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Rose

Rose

Titel: Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcel Conrad
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ich Recht?"
    Vincent wollte seinem Freund eigentlich nichts von dem Gespräch erzählen, nicht, weil er ihm nicht vertraute, sondern, weil er ihn nicht unnötig verunsichern wollte. Doch als er ihn anschaute, wusste er, dass Thomas nicht eher Ruhe geben würde, bis er es ihm erzählen würde. Also atmete er einmal tief durch und sagte mit resignierter Stimme: „Du hast ja Recht. Irgendeinem muss ich es erzählen." So begann Vincent, Thomas die Unterhaltung mit Herrn Strauß zu erzählen. Das mit dem neuen Zettel und die Geschichte mit dem Beschattetwerden vom BND. Als Vincent fertig war, schaute ihn Thomas besorgt an.
    „Alter, dass es schon so schlimm ist, hätte ich nun nicht gedacht."
    „Nein, so schlimm ist es auch wieder nicht, es ist halt nur eine reine Vorsichtsmaßnahme. Der Chef will sich eben nichts vorwerfen lassen."
    „Ich habe bis jetzt nicht viel dazu gesagt, aber wenn schon der Chef solche Maßnahmen treffen muss, dann solltest du das verdammt noch mal ernst nehmen. Echt jetzt! Ich weiß, dass du dich für unschlagbar hältst, doch du solltest dankbar sein, dass Herr Strauß so gehandelt hat. Mensch, denk doch mal nach! Wir haben hier einen Irren, der in ganz Berlin Leichenteile verstreut."
    „Ja, ja, das hatten wir doch schon mal", sagte Vincent und wollte gerade abwinken, da ergriff Thomas den Arm von Vincent und drehte ihn ganz nah zu sich hin. Er schaute ihm tief in die Augen und sagte schließlich:
    „Sag mir hier und jetzt, dass du keine Angst hast."
    Vincent konnte dem durchdringenden Blick nicht lange standhalten. Er riss sich förmlich los und ging mit schnellen Schritten geradewegs auf den Tatort zu.
    „Wir haben hier einen Fall zu lösen."
    Thomas hatte Mühe, Vincent zu folgen.
    „Wusste ich es doch! Du hast auch Schiss!"
    Plötzlich drehte sich Vincent wieder um und ging auf Thomas zu, man könnte fast sagen, dass er schon fast rannte. Er stoppte, kurz bevor er ihn umgerannt hätte. „Ja, man! Ich habe Schiss! Und zwar so richtig! Bist du nun zufrieden?!"
    Thomas wusste erst gar nicht, wie er reagieren sollte, denn so hatte er seinen Freund noch nie erlebt.
    „Ich wollte doch nur..."
    „Ich weiß." Mit dieser kleinen Antwort war alles gesagt. Beide wussten nun, woran sie waren und das bedurfte keiner weiteren Worte. „So, können wir uns nun wieder dem Fall widmen?"
    „Ja, Vince. Klar..... Doch eine Frage habe ich noch." Vincent schaute Thomas übertrieben genervt an und signalisierte ihm somit, dass alles in Ordnung war. „Sind die Affen vom BND auch schon hier?"
    „Ich weiß nicht so genau, habe bisher keinen ausmachen können, aber wir werden sie schon noch entdecken. Die denken zwar, dass sie richtig gut sind, aber das sind sie nicht."
    „Du sagst es."
    Mittlerweile waren sie am Tatort angekommen, den ein junger Polizist eisern bewachte. Sie zückten beide ihre Ausweise und wurden sofort durchgelassen. Hier war aber nichts weiter zu entdecken als diese blöde weiße Umrandung. Vincent wandte sich zu dem Polizisten. „Sagen Sie mal", der Ton, den Vincent anschlug, machte den jungen Mann sichtlich nervös, „sehe ich das richtig? Haben Sie hier nur die zehn Meter um diesen Tatort abgesperrt?" Der Polizist verstand gar nicht, was Vincent von ihm wollte und bejahte nur die beiden Fragen. Vincent wurde daraufhin äußerst wütend und ließ dies auch gleich den Mann spüren.
    „Was soll das!? Hier ist ein Riesenareal und Sie sperren gerade mal zehn Meter ab!? Wo sind wir hier? Im Kindergarten oder was!? Sie gehen jetzt los, trommeln alle zusammen, die Sie finden können und suchen jeden verdammten Zentimeter hier ab! Habe ich mich klar genug ausgedrückt? Sie können froh sein, wenn ich gegen Sie kein Verfahren einleite!" Thomas musste mit sich selbst ringen, damit er nicht loslachte, denn das war ein großartiges Bild, wie Vincent den Polizisten zur Schnecke machte. Vincent war aber noch nicht am Ende.
    „Einmal will ich mit Profis arbeiten, bitte, bitte nur einmal. Und was stehen Sie hier noch rum!? Los, los, ab geht er, der Peter." Vincent und Thomas schauten einem davonstaubenden Polizisten hinterher. Sie sahen sich an und Vincent sagte zu seinem Kollegen:
    „Wenn du jetzt lachst, kloppe ich dir eine rein, haben wir uns verstanden?"
    Thomas biss sich auf die Wangen und nickte nur. Aber auch Vincent konnte sich sein Lachen kaum verkneifen. „Ist doch wahr, die tun so, als ob sie den ersten Tag bei der Polizei sind."
    „Vincent, entspann dich, sie sind ja schon

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