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SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller

SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller

Titel: SACHMET - KATZENDÄMMERUNG Band 2 - Horror - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Gordon Wolf
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Waren Katzen ohnehin schon saubere Tiere, so verstärkten Taschas menschliche und göttliche (?) Wesenszüge noch diese Eigenschaft. Sie war schließlich kein normales Haustier, sondern eine Mitbewohnerin.
    Ich fragte mich, was mit ihr geschehen war. Woher kam nur ihre unerwartete Annäherung, ihre stürmische Zärtlichkeit? Stand dies etwa mit ihrem verwahrlosten Äußeren in einem Zusammenhang?
    Erst jetzt wurde ich auf den seltsamen Geruch im Zimmer aufmerksam. Die Luft war angefüllt mit unterschiedlichsten, schweren Ausdünstungen. Besonders unangenehm war hierbei der widerlich süße Gestank von Fäulnis und Verwesung. Mir war, als säße ich auf Tonnen von grünlich schimmelnden Orangen. Irritiert schnupperte ich nach der Quelle dieses Pesthauchs. Als ich die Ursache entdeckt hatte, war sie schlagartig wieder da: Jene unerklärliche Angst, jene lähmende Panik.
    Der Gestank kam aus nächster Nähe, direkt von meinem Schoß. Taschas Fell roch, als habe sie sich tagelang in Kloaken, Erde und Müll gesuhlt. Angewidert drehte ich meinen Kopf zur Seite. Ich erinnerte mich an einen King-Roman, den ich vor Jahren einmal gelesen hatte, in dem sich eine tote Katze wieder aus ihrem Grab wühlte. Dieses Tier konnte kaum weniger anziehend gerochen haben.
    Meine Arme und Beine begannen unkontrolliert zu zittern. War die Situation ohnehin schon bizarr, so wurde sie nun noch eine Spur verderbter, morbider – unheimlicher. Auf meinen Knien hockte ein Tier-Wesen, welches sich nicht nur unermüdlich um meine mittlerweile stark abgekühlte Erregung bemühte, sondern zudem noch nach Krankheit und Tod stank. Zur Erzsünde der Sodomie gesellte sich somit beinahe noch die Nekrophilie.
    Eine Woge von Ekel durchzuckte meinen Körper. Nur mit größter Anstrengung gelang es mir, nicht schreiend aus dem Raum zu fliehen. Tief atmete ich durch den Mund ein und aus. Ich wollte, ich durfte mir nichts anmerken lassen. Trotz allem musste ich um jeden Preis vermeiden, meine Beziehung zu Tascha noch weiter zu strapazieren. Eine Art von warnendem Instinkt zwang mich zur Ruhe.
    Ich schloss die Augen, tastete mit unsicheren Fingern nach der Katze und setzte den Körper recht behutsam auf den Boden. Tascha gab als Protest lediglich ein ärgerliches Miauen von sich. Als ich es endlich wieder wagte, nach ihr zu schauen, war sie längst in anderen Winkeln der Wohnung verschwunden, nur der betäubende Leichengeruch war geblieben.
    Schwerfällig wie ein alter Greis hob ich mich aus dem Stuhl und schlurfte zum Fenster. Der Griff klemmte zuerst, doch dann ließen sich beide Flügel quietschend öffnen. Drückend heißer Wüstenwind war immer noch erträglicher als dieser Gestank.
    Auch von hier bot sich der betrübliche Ausblick auf das müllübersäte Brachland. Ich fragte mich, warum mir diese abstoßende Umgebung nicht bereits schon Monate zuvor aufgefallen war. Offensichtlich hatte ich damals nur Augen für Natascha gehabt. Und nun? Nun suchte ich förmlich nach Düsternis und Verfall, so, als wollte ich in allen Dingen der Umwelt ein Spiegelbild meiner Seele wiederfinden.
    Während ich noch stumm über das Trümmerfeld starrte, machte sich meine Blase zum zweiten Mal an diesem Morgen bemerkbar, diesmal noch drängender. Automatisch senkte ich den Kopf und sah das jämmerliche Bild meiner entblößten Scham. Ein mickriges Würstchen, das durch meine Shorts lugte. Meine Angst hatte es nahezu auf Briefmarkengröße schrumpfen lassen.
    Erst jetzt begriff ich, dass ich praktisch nackt vor dem offenen Fenster posierte. Obwohl ein potentieller Voyeur jenseits des Grundstücks schon einen guten Feldstecher hätte haben müssen (um was überhaupt zu sehen?), sprang ich zur Seite und machte mich schließlich auf den Weg zum Bad.
    Mein Körper schrie nach Entleerung und Säuberung. Die Erinnerung an Taschas Zunge und vor allem an ihr widerliches Äußere ließ mich die Dusche diesmal extrem heiß einstellen. Ich fühlte mich unrein, unsauber, vielleicht sogar mit einer heimtückischen Krankheit infiziert. Ich wusch und schrubbte daher meinen Körper, bis die Haut überall feuerrot war. So, als hätte ich zuvor eine verkommene Hafennutte aufgegabelt , dachte ich bitter.
    Nachdem ich zwei kalte Toastscheiben mit etwas Kaffee heruntergeschlungen hatte, zog ich die notwendigsten, leichtesten Kleidungsstücke an, die ich fand, und verließ das Haus.
    Das, was mir in den wenigen Minuten des Morgens widerfahren war, drängte mich beinahe gewaltsam hinaus. Ich

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