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Rosenmörder (German Edition)

Rosenmörder (German Edition)

Titel: Rosenmörder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannsdieter Loy
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verweigert.«
    »Und auf welche Spur führen nun ein steinreicher geschiedener Russe
und ein möglicherweise waffenhandelnder, erschossener Vater Ihre weibliche
Intuition?«
    »Na ja, ich hab versucht, den Namen dieses Russen, ihres Ex also,
herauszukriegen. Sie selbst kenne ich ja nur unter ihrem Mädchennamen Modrow.
Die Recherche läuft noch. Ich sag Ihnen allen ganz offen: Ich hab einen schalen
Geschmack im Mund behalten. Niemand verbringt den Rest seines Lebens einfach so
hinter Klostermauern. Nicht wegen einer Scheidung oder weil das schöne Leben
nicht mehr gefällt. Da stimmt was nicht.«
    Der Raum füllte sich mit Gemurmel. Niemand wollte dem, was
Eva M. vorgebracht hatte, beipflichten. Aber auch wollte es niemand unter
den Tisch kehren. Da gab Ottakring Eva M. ein Zeichen.
    Eva M. stand auf und verteilte eine zweite Mail.
    »Ich hab an das LKA eine Anfrage
gerichtet«, erklärte Ottakring. »Herrn Gubkin betreffend. Und die haben meine
Mail an den BND in Berlin weitergeleitet. Hier ist
die Antwort.«
    [email protected] to [email protected],
    [email protected]
    Sehr geehrter Herr Ottakring,
    Ihre Anfrage an das LKA Bayern wurde an uns
weitergeleitet. Wir beantworten Ihre Anfrage wie folgt:
    Felix Iljitsch
Gubkin, geb. 1960 in Moskau, ist kein unbeschriebenes Blatt.
Er kann aber keineswegs einer kriminellen Vereinigung zugerechnet werden. Hat
in Moskau und im damaligen Leningrad ein Klavier- und Dirigentenstudium
absolviert. Lieblingspianist Gorbatschows, später Jelzins, bevorzugte Werke
Tschaikowskys und Liszts. Wenn Jelzin mit dem Finger schnippte, war Felix
Gubkin da. Jelzin dankte es ihm zuerst nur mit Geld, später auch mit Macht und
Einfluss. Gubkin erlangte so Kontakte bis in höchste russische Regierungs- und
Militärkreise. Verfügt offenbar heute noch über Macht, Beziehungen, Geld. Noch
zu Zeiten der GUS -Staaten gründete er die Firma Moskowit, die an Waffen- und
anderen dunklen Geschäften mit der NVA und der einstigen GSTD , der Gruppe sowjetischer Truppen in Deutschland, kräftig
verdiente. Früh schon war Gubkin einer der Hauptaktionäre des Moskauer
Gorki-Vergnügungsparks. Nach unseren Informationen ist er es heute noch. Er
gehörte zu der Clique junger, aufstrebender Yuppies, die in Russlands
Umbruchzeiten über Koffer voller Geld gestolpert waren. Alle gescheit,
skrupellos und schnell. Oleg Deripaska, Roman Abramowitsch, Michail Prochorow,
Wiktor Wekselberg. Bis hin zu Präsident Dmitri Anatoljewitsch Medwedew reichen
Gubkins Beziehungen. Auch dieser mochte und förderte sein Klavierspiel, bis G.
seinen Hauptaufenthalt nach Oberbayern verlegte, sich dort ein Schloss kaufte,
aber darüber wissen Sie ja sicher mehr als wir.
    F. Gubkin war
bekannt für seine Frauengeschichten, ein Womanizer, würden wir sagen. Bis er
Nadeschda Kr. heiratete, ein seriöses Model für Mode und Kosmetik. Keine
Affären und Skandale bekannt.
    Fazit: Felix Gubkin
ist eine schillernde Figur, einer dieser jungen Wilden, die der Umbruch nach
oben geschwemmt hat. Keine Vorstrafen, kriminelle Aktivitäten nicht bekannt,
aber auch nicht ausgeschlossen.
    Viel Erfolg
weiterhin, halten Sie uns auf dem Laufenden.
    »Nun kennen wir also den Hintergrund von Felix Gubkin. Mit
den Informationen, die Sie über seinen Großvater, Pjotr Iljitsch Gubkin,
zusammengetragen haben, Adamina, haben wir ein relativ umfassendes Bild von
unserem Meister …«
    »… ich kann auch noch weiter recherchieren«, schlug die
Schottin vor.
    »Danke, das genügt vorerst.« Ottakring schnalzte mit der Zunge.
»Feines Kerlchen, unser Gubkin. Was fangen wir jetzt mit diesen Infos an?«
    »Ja«, sagte Schuster. »Was fangen wir damit an? Es zieht sich wie
Kaugummi. Wenn nicht in den nächsten Tagen ein reuiger Sünder oder ein
Spezialzeuge auftaucht, müssen wir uns auf eine zähe Geschichte einstellen.«
    Der Kripochef stand auf und war drauf und dran, zu seinen Pokalen
zurückzukehren. An der Tür drehte er sich noch einmal um. »Nur gut, dass dieser
Kosmos tot ist. Sonst könnte keiner von uns mehr ruhig schlafen.«
    »Miserabel, ja. Miserable. Lousy. «
Ottakring sah ihm nachdenklich hinterher. »Soll ich mal ehrlich sein«, sagte er
zu Eva M., Bruni, dem Hageren und Adamina.
    »Oh, oh«, meldete sich Admina. »Sind Sie das nicht immer?«
Erschrocken über ihre Kühnheit wurde sie rot bis unter die Haarspitzen.
    » Oh yes. Normally always .
Aber das hier is
something difference . Welcher Hahn kräht schon danach, ob
wir den, der

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