Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
Vom Netzwerk:
meine Gedanken kurzfristig ab. „Du bist nicht verletzt. Warum hast du nicht geholfen, sie festzuhalten?“
    Das reichte Armand. Er machte einen wütenden Satz auf den Schattenjäger zu. Das helle Sirren von Metall war die Antwort, als dieser sein Schwert zog und Armand die Klinge entgegenhielt. Mein Liebster stoppte abrupt, ich konnte kaum hinsehen, so unsicher war sein Stand. Der Gedanke, wie er in diese Klinge stolperte, die so scharf war, dass sie ihm mühelos den Kopf abtrennen konnte, ließ mich Galle schmecken.
    „Ich habe gleich gesagt, dass wir dem nicht trauen sollten“, schnappte er.
    Mit einem abfälligen Schnauben zog der Söldner sein Schwert zurück, schob es wieder in die Scheide und blickte mich abwartend an. Ich hatte seine Frage nicht beantwortet.
    „Sie war so interessiert an meinem Ring“, erklärte ich und ließ Armand nicht aus den Augen. „Das hat mich derart überrascht, dass ich nicht aufgepasst habe.“
    Wieder schnaubte unser Begleiter. „Heute Nacht kriegen wir sie nicht mehr. Morgen wird sie woanders sein. Aber ich finde ihre Spur. Ganz bestimmt. Halte dich bereit, wenn du mit ihr reden willst“, meinte er zu mir und ignorierte Armand ganz bewusst. „Wenn ich ihr erst den Kopf abgeschlagen habe, wird sie dir deine Fragen nicht mehr beantworten können.“
    Er schaute zu Armand, deutete mit dem Kinn auf die tiefen Risse. „Wenn du glaubst, du kannst mir nicht trauen, warum gebe ich dir dann wohl jetzt das hier?“ Er warf ihm eine kleine Phiole zu, die Armand trotz seines Handicaps geschickt auffing.
    „Was ist das?“, wollte er wissen.
    „Etwas, das das Gift neutralisiert, wenn du es austrinkst“, antwortete Schattenjäger ungerührt.
    Gift? Mir wurde schwindlig. Eigentlich unsinnig, denn wir sind immun gegen so etwas. Aber eine böse Stimme in meinem Inneren flüsterte, dass Dämonengift etwas anderes war. Schattenjäger bestätigte das.
    „Die Ammit stammt aus der Totenwelt. Deine Selbstheilungskräfte nutzen dir nichts gegen Verletzungen, die sie dir zufügt. Wenn du mir nicht trauen willst, dann warte auf deinen Tod, Vampir. Aber wenn du klug bist, trinkst du es aus, dann wird das in ein paar Tagen heilen.“
    Damit ließ er uns allein. Widerwillig öffnete Armand die Phiole und stürzte ihren Inhalt in einem Zug hinunter. Ich wusste, er traute dem Jäger nicht, aber das Risiko zu sterben, weil er auf ein Gegengift verzichtete, wollte er auch nicht eingehen. Die Wunden mussten höllisch schmerzen, auch wenn er Stärke vorspielte. Kaum hatte er das Mittel des Söldners getrunken, ebbte die Blutung allmählich ab. Er hatte also die Wahrheit gesagt.
    Erschöpft und verwirrt kehrten wir nach Hause zurück.

     

Eben doch nicht 007
     
    Franklin war zwar zufrieden mit unseren bisherigen Erkenntnissen, aber dass wir die Ammit praktisch schon in Händen und sie wieder hatten laufen lassen, machte ihn unglücklich. Seine Sorge um Armands Verletzung hielt sich in Grenzen, meine hingegen nicht. Sein Zustand bei unserem Besuch war zwar stabil und seine Kraft wieder stark genug, um zu gehen und sich aufrecht zu halten, aber er bewegte sich immer noch vorsichtig und hauchfeiner Schweiß auf seiner Stirn und Oberlippe sprachen eine deutliche Sprache. Der kleine Trunk von mir und eine Ruhephase während des Tages hatten ihm geholfen, ihn aber noch längst nicht geheilt. Es würde diesmal vermutlich wirklich Tage dauern, bis alles wieder verheilt war. Eine Tatsache, die mich beunruhigte. Wir mussten künftig aufpassen, wenn wir der Ammit begegneten. Ihre Angriffe konnten auch für uns tödlich enden.
    „Ihr hättet sie nicht entkommen lassen dürfen.“
    „Fang du auch noch an. Reicht schon, dass dieser Söldner solche Sprüche machen muss. Gerne haben wir sie nicht gehen lassen, Dad. Aber ehrlich gesagt ist mir wichtiger, dass Armand auf dem Weg der Besserung ist. Mit so was hatten wir es noch nicht zu tun.“
    Dad gab einen undefinierbaren Laut von sich und setzte sich wieder an seinen Schreibtisch.
    „Sieh es mal so“, warf ich ein, „wir hätten sie Warren sowieso nicht zeigen können. Den hätte es aus den Schuhen gehauen.“
    Armand verschluckte sich fast an einem Lachen, was meinen Vater ein weiteres Mal die Stirn runzeln ließ. „Apropos Forthys. Was willst du ihm jetzt sagen? Wie erklärst du ihm deinen Alleingang, deine Erkenntnisse, deine Vermutungen?“
    „Wenn ich darf, zeig ich ihm ein paar Fotos und schaue, ob er es für eine Fotomontage hält, oder die

Weitere Kostenlose Bücher