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Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)
Autoren: Tanya Carpenter
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nach, aber er nicht. Sie hatten alle einen Duft, nur waren menschliche Nasen nicht in der Lage, ihn aufzunehmen. Auch Vampire witterten nur eine sehr schwache Note, meist überwog der kupferne Blutgeruch. Seine Sinne waren spezialisiert auf solche Dinge. Damit verfolgte er seine Opfer, suchte und fand stets das Ziel.
    Jetzt drehte sie sich um, spürte seine Gegenwart. Sie runzelte die Stirn, kniff die Augen leicht zusammen, spähte in die Schatten. Aber er war zu gut getarnt, verschmolz mit der Nacht wie kein zweites Geschöpf. Ihre Schritte waren unsicher, zögernd im Weiterlaufen.
    Sein Blick fiel auf ihre Hände, als sie seinem Versteck ganz nah kam. Sie trug den grünen Ring der Nacht, in der Tat. Aber die Ringe interessierten seinen Auftraggeber nicht mehr. Er wollte nur den Kopf der Zielperson. Und den würde er bekommen. In gar nicht ferner Zukunft.
    Nicht heute Nacht. Auch nicht morgen. Aber bald. Die Zeit würde kommen, er hatte Geduld.

     
    Warren brauchte nur einen Tag, um der DNS einen Namen und eine Adresse zuzuordnen. Sehr nachlässig für einen Vampir, seinen biologischen Fingerabdruck zu hinterlassen. Andererseits, besaßen wir überhaupt einen? Ich hatte mir nie Gedanken darum gemacht, aber wie leicht wäre es dann gewesen, meinesgleichen Morde nachzuweisen. Das war noch nie passiert. So schlampig konnten die Behörden doch nicht ermittelt haben. Jedenfalls nicht immer. Also hinterließen wir vermutlich keine eindeutige DNS. Klar, weil unsere Zellen angefüllt mit dem transformierten Blut unserer Opfer waren. Dann musste an diesem Vampir hier irgendetwas besonders sein. Ein Punkt mehr, der meine Neugierde anstachelte. Wie schade, dass ich zu genaueren Forschungen keine Zeit hatte.
    Der Verdächtige hieß Slade Viskott. Warren ließ ihn augenblicklich verhaften. Er wollte ihn in die Zentrale des MI5 bringen, aber Franklin konnte ihn überreden, das Verhör in Gorlem Manor stattfinden zu lassen. Wir quartieren den Verdächtigen in einer Zelle im 1. Untergeschoss ein. Bei Sonnenaufgang sollte er sich schließlich nicht gleich in Asche auflösen.
    Warren verhörte ihn zwei Stunden lang und eines musste ich ihm lassen, er wusste, wie man Menschen mürbe machte. Was ihm fehlte, war die Sensibilität zu erkennen, wann er dies geschafft hatte. Solange Slade nicht alle Morde gestand, war Warren nicht bereit, nachzugeben. Aber ich gewann immer mehr die Überzeugung, dass unser Gefangener nichts zu gestehen hatte.
    Natürlich war auch Slades Aussage, wie seine DNS an den Obdachlosen kam, nur teilweise wahr, aber ich verstand ihn. Schließlich schaltete ich mich ein, um zu verhindern, dass Warren tiefer drang, als er selbst wollte. Er glaubte ja nicht an Vampire, aber seine Bemühungen liefen darauf hinaus, dass er einen unumstößlichen Beweis erhalten würde. Es war besser für alle Beteiligten, dem vorzubeugen.
    Mit zwei Bechern Kaffee betrat ich den Verhörraum. Als Warren nach einem greifen wollte, zog ich ihn zurück. „Ihrer steht draußen.“ Ich deutete mit dem Kopf zur Tür. Sein Blick war eine Mischung aus Unglauben und Missfallen, aber als ich bittend den Kopf zur Seite neigte, gab er nach.
    „Danke.“
    Kaum dass er die Tür hinter sich geschlossen hatte, manipulierte ich mit meinen Fähigkeiten das Schloss und die Mithöranlage. Es war zwar immer noch anstrengend für mich, so etwas zu tun, aber Lucien hatte mich gut gelehrt. Mit meinem feinen Gehör vernahm ich, wie Warren draußen mehrmals auf die Knöpfe drückte, fluchte, und schließlich die Tür hinter sich zuwarf, als er nach oben ging. Vermutlich zu meinem Vater, um das Versagen unserer Anlage zu melden. Hoffentlich hatte er seinen Kaffee mitgenommen. Ich war mir sicher, Franklin würde ihm bereitwillig helfen, es würde eben nur ein bisschen länger dauern. Vielleicht, überlegte ich schelmisch, hätte ich Warren eine heiße Schokolade machen sollen. Es hieß doch, das sei gut für die Nerven.
    Slade hatte die Arme auf den Tisch gelegt und den Kopf darauf gestützt. Ein Mann, der verzweifelte, resignierte. Nach seinem Äußeren konnte man ihn auf Mitte zwanzig schätzen. Ein schlanker, eher unscheinbarer Typ mit rauen Händen wie von harter Arbeit. Das Leben hatte ihm nichts geschenkt, außer der Unsterblichkeit. Womit er wohl sein Geld verdiente? Oder verdient hatte, vor der Wandlung. Normalerweise sah man unseresgleichen so etwas nicht an, weil Das Blut solche Zeichen heilte. Darin waren wir alle makellos. Vielleicht war er noch nicht
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