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Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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Verflixt, ich konnte diese Moralvorstellungen einfach nicht ablegen. Mein schlechtes Gewissen rumorte in mir. Ich überlegte, aufzustehen und Armand um Verzeihung zu bitten, brachte es aber nicht über mich. Er war schon so lange Vampir, dass er meine Beweggründe sicher nicht verstand. In einem Anflug von Naivität sagte ich mir, dass er vielleicht ähnlich empfand. Warum sonst reagierte er so eifersüchtig? Aber dann schalt ich mich eine dumme Gans. Es ging vor allem um Dracon. Dass Armands Emotionen hoch kochten, nach allem, was geschehen war, lag auf der Hand.
    Drum prüfe jeden Zweifel erst
     
    Der Streit zwischen Armand und mir war noch nicht beigelegt, als ich in der folgenden Nacht meinen Vater in Gorlem Manor aufsuchte. Er war nicht allein. Warren Forthys saß in seinem Büro. In den frühen Morgenstunden hatte man die nächste Leiche gefunden. Warren war außer sich, dass er mich den ganzen Tag über nicht erreicht hatte. An dieser Leiche waren DNS-Spuren sichergestellt worden. Man war dem Täter also ein ganzes Stück näher gekommen.
    Ich sah mir die Akte an und wusste auf den ersten Blick, dass hier etwas nicht stimmte. Franklin und ich sahen uns an, er schüttelte fast unmerklich den Kopf. Einwände waren jetzt fehl am Platz. Ob es mir passte oder nicht, wir mussten den MI5 erst weiter ermitteln lassen. Wenn wir sie unterstützten, gewannen wir Zeit, die Fakten ebenfalls zu überprüfen. Und vielleicht war es ja doch nicht ganz abwegig, dass dies unser Mörder war. Trotzdem, das Opfer hatte noch Augen, der Mann war ein Bettler, jemand von der Straße. Er passte überhaupt nicht ins Profil. Nur die Bissmale waren ähnlich. Es war ein Vampir. Und mein Gefühl sagte immer noch, dass der Mörder der Lords keiner von meinesgleichen war.
    „Ist die DNS registriert?“, wollte ich wissen.
    „Nein. Aber das Opfer wurde hinter dem Black Devil gefunden. Alle Gäste von letzter Nacht werden überprüft. Wir sind sehr zuversichtlich, bald jemandem Handschellen anlegen zu können.“
    Ich blickte Warren von der Seite an. Er sprach ruhig und sachlich. Nach meiner ersten Einschätzung hätte ich erwartet, dass er sich in seinem Ermittlungserfolg suhlte. Doch er war lediglich überzeugt, auf der richtigen Spur zu sein.
    „Dad, das ist was anderes“, meinte ich, als Warren wenig später zurück in sein Büro fuhr, um einen Bericht für seine Vorgesetzten zu verfassen, damit auch sie auf dem aktuellen Stand blieben. Mit sorgenvoll gerunzelter Stirn sah ich meinen Vater an. Hoffte auf seine Unterstützung.
    „Ich weiß“, sagte er. „Aber das kann auch Zufall sein. Oder er wurde gestört. Du bist voreingenommen, Mel.“
    Beleidigt verzog ich den Mund. Der Tote war obdachlos. Schon das Überfliegen des Obduktionsberichtes hatte mir klar gemacht, dass er die Nacht so oder so nicht überlebt hätte. Ein gezieltes Opfer von einem Vampir mit Gewissen. Eines, wie ich es mir für gewöhnlich aussuchte. Das allein reichte, die Zweifel in mir zu nähren. Dieselben Gedanken hatte auch Franklin gehabt und war erleichtert, dass er sich irrte und nicht ich hinter dem Black Devil zu Abend gegessen hatte.
    „Ich muss ihm helfen.“
    „Wem?“
    „Diesem Vampir, Dad. Wer auch immer er ist. Ich kann nicht meinesgleichen ans Messer liefern. Nicht, wenn sie so handeln, wie dieser hier. So, wie auch ich handele.“
    Obwohl ich den vermeintlichen Täter noch nicht gesehen hatte, spürte ich bereits eine Verbundenheit zu ihm. Ich hatte die Absicht, für ihn zu kämpfen, solange nur der geringste Zweifel an seiner Schuld bestand. Das war auch meinem Vater klar und er seufzte leidvoll, weil er meine Sturheit kannte.
    „Es könnte aber auch sein, dass er was über die anderen Morde weiß. Wir dürfen das nicht außer Acht lassen, solange wir nicht die wahren Hintergründe und den Täter kennen.“
    Trotz seines Einwands verstand er mich, bestand aber darauf, dass wir auf Nummer sicher gingen. Sollte sich die Unschuld des Vampirs herausstellen und wir den Security Service nicht davon überzeugen können, würden wir uns wie immer etwas einfallen lassen.

     
    Im Schutz der Dunkelheit beobachtete er, wie sie das große Haus verließ. Ah, das war also Melissa Ravenwood. Der Söldner spielte nachdenklich mit seinem Schwert, zog die Lippen zurück, um ihren Geruch besser aufnehmen und sich einprägen zu können. Süß, würzig, nach wilden Beeren, Milch und Honig. Wusste sie, wie gut sie roch? Die meisten sagten Vampiren Geruchlosigkeit

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