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Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)

Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)

Titel: Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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dem bin ich gegangen.«
    Ihre Stimme verlor den kühlen, emotionslosen Ton, in dem sie ihre Geschichte bisher vorgetragen hatte, und wurde weicher und klangvoller. Bereits das sagte Mencheres, das Mack Davis sie nicht enttäuscht hatte.
    » Mack glaubte mir. Er leitete eigene Ermittlungen ein, um Pete zu überführen, weil ihm klar war, dass Pete durch die vielen Verwandten, die er bei der Polizei hatte, Wind von der Sache bekommen würde, wenn er sich für den normalen Dienstweg entschied. Innerhalb eines Monats hatte Mack genug Beweise in Form von Bild- und Tonaufzeichnungen und Zeug, das er von mir bekommen hatte, um sie einem Staatsanwalt vorlegen zu können. Pete und ein paar andere Beamte wurden wegen Drogenhandels festgenommen. Ich war einer der Hauptzeugen bei Petes Prozess. Der Richter hat ihn zu einer Gefängnisstrafe von dreißig Jahren verurteilt, aber schon ein Jahr nach seiner Inhaftierung wurde Pete im Gefängnis ermordet.«
    Kira verstummte und sah Mencheres direkt an. » Als ich meine Aussage gemacht habe, wusste ich, was ehemalige Polizisten von Mithäftlingen zu erwarten haben. Schon als ich mich das erste Mal an Mack gewandt habe, war mir im Innersten klar, dass dies zu Petes Tod führen würde. Aber ich habe es trotzdem gemacht, obwohl ein Teil von mir ihn noch liebte. Seine Familie bezeichnet mich als Mörderin. Er war selbst für seine Taten verantwortlich, und das hat sein Schicksal besiegelt. Seinen Tod bedaure ich, aber nicht, dass ich meine Schwester und mich gerettet habe.«
    Mit einem zerknirschten Schulterzucken wandte sie den Blick ab. » Nachdem ich erlebt hatte, dass ein rechtschaffener Polizist wie Mack alles wiedergutmachen konnte, was so viele seiner korrupten Kollegen verbockt hatten, ging ich aufs College, machte einen Abschluss in Strafrechtspflege und besuchte die Polizeiakademie. Die habe ich auch mit Bravour durchlaufen, aber trotz meines guten Zeugnisses wollte mir bei der Polizei niemand einen Job geben. Freunde von Pete und den anderen Cops hatten mich schlechtgemacht. Ich wurde also keine Polizistin, und Mack hat mir stattdessen einen Ausbildungsplatz bei einem Privatdetektiv verschafft. Dort mache ich nicht viel mehr, als untreuen Ehepartnern hinterherzuschnüffeln und haufenweise Papierkram zu erledigen. Mack ist vor einem Jahr gestorben. Sein Motto war es, ein Menschenleben zu retten, wann immer er die Chance dazu hatte. Am Ende hat er viel mehr als nur eins gerettet, und das ist jetzt auch mein Ziel.«

19
    In Mencheres brodelten die unterschiedlichsten Emotionen. Genugtuung darüber, dass der Mann, der Kira misshandelt hatte, tot war. Bewunderung für ihre eiskalte Tapferkeit in so jungen Jahren. Dankbarkeit gegenüber dem Sterblichen, der für sie eingetreten war. Zorn auf die Polizisten, die Kira aus Loyalität gegenüber Verbrechern keine Arbeit geben wollten. Aber vor allem Mitgefühl. Er wusste, welche Qual es für sie sein musste, Schuld am Tod einer Person zu sein, die sie einst geliebt hatte, auch wenn Kira keinen Mord im eigentlichen Sinn begangen hatte. Ja, er kannte den Schmerz nur zu gut, den es bedeutete, eine solche Entscheidung zu treffen und sie bis zum bitteren, blutigen Ende durchzustehen. Die wenigsten würden je wissen, welch schwere Last das war.
    Dass vor drei Wochen ausgerechnet Kira sein Schreien gehört hatte und ihm zu Hilfe gekommen war, konnte kein bloßer Zufall gewesen sein. Es war Schicksal.
    Aber war es in Anbetracht der Finsternis, die ihn erwartete, auch möglich, dass Kira dazu ausersehen war, seinen Tod herbeizuführen? Innerhalb kürzester Zeit war sie zu einer wichtigen Größe in seinem Leben geworden. Seit zwei Jahrtausenden hatte niemand mehr einen solchen Wandel in seinem Handeln, seinem Denken und seinen Gefühlen bewirkt. Kalte Vernunft hatte ihn in diesen langen, vom Krieg bestimmten Jahren am Leben gehalten, doch in Kiras Nähe ließ die Vernunft ihn im Stich. Wollte er versuchen, die dunkle Leere, die ihm drohte, abzuwehren, musste er sie sich aus dem Kopf schlagen. Wer sich von Gefühlen statt von Vernunft leiten ließ, war ein leichtes Opfer, wie er wohl wusste.
    Doch wenn er Kira ansah, kümmerten ihn weder Vernunft noch Tod. Noch sein Handy, das wieder zu klingeln begann.
    Mencheres glitt durch das Wasser auf sie zu, getrieben von demselben unwiderstehlichen Verlangen, von dem auch Motten durch das Feuer angezogen wurden. Er hatte mehrere Leben voller Vernunft, Intrigen und, am Ende, Einsamkeit hinter sich

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