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Roulette des Herzens

Roulette des Herzens

Titel: Roulette des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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produzieren? Du lieber Himmel, nein!«
    »Dann such dir zumindest eine Mätresse, eine, die weiß, wie man sich um einen Mann zu kümmern hat, jemanden wie Viola Miller. Ist dir geläufig, dass sie und Fontmere kürzlich ihre Liaison beendet haben? Du hast sie doch schon gesehen. Sie ist eine graziöse, intelligente Person, die ihre Gunst nicht wahllos verschenkt. An deiner Stelle würde ich alles in meiner Macht Stehende tun, um ihr nächster Gönner zu werden. Ich bin sicher, du stimmst mir zu, dass sie jeden Preis wert ist, den du zu zahlen hättest.«
    Irritiert zuckte Derek mit den Schultern und wollte das Thema wechseln. »Eine Frau ist nie die richtige Lösung. Sie erzeugt nur noch mehr Probleme.«
    Alexander grinste. »Nun, wenn du eine Gattin hättest, wäre das sicherer für dich, als wenn du dich mit der eines anderen Mannes abgibst. Und du hast wenig zu verlieren, wenn du unser aller Los teilst.«
    »Elend liebt Gesellschaft«, warf Derek säuerlich ein.
    »Genau.«
    Das Gespräch wandte sich anderen Dingen zu, und dann erkundigte sich Derek, ob Alexander und seine Gattin vorhätten, abends am Maskenball im Club teilzunehmen.
    Der Gedanke brachte Alexander zum Lachen. »Nein. Ich habe nichts übrig für diesen Haufen von Schurken und Frauenzimmern, die man Demimondes nennt, wenngleich meine Frau solche Zusammenkünfte zu genießen scheint.«
    »Wo ist sie?«
    »Bei der Schneiderin zur Anprobe. In der letzten Zeit hat sie ihre verdammten Breeches – so oft auf dem Gut getragen, dass unser Sohn sie fragte, warum sie nicht wie andere Mütter Kleider trägt.« Alexander furchte die Stirn.
    »Sie ist heute Morgen in aller Eile fortgefahren und wollte mir den Grund für ihre Hast nicht nennen. Sie hat eine Nachricht bekommen, die sie mich nicht lesen lassen wollte. Sie hat irgendetwas vor. Zum Teufel mit ihr! Sie treibt mich zur Verzweiflung.«
    Derek unterdrückte ein Grinsen. Er wusste, dass Alexander seiner Frau kein Härchen krümmen würde.
    »S. R. Pielding!« rief Lily leise lachend aus, ergriff Miss Fieldings Hand und drückte sie fest. Ihre dunklen Augen blitzten vor Entzücken. »Sie haben keine Ahnung, wie sehr ich Ihre Werke bewundere, Miss Fielding. Ich fühle mich Mathilda seelenverwandt und meine, ich hätte ihr Vorbild sein können.«
    »Sie sind die Frau auf dem Porträt in Mr. Cravens Galerie«, erwiderte Sara erstaunt.
    Der Maler hatte die Countess lebensnah wiedergegeben, nur dass sie in Wirklichkeit viel heiterer wirkte. Keines Künstlers Fähigkeiten hätten es je vermocht, ihrer strahlenden Selbstsicherheit und dem lebhaften Glanz in ihren Augen vollkommen gerecht zu werden.
    »Das kleine Mädchen auf dem Bild ist meine Tochter Nicole », sagte sie stolz. »Sie ist eine Schönheit, nicht wahr?
    Das Porträt wurde vor einigen Jahren gemalt. Der Maler wollte es nicht verkaufen, aber Mr. Craven hat ihm eine so ungeheure Summe dafür geboten, dass er schließlich nachgab. Mr. Craven behauptet, für Geld könne man alles bekommen.« Lilys Lippen zuckten. »Manchmal glaube ich, dass er recht hat.«
    »Sara lächelte zurückhaltend. Er ist viel zu zynisch.«
    »Sie wissen nicht einmal die Hälfte«, trocken und tat mit achtloser Geste das Thema ab. Plötzlich wurde sie sehr geschäftig. »Worthy hat mir gesagt, dass Sie dringend eine Ballrobe brauchen.«
    »Ich hatte nicht die Absicht, Ihnen solche Mühe zu machen, Lady Wolverton. Vielen Dank, dass Sie eingewilligt haben, mir behilflich zu sein.
    Mr. Worthy hatte es arrangiert, dass Sara zu Madame Lafleur gefahren wurde, der exklusivsten Schneiderin der Stadt, und ihr gesagt, Lady Wolverton würde sie dort treffen. Außerdem hatte er hinzufügt, Sara solle Lady Wolverton freie Hand lassen. Sie weiß alles über solche Sachen. Sie können sich auf ihr Urteil verlassen, Miss Fielding.« Im stillen hatte sie geargwöhnt, er sei weit davon entfernt, von ihrem modischen Geschmack beeindruckt zu sein. Ihre Garderobe war indes stets von ihrem Geldmangel, nicht jedoch von ihrem Geschmack bestimmt worden.
    Nun befand sie sich in dem berühmten Geschäft in der Bond Street, das mit vergoldeten Spiegeln und elegantem Mobiliar ausgestattet war. In diesem Schneidersalon herrschte ein einschüchternd vornehmes Ambiente. Selbst das freundliche Lächeln der Angestellten trug nicht dazu bei, Sara die Befangenheit zu nehmen. Die Vorstellung, wie viel ihre Laune sie kosten könne, war enervierend. Sie bemühte sich jedoch, diese Sorge zu ignorieren. Später,

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