass er auf seine Frau wirklich stolz war. Er hob sie von der Rampe, zog sie an seine Seite und stellte sie den Männern vor.
    Piet kratzte verlegen mit dem Stiefel über den Boden. „Da hast du uns ja ganz schön zum Narren gehalten! Niemals hätten wir gedacht, dass du eine Braut mit nach Hause bringst. Im Telegramm stand nur, dass deine Mutter eine Kutsche braucht.“
    „‚Mutter krank. Brauche heute Abend Kutsche‘“, zitierte Maggie leise. Bei Telegrammen bedeutete kürzer auch billiger. Sonst redete sie zwar viel, aber sie hatte jedes überflüssige Wort aus Todds Telegramm gestrichen.
    „Wie? Das ist nicht das, was auf dem Telegramm stand.“ Toomel zog ein zerknülltes Stück Papier aus der Tasche und glättete es, so gut er konnte. „‚Mutter braucht abends Kutschen.‘ Wir haben gedacht, dass sie noch mehr Kram mitbringt. Tim hat das, was letzte Woche gekommen ist, schon zu dir gebracht.“
    Lachend schlug Piet Todd auf den Rücken. „Da hat wohl jemand ein paar Morse-Zeichen am Fernschreiber durcheinandergebracht!“
    Maggie löste sich von Todd und trat neben Adam. Der Hengst war etwas unruhig geworden. Sofort griff Todd nach Maggie, um sie zurückzuziehen. Doch sie war schon außer Reichweite.
    „Du flohverseuchter, alter Sturkopf, hör damit auf.“ Sie gab dem Hengst einen ordentlichen Klaps auf die Schulter und er wandte ihr sofort den Kopf zu.
    Die Männer erwarteten besorgt, dass der große Belgier nun einen Tobsuchtsanfall bekommen würde.
    Stattdessen schnupperte Adam an ihrer Wange und sie strich sanft über seine Stirn. „Wir sind jetzt in Texas. Du zeigst diesen Männern hier, wie gut du dich benehmen kannst. Spiel dich bloß nicht auf! Sonst fängt Eva auch noch damit an.“ Adam blies ihr ins Gesicht und sie musste lachen.
    Todd legte beschützend einen Arm um ihre Taille und drückte den riesigen Kopf des Pferdes von ihr weg. „Frau –“
    „Bitte sei deinen neuen Pferden nicht böse. Sie brauchen nur etwas Zeit, um sich hier einzugewöhnen. Adam wollte dich mit seiner kleinen Show nicht verärgern.“
    „Show?“ Piet wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Ma’am, der Hengst könnte Sie in wenigen Sekunden zertrampeln.“
    „In nur einem einzigen Augenblick“, korrigierte Todd mit rauer Stimme.
    „Adam ist für mich so harmlos wie ein Welpe.“ Maggie lächelte. „Für jeden anderen kann er eine große Gefahr sein, aber nicht für mich, denn er vertraut mir. Das Vertrauen habe ich mir hart verdient, denn wahre Liebe treibt alle Furcht aus.“
    Die verrückte Frau nickte, als würde der Bibelvers die Situation völlig erklären. „Ich führe Adam und Eva jetzt nach dort drüben, während du die anderen Sachen auslädst.“ Sie spitzte die Lippen, machte ein Kussgeräusch und die beiden Kolosse folgten ihr willig.
    „Todd, du kannst sie gerne haben. Ich wäre schon nach dem ersten Tag mit ihr ein nervliches Wrack.“ Piet schüttelte den Kopf. „Noch nie habe ich gesehen, dass ein Hengst sich das gefallen lässt. Aber eines Tages ...“
    John stopfte die Hände in die Taschen und wechselte freundlicherweise das Thema. „Es gibt noch mehr zum Ausladen? Die Frau und die Pferde sind doch schon eine ansehnliche Beute.“
    Stöhnend stieg Todd in den Gepäckwagen. John stand an der Tür und pfiff durch die Zähne. „Was für eine Schatzkammer!“
    „Sei dir da mal nicht so sicher.“ Eine Kiste nach der anderen wanderte aus dem Gepäckwagen hin zu den Kutschen. Todd seufzte: „Manches davon können wir wirklich brauchen, aber meine Braut kann sich schlecht von Dingen trennen, die ich schon längst weggeworfen hatte. Ich habe ihr versprochen, dass sie ihre Schätze mitnehmen kann – doch ich dachte, es wären nur zwölf Kisten.“
    John lachte laut auf. „Frauen bringen mich auch völlig durcheinander. Sag mir Bescheid, wenn du verstehst, was sie sagt und wie sie es meint.“
    „Nur die Männer in der Bibel haben dafür lange genug gelebt.“

    Leider war der Himmel

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