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Ruhig Blut!

Ruhig Blut!

Titel: Ruhig Blut! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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auf ewig verwahrt‹«, sagte Agnes.
    »›die Sieben gefangen in des Teufels Verlies‹«, brummte Nanny. »Du
    hast deine Verse, ich meine.«
    Als Himmelwärts die Hexen sah, erhel te sich seine Miene ein wenig,
    und er putzte sich die Nase.
    »Klingt schrecklich«, kommentierte Nanny leise.
    »Ah, Frau Ogg… und Fräulein Nitt«, sagte Himmelwärts und wich be-
    hutsam einer kleinen Ansammlung von Schlamm aus. »Äh… es geht
    euch gut, hoffe ich?«
    »Bisher ja«, antwortete Nanny.
    »Ich hatte gehofft, Frau Wetterwachs hier anzutreffen.«
    Einige Sekunden herrschte Stille, nur unterbrochen vom gelegentlichen
    Schnattern einer Elster.
    »Du hast es gehofft ?« vergewisserte sich Agnes.
    » Frau Wetterwachs?« wiederholte Nanny.
    »Äh… ja. Das gehört zu… Ich meine, ich… Wir achten immer dar-
    auf… Nun, ich hörte, daß sie vielleicht krank ist, und es ist unsere pries-
    terliche Pflicht, die Alten und Kranken zu besuchen… Ich weiß natür-
    lich, daß es hier eigentlich gar keine priesterlichen Pflichten für mich
    gibt, aber ich bin trotzdem gekommen…«
    Nannys Gesicht sah aus wie ein Bild, das ein Maler mit einem sehr
    sonderbaren Sinn für Humor gemalt hatte.
    »Ich bedauere sehr, daß sie nicht hier ist«, sagte sie, und Agnes wußte:
    Die Worte waren ehrlich gemeint und gleichzeitig ziemlich gemein.
    »Oh, schade. Ich wol te ihr… Ich wol te… äh… Geht es ihr besser?«
    »Dein Besuch hätte ihr bestimmt geholfen, sich schnel er zu erholen«,
    sagte Nanny, und erneut steckte eine besondere Art von Wahrheit in
    ihrer Antwort. »Sie hätte tagelang darüber gesprochen. Du kannst
    hierherkommen, wann immer es dir beliebt.«
    Himmelwärts wirkte hilflos. »Dann sollte ich jetzt besser… ähm… zu
    meinem Zelt zurückkehren. Äh… darf ich die Damen vielleicht beglei-
    ten? Es gibt… äh… gefährliche Dinge im Wald…«
    »Wir haben Besen«, sagte Nanny mit fester Stimme.
    Angesichts der offensichtlichen Enttäuschung des Priesters traf Agnes
    eine Entscheidung.
    »Wir haben einen Besen«, sagte sie. »Ich bringe dich… Ich meine, du kannst mich zurückbringen, wenn du willst.«
    Himmelwärts atmete erleichtert auf. Nanny schniefte, und es klang fast
    wie nach dem Schniefen von Oma Wetterwachs.
    »Wir treffen uns bei mir«, sagte sie. »Und bummle nicht.«
    »Ich bummle nie«, erwiderte Agnes.
    »Dann fang jetzt nicht damit an.« Nanny stapfte fort, um ihren Besen
    zu holen.
    Agnes und der Priester wanderten eine Zeitlang in peinlichem Schwei-
    gen. Schließlich fragte Agnes: »Was ist mit deinen Kopfschmerzen?«
    »Oh, inzwischen leide ich nicht mehr daran, danke der Nachfrage. A-
    ber Ihre Majestät war trotzdem so freundlich, mir einige Tabletten zu
    geben.«
    »Wie nett von ihr«, sagte Agnes. Sie hätte ihm eine Nadel geben sollen – sieh dir nur die Größe dieses Furunkels an! dachte Perdita, die zu den geborenen Furunkelausstechern gehörte. Warum unternimmt er nichts dagegen?
    »Äh… du magst mich nicht besonders, oder?« fragte Himmelwärts.
    »Ich kenne dich kaum.« Agnes spürte unangenehme Kühle in einer ge-
    wissen Unterleibsregion.
    »Viele Leute beschließen schon bei unserer ersten Begegnung, daß sie
    mich nicht mögen«, meinte Himmelwärts.
    »Ich schätze, das spart Zeit«, entgegnete Agnes und verfluchte sich.
    Diese Worte gingen auf Perdita zurück. Doch Himmelwärts schien sie
    überhaupt nicht zur Kenntnis zu nehmen und seufzte nur.
    »Ich fürchte, der Umgang mit anderen Menschen fäl t mir schwer«,
    fuhr er fort. »Viel eicht eigne ich mich nicht für das Hirtenamt.«
    Geh nicht auf diesen Hohlkopf ein, warnte Perdita. Aber Agnes fragte: »Du meinst Arbeit mit Schafen und so?«
    »In der Schule war al es viel klarer und einfacher«, sagte Hilbert Him-
    melwärts. Wie viele Leute hörte er nicht auf das, was andere Personen
    sagten, während er sein Leid schilderte. »Aber wenn ich hier die leichter verständlichen Geschichten aus dem Buch Om erzähle, ernte ich Bemerkungen wie ›Das ist doch unmöglich, es wachsen keine Pilze in der Wüs-
    te‹ oder ›Was für eine dumme Methode, Wein anzubauen.‹ Hier wird
    alles so wörtlich genommen.«
    Der Priester hustete. Irgend etwas schien ihn nicht loszulassen. »Leider
    ist das Alte Buch Om recht streng, was Hexen betrifft.«
    »Ach?«
    »Nun, ich habe mich gründlich mit der entsprechenden Stelle im Zwei-
    ten Omnianischen Text IV befaßt und dabei die recht kühne Theorie
    entwickelt, daß das betreffende

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