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Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 3 - Dämonenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya Carpenter
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Mist, er hat mich gebissen.“
    Ich konnte nicht anders, als zu kichern. Auf Warrens verständnislosen Blick hin schaltete ich nun doch die Taschenlampe an und leuchtete in die Dunkelheit, damit auch er sah, was ich inzwischen erfasst hatte.
    Ein Fuchs schaute uns verdutzt und ärgerlich an. Das Kaninchen, auf das er es abgesehen hatte, hoppelte über einen Baumstumpf und verschwand dann in seinem Bau. Und wir? Lagen halb aufeinander im Unterholz, wie ein liebestolles Pärchen.
    Der Krach hatte die Bewohner des Hauses aufgeweckt. In den oberen Fenstern gingen Lichter an.
    „Kommen Sie, Warren“, meinte ich und griff ihm helfend unter die Arme, während er sich seinen blutenden Daumen hielt. „Diese Peinlichkeit wollen wir wohl lieber nicht erklären müssen.“
    Ich zog ihn zum Wagen, öffnete die Beifahrertür für ihn und spazierte zur Fahrerseite.
    „Was haben Sie vor?“ Sein Misstrauen, mir das geheiligte Auto zu überlassen, war nicht zu überhören. Männer! Genau wie mein Vater. Warum fürchteten die eigentlich immer so um ihren fahrbaren Untersatz?
    „Keine Sorge, ich hab meinen Führerschein auf Anhieb bestanden. Ich fahr Sie in die Klinik, Sie Held. Franklin reißt mir den Kopf ab, wenn Sie sich die Tollwut holen. Sie haben doch keine Angst vor Spritzen?“
    Warren wurde blass um die Nase bei dem Wort Spritze. Ich kicherte schadenfroh und gab Gas.

     
    Nachdem ich Warren in die Klinik gebracht, ihm bei der Spritze Händchen gehalten und ihn anschließend nach Hause gefahren hatte, nutzte ich den Rest der Nacht für eine schnelle Jagd. Ich musste immer noch darüber lachen, dass ein erwachsener Mann, der beim Security Service gegen Schwerstkriminelle vorging, sich bei einer kleinen Nadel fast in die Hosen machte. Ich hatte ihm hoch und heilig versprochen, niemandem etwas zu erzählen. Wie es aussah, teilten wir jetzt ein Geheimnis.
    So was Ähnliches hatte mein Opfer auch. Das gefährliche Geheimnis eines großen Drogenlagers, das sich der junge Dealer unter den Nagel gerissen hatte, indem er zwei Konkurrenten einfach abknallte. Er war wirklich sehr jung, aber unschuldige Gesichter verkauften die tödlichen Träume leichter. Sein durchtrainierter Körper steckte in hautengen Jeans und Designerjacke. Er sah wortwörtlich zum Anbeißen aus und befand sich völlig allein in einem Hinterhof, wo er das erbeutete Crack mit irgendwelchen Putzmitteln oder sonstigem Mist streckte.
    In seinem Blut schwang der Duft von Verdorbenheit mit. Viel zu verlockend, nachdem ich durch meinen Job als Warrens Wachhund mehrere Nächte gar nicht hatte trinken können.
    Die Muskeln fühlten sich herrlich stark in meiner Umklammerung an, als ich ihn packte. Seine Wehrhaftigkeit war eine zusätzliche Würze. Das Fleisch an seiner Kehle war fest, das Blut heiß und süß.
    „Hallo Schönheit!“, erklang es plötzlich hinter mir. Ich wirbelte herum, ließ den Jungen zu Boden sinken. Nur sein Stöhnen erinnerte mich noch rechtzeitig daran, ihn in den Nebelschlaf zu schicken, damit er sich morgen an nichts mehr erinnern konnte.
    Meine Gedanken verschafften dem Neuankömmling genug Zeit, an meine Seite zu eilen, mich zu umarmen und an sich zu ziehen.
    „Dracon!“, keuchte ich.
    Etwas Blut hing noch an meiner Unterlippe. Er leckte es mit einem stürmischen Kuss von meinen Lippen, raubte mir damit den Atem. Trotzdem schob ich ihn energisch von mir.
    „Hör sofort auf. Was bildest du dir eigentlich ein, nach deinen Eskapaden?“
    „Hey, schon vergessen? Du hast mir vergeben.“ Er grinste triumphierend. „Und außerdem sind wir aneinander gebunden.“
    „Schlimm genug“, schnappte ich und war mir durchaus bewusst, dass es diesmal kein Traum war. „Aber das gibt dir noch lange nicht das Recht, mich anzugrabschen.“ Beleidigt ließ er mich los. „Was machst du hier?“
    „Urlaub.“
    Ich konnte nicht umhin, meine Blicke über seinen Körper wandern zu lassen. Verdammt, er sah einfach viel zu gut aus. Ich spürte mein Herz schneller schlagen, was er zweifellos hörte, wie mir sein breites Grinsen bestätigte.
    „Hast du mir diesen Traum geschickt?“
    Er setzte eine überhebliche Miene auf, legte den Kopf schief und verzog die Lippen, als denke er nach. „Es war die einfachste Art, an dich ranzukommen. Hey, und so ein heißer Kuss auf der Astralebene ist doch auch nicht übel, oder? Hättest auch mehr haben können.“
    Er schaute vielversprechend. Ich verzog das Gesicht. „Danke, kein Bedarf.“
    Aber seine Worte riefen

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