Saemtliche Dramen
auf Euch legt.
( RICARDO und CELIO kommen dazu.)
RICARDO
Wo hast du ihn gelassen?
CELIO
Hier.
GIL (zu EUSEBIO )
Flieht! Das ist einer von den Dieben!
RICARDO
Eusebio, was wolltest du?
GIL (zu MENGA )
Was? Er nennt ihn Eusebio?
MENGA
Ja.
EUSEBIO
Ich bin Eusebio. Was habt ihr nur alle gegen mich? Antwortet!
MENGA
Gil, wo hast du Schleuder und Stecken?
GIL
Den Teufel habe ich, und der soll dich holen!
CELIO
Eusebio, ein Trupp Dörfler zieht bewaffnet gegen dich her. Ich glaube, sie sind schon nah. Curcio will Rache nehmen. Entscheide, was du zu tun gedenkst, versammle deine Männer und dann lass uns aufbrechen.
EUSEBIO
Besser, wir fliehen sofort. Wir haben heute Nacht viel vor. Kommt ihr beide mit, ich vertraue euch meinen Ruf und meine Ehre an.
RICARDO
Ja, Eusebio, daran tust du recht, wenn es sein müsste, würde ich für dich sterben.
EUSEBIO
Ihr zwei, ich lasse euch das Leben, aber nur unter der Bedingung, dass ihr meinem Feind eine Nachricht überbringt. Sagt Curcio, dass ich und meine entschlossenen Männer nichts tun, als unser Leben zu verteidigen. Sagt ihm, ich stelle ihm nicht nach, und er hat selbst keinen Grund, mich weiter zu verfolgen, denn ich habe Lisardo nicht aus Arglist getötet, sondern von Angesicht zu Angesicht im ehrlichen Duell, und bevor er starb, habe ich ihn in meinen Armen an einen Ort getragen, wo er beichten konnte. Das sollte Anerkennung verdienen. Falls Curcio sich dennoch rächen will, so sagt ihm, ich werde mich zu verteidigen wissen. (Zu seinen Männern) Und jetzt fesselt diese beiden an zwei Bäume und verbindet ihnen die Augen, damit sie nicht sehen, wohin wir gehen.
RICARDO
Hier ist ein Strick.
CELIO
Gib her.
(Sie fesseln sie.)
GIL
Jetzt bin ich der heilige Sebastian!
MENGA
Und ich die heilige Sebastiane! … Bindet mich fest, edle Herren, bindet nur immer, solange Ihr mich nicht tötet!
GIL
Hört, edle Herren, bindet mich nicht fest. Ich schwöre, ich werde nicht fliehen. Ihr mögt mich einen Hurensohn nennen, wenn ich lüge. Menga, schwöre dasselbe!
CELIO
So, sie sind gebunden.
EUSEBIO
Es lässt sich gut an. Die Nacht verspricht dunkel zu werden. Ich werde deine Schönheit genießen, Julia, und wenn der Himmel selbst sie verteidigen wollte.
(Er geht mit seinen Männern ab.)
GIL
Wer uns in dieser Lage findet, Menga, der denkt schadenfroh, das hier sei das Dorf Peralvillo, wo man erst hängt und dann den Prozess macht.
MENGA
Komm her, Gil. Ich kann mich nicht rühren.
GIL
Menga, komm du mich losmachen, und danach mache ich sofort dich los.
MENGA
So langsam übertreibst du. Komm du als Erster.
GIL
Offenbar kommt kein Mensch hier vorbei … Ein singender Eselstreiber, ein Bettelmönch, ein kauender Student oder eine brabbelnde Betschwester. Aber nein, wir kriegen niemanden zu Gesicht, da kannst du drauf wetten. Solche Begegnungen hat jeder ständig, nur ich nicht. Das muss an mir liegen.
STIMME (aus dem Off)
Ich glaube, ich höre jemanden. Kommt schnell!
GIL
Hoher Herr! Ihr kommt gerade rechtzeitig, um mich aus einem Zweifel zu befreien, der mich seit einer Weile fesselt.
MENGA
Hoher Herr! Wenn Ihr zufällig hier im Gebirge einen Strick sucht, ich hätte einen anzubieten!
GIL
Meiner ist dicker und besser!
MENGA
Aber ich bin eine Frau, mir muss zuerst geholfen werden!
GIL
Schluss mit der Galanterie! Macht mich zuerst los …
( CURCIO , BLAS , TIRSO und OCTAVIO kommen dazu.)
TIRSO
Von hier kommen die Stimmen.
GIL
Heiß! Heiß!
TIRSO
Gil! Was ist passiert?
GIL
Der Teufel ist ein Schelm. Mach mich zuerst los, Tirso, dann kann ich dir mein Unglück schildern.
CURCIO
Was ist los?
MENGA
Ihr kommt zur rechten Zeit, um diesen üblen Verräter zu bestrafen.
CURCIO
Wer hat euch so mitgespielt?
GIL
Wer? Na Eusebio! Der mir auftrug, Euch zu sagen … Ach! Wenn ich nur wüsste, was er mir gesagt hat. Egal, jedenfalls hat er uns in diese Lage gebracht.
TIRSO
Jammere nicht. Eigentlich war er recht großzügig.
BLAS
Er hat sich nicht allzu schlimm aufgeführt, immerhin hat er dir Menga gelassen.
GIL
Ach! Tirso! … Ich jammere nicht wegen seiner Grausamkeit, im Gegenteil …
TIRSO
Warum dann?
GIL
Ich jammere, weil er mir Menga gelassen hat. Denk an Antonio, Eusebio hat seine Frau entführt, nach sechs Tagen ist sie zurückgekommen, und wir haben das mit einem wilden Fest gefeiert, das mindestens hundert Reales gekostet hat.
BLAS
Ja, schon, aber Bartolo hat doch Catalina geheiratet, nachdem Eusebio sie
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