Rueckkehr nach Connemara
er mit Unschuldsmiene.
Kathleen lachte aus vollem Hals, und in ihren Augen funkelte und leuchtete es. Am liebsten hätte Lorcan sich sogleich auf sie gestürzt und das Dinner und die ganze Verführungsszene vergessen. Er beherrschte sich jedoch.
"Das Fleisch ist zarter, wenn man es kurz abkühlen lässt", erwiderte sie schließlich. "Ich stelle das Gemüse auf den Herd.
Dann dusche ich rasch", fügte sie hinzu.
"Waren viele Leute im Yogakurs?" fragte er. Es ließ ihm keine Ruhe. Er musste unbedingt herausfinden, warum sie so freudig erregt war.
"Nicht mehr und nicht weniger als sonst." Mit einer ungemein graziösen Geste schob sie das herrliche lange Haar zurück und steckte es hinten zusammen. "Wir waren zu zwölft.
Oh, und noch drei Leute aus Roundstone."
Natürlich Männer! Sie brauchen nur einen Blick auf Kates Gestalt in dem Leopardenoutfit zu werfen und werden selbst zu Raubtieren, dachte er.
"Ordentliche Kerle?" Hoffentlich waren sie völlig unmöglich und unerotisch, fügte er insgeheim hinzu.
"Weibliche Kerle", erwiderte sie leicht belustigt.
Er war sehr erleichtert, was völlig verständlich war, wie er fand, denn er wollte sich seine Pläne nicht durchkreuzen lassen.
"Wir essen im Esszimmer", erklärte er betont beiläufig. "Ich habe den Tisch schon gedeckt."
"Lorcan! Was für eine gute Idee!" rief sie begeistert aus und eilte aus der Küche. Er folgte ihr. "Es sieht wunderschön aus, du verwöhnst mich." Sie drehte sich zu ihm um und blickte ihn bewundernd an. "Danke. Und du hast auch meine
Lieblingsmusik aufgelegt. Ich muss mich rasch verwandeln, von einem hässlichen Entlein in ..."
"Cinderella", half er ihr weiter. "Beeil dich. Dein Prinz wartet."
Ich wünschte, es wäre wahr, dachte sie, als sie in ihr Zimmer ging. Aber da musste schon eine gute Fee mit einem riesigen Zauberstab kommen, um sie in eine Schönheit zu verwandeln.
Zu diesem besonderen Anlass passte nur das ärmellose rote Kleid mit dem tiefen Ausschnitt. Der lange, enge Rock betonte ihre Rundungen und hatte an einer Seite einen ziemlich gewagten Schlitz. Aber der würde nicht auffallen, wenn sie sich behutsam bewegte.
Nachdem sie das Haar mit einem glitzernden und funkelnden Clip festgesteckt und den Lippenstift nachgezogen hatte, trug sie dezent ihr Lieblingsparfüm auf.
"Fantastisch", sagte er heiser, als sie wieder auftauchte. "Du siehst umwerfend gut aus."
"Danke." Seltsam unbeholfen nahm sie das Tranchiermesser in die Hand.
"Warte. Du kannst doch das Kleid nicht ruinieren!" Lorcan kam mit einer Schürze an und zog sie ihr über den Kopf.
Während er ungeschickt die Bänder um ihre Taille band, spürte Kathleen seinen warmen Atem an Hals und Schultern.
Sie wusste, sie brauchte sich nur umzudrehen, dann würden sie sich küssen. Die erotische Spannung zwischen ihnen war deutlich spürbar.
"Am besten tranchierst du die Ente", sagte sie leise. "Ich kümmere mich um den Rest."
Jetzt zog sie ihm eine Schürze über den Kopf und schluckte, als sie seinen muskulösen Körper vor sich sah. Seine Nähe beunruhigte sie viel zu sehr.
Das war ihr noch nie passiert. Ihre Reaktion erschütterte sie so sehr, dass sie beschloss, Lorcan nicht mehr anzusehen.
Stattdessen konzentrierte sie sich mit ernster Miene darauf, die Schüsseln zu füllen und aufs Tablett zu stellen.
"Fertig", verkündete sie schließlich erleichtert und legte die Schürze ab. Aber der Appetit war ihr vergangen.
"Ich trage das Tablett", erklärte er ruhig.
Als sie dann am Tisch saßen und Lorcan über seine Pläne für das Haus redete, entspannte Kathleen sich etwas. Im Ostflügel wollte er sein Büro unterbringen und seinen engsten
Mitarbeitern im Dorf Unterkünfte stellen. Vielleicht würde er aber auch einige der leer stehenden Gebäude umbauen lassen. Er würde Arbeitsplätze schaffen, und alle im Dorf würden von seinen Plänen profitieren.
"Fang an", forderte sie ihn auf und schob ihm seinen Teller hin, den sie gefüllt hatte.
Er probierte ein Stück Ente und schloss sekundenlang begeistert die Augen. "Himmlisch. Ich dachte, ich sei nicht hungrig, aber es schmeckt köstlich. Du musst mir zeigen, wie man es macht."
"Was? Yoga? Gartenbau? Kochen?" fragte sie und lächelte unsicher.
"Alles. Dafür bringe ich dir auch alles bei."
"Was? Jura?"
"Einfach alles, was ich weiß und kann", antwortete er vielsagend.
"Oh, du redest von einem Crashkurs", scherzte sie, um ihn abzulenken. Sie konnte einfach nicht glauben, was sein Blick auszudrücken
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